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Versteckte Fallstricke beim Eigenheim-Ausbau erkennen

Bauen & Wohnen im Unterallgäu

Vom Traumhaus zum Geldgrab: Die verborgenen Kosten des Selbstausbaus!

Wer meint, dank Muskelhypothek beim Ausbau des Eigenheims sparen zu können, sollte genau wissen, was er tut. Laien unterschätzen meist Aufwand, Zeit und erforderliches Know-how – und sorgen womöglich durch Fehler für zusätzliche Kosten.
Wer meint, dank Muskelhypothek beim Ausbau des Eigenheims sparen zu können, sollte genau wissen, was er tut. Laien unterschätzen meist Aufwand, Zeit und erforderliches Know-how – und sorgen womöglich durch Fehler für zusätzliche Kosten. Foto: deejaymd/wayhome.studio, stock.adobe.com

Der Bau eines Eigenheims bringt oft einen finanziellen Kraftakt mit sich, an dem man noch viele Jahre zu tragen hat. Jede Einsparmöglichkeit ist da hochwillkommen. Die Überlegung liegt nahe, Teile des Ausbaus selbst zu übernehmen. Doch der Schritt sollte gut überlegt sein und bedarf einer ehrlichen Selbsteinschätzung. „Immer wieder kommt es vor, dass Bauherren ihre Fähigkeiten und den erforderlichen Zeitaufwand falsch einschätzen“, warnt Fabian Tews vom Bundesverband Deutscher Fertigbau (BDF). Das könne die Kosten sogar in die Höhe treiben.

Großer Spielraum - mit großer Verantwortung

Das Einsparpotenzial beim Ausbauhaus lässt sich nicht generell beziffern, denn der Gestaltungsrahmen ist groß: Die Muskelhypothek kann sich auf einfache Tapezierarbeiten beschränken – bis hin zur kompletten Sanitär- oder Elektroinstallation in Eigenregie. In letzterem Falle würde sich die Leistung des Bauunternehmens auf die Vormontage der erforderlichen Leerrohre beschränken.

Hier sieht auch Bauherrenberater Stefan C. Würzner vom Bauherren-Schutzbund (BSB) ein Risiko: „Es ist schon ziemlich vermessen, wenn ein privater Bauherr Handwerksarbeiten übernehmen will, für die man aus gutem Grund eine Gesellen- oder Meisterprüfung ablegen muss“, sagt er und fügt an: „Man kann sich eben nicht kurz im Baumarkt oder bei Youtube erklären lassen, wie man korrekt eine Wasserleitung verlegt.“ Nach Würzners Überzeugung eignet sich das Konzept Ausbauhaus am ehesten für Menschen, die selbst handwerklich ausgebildet sind.

Versteckte Mehrkosten mindern Sparpotenzial

Weniger Kosten für die Handwerker gleich mehr Einsparung? Das ist nicht immer der Fall: „Viele zukünftige Hausbesitzer denken, je höher ihr Eigenanteil ist, desto niedriger sind die Baukosten. Doch dieser Teil der Rechnung muss nicht unbedingt aufgehen“, sagt Würzner. Zwar mindert die Eigenleistung die Rechnung des Hauslieferanten.

Dafür müssen die Bauherren Materialien wie Kabel, Armaturen oder Schalter relativ teuer im Baumarkt kaufen, weil sie nicht auf die Konditionen von Profi-Handwerkern im Fachgroßhandel zugreifen können. Fehler können teure Konsequenzen haben, stellt Tews klar: Für Mängel, die beim späteren Ausbau durch den Bauherren entstünden, hafte dieser alleine. Und auch die zahllosen Fahrten zur Baustelle und die Unfallversicherungen gehen ins Geld.

Körperlicher und zeitlicher Kraftakt

Der größte Unsicherheitsfaktor beim Ausbauhaus bleibe aber der Mensch, so Würzner: „Viele unterschätzen den zeitlichen und körperlichen Aufwand, der selbst in einem relativ einfachen Innenausbau steckt.“ Kommen dann noch Unwägbarkeiten wie Verletzungen oder berufliche Belastungen hinzu, verschiebt sich der Einzugstermin immer weiter nach hinten. Und der Traum vom Eigenheim wird schnell zum Albtraum.

Badsanierung: Zuschüsse und Unterstützung

Eine Badsanierung ist weit mehr als nur ein optisches Upgrade: Wer clever plant, sorgt nicht nur durch Barrierefreiheit für Anforderungen im Alter vor, sondern spart langfristig durch effiziente Technik Ressourcen – und damit bare Münze. Bis dahin müssen Eigenheimbesitzer allerdings in Vorleistung gehen, und eine Komplettsanierung ist durchaus aufwendig.

Wer sein Bad modernisieren und dabei barriereärmer gestalten will, wird vom Staat auch unabhängig von Alter oder Pflegestufe unterstützt – etwa mit maximal 2500 Euro Zuschuss durch das KfW-Programm 455-B „Altersgerecht Umbauen“ oder einen KfW-Kredit 159. Diese Hilfen richten sich an alle, die in der Wohnung Barrieren reduzieren und mehr Wohnkomfort schaffen wollen.

Unterstützung bieten die Profis in der Region: Viele Installationsbetriebe beraten auch zu den Fördermöglichkeiten altersgerecht gestalteter Bäder oder übernehmen eine Antragstellung. Wichtig ist aber in jedem Fall, Anträge vor dem Beginn jeglicher Baumaßnahmen zu stellen.

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