UPM will die Papierfabrik in Ettringen schließen. Das wurde am Dienstagnachmittag bekannt. Das Ende für den Standort mit langer Geschichte soll schnell kommen. Schon in wenigen Wochen will UPM das Werk zusperren.
UPM Communication Papers plane eine „Kapazitätsreduzierung bei grafischen Papieren in Deutschland“, teilte das Unternehmen mit. Zu diesen Plänen gehört die „dauerhafte Schließung der Papierfabrik Ettringen“. Lange Zeit lassen will man sich damit nicht. „Die Umsetzung der Pläne ist für Juli 2025 geplant“, teilt UPM mit. Damit könne man die Kapazität um 270.000 Tonnen Papier reduzieren.
In der Papierfabrik Ettringen arbeiten derzeit 235 Menschen
Die Schließung würde 235 Menschen betreffen, die derzeit in der Papierfabrik Ettringen arbeiten. „Die Beteiligung der Arbeitnehmervertreter wird umgehend gemäß der nationalen Gesetzgebung aufgenommen“, kündigt UPM an.

„In einem sich dynamisch verändernden Markt, der seit Jahren von Überkapazitäten geprägt ist, kommt der operativen Wettbewerbsfähigkeit eine besonderer Bedeutung zu. Wir sichern dadurch unser Engagement auf den nach wie vor großen Märkten für grafisches Papier ab und bleiben langfristig der verlässliche Partner für unsere Kunden, als den sie uns schätzen“, sagt Gunnar Eberhardt, Executive Vice President bei UPM Communication Papers.
UPM will mit den Maßnahmen jährlich 39 Millionen Euro sparen
„Mit den heute angekündigten Plänen passen wir unsere Papierkapazität weiterhin selektiv an die Kundennachfrage an. Die geplante Schließung ermöglicht den effizienten und flexiblen Einsatz unserer verbleibenden Papiermaschinen. Diese leider notwendigen Maßnahmen sind für unsere Marktpositionierung und unsere Zukunft wichtig, wir sind uns aber auch bewusst, dass die heutige Ankündigung unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Ettringen viel abverlangt. Wir sind bestrebt, gemeinsam mit dem Betriebsrat verantwortungsvolle Lösungen für unser Personal zu erarbeiten und werden umgehend in den Dialog mit den Arbeitnehmervertretern einsteigen“, so Eberhardt.

Mit der Schließung des Standorts Ettringen verbleiben in unserer Region nur noch zwei UPM-Standorte: Augsburg und Schongau. Die verbliebenen deutschen Werke sollen zudem bei Prozessen und Logistik optimiert werden, wie es heißt. Auch in anderen Ländern plant UPM einen Stellenabbau. Konkret wären 462 Stellen betroffen, teilte UPM mit: 107 in Finnland, 314 in Deutschland, 34 in Großbritannien und sieben in den USA.
Man wolle so die Wettbewerbsfähigkeit sichern und das eigene Angebot an die Kundennachfrage anpassen. Die geplanten Maßnahmen sollen 39 Millionen Euro jährlich einsparen.
UPM Communication Papers hat seinen Hauptsitz in Deutschland und beschäftigt nach eigenen Angaben rund 5000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in weltweit zehn Papierfabriken. Dort entstehen pro Jahr 4,3 Millionen Tonnen grafische Papiere.
Hat sich schon 2023 abgezeichnet. https://www.handelsblatt.com/adv/presseportal/die-papierindustrie-e-v-energiepreise-in-deutschland-viel-zu-hoch-verband-warnt-vor-den-einschneidenden-folgen/29289934.html
UPM spricht allerdings nicht von zu hohen Energiekosten, sondern von "einem Markt, der seit Jahren von Überkapazität geprägt ist". Kann man sich auch gut vorstellen, denn im Zeichen der Digitalisierung wird der Papierbedarf kleiner. Klingt logisch und nicht vorgeschoben.
Sehr geehrte Frau Reichenauer Gretchenfrage: Warum passt sich UPM den von Ihnen erwähnten „Überkapazitäten“ wie folgt an: „auch in anderen Ländern plant UPM einen Stellenabbau. Konkret wären 462 Stellen betroffen, teilte UPM mit: 107 in Finnland, 314 in Deutschland, 34 in Großbritannien und sieben in den USA.“ Ca 3/4 der Stellenstreichungen erfolgen in Deutschland. Woran das wohl liegt? Auf gar keinen Fall an den absurd hohen Energiepreisen. Da ist bestimmt Putin oder Trump schuld.
Eine Papierfabrik in Hagen wurde ja kuerzlich auch geschlossen. Im Zeitalter der Digitalisierung ziemlich logisch. Ob bzw. wie gross ein oekologischer Vorteil damit verbunden ist, waere interessant. Es hat mich immer schon geaergert, dass 2/3 der Tageszeitung geradewegs in die Ablage P wandern.
Überhaupt nicht logisch! Die Nachfrage nach Papier ist konstant, stellenweise sogar steigend. Dafür ist vor allem der wachsende Lieferverkehr und die Umstellung von Kunststoff- auf Papierverpackungen verantwortlich. Es liegt nicht an der Nachfrage, es liegt am zunehmend unattraktiven Wirtschaftsstandort Deutschland. Herr Fruehauf hat oben einen wichtige Artikel verlinkt!
Herr Kitirk, man sollte den Artikel auch lesen, nicht nur den Link loben. Ich war lange Zeit in der Werbung tätig – da war Printwerbung das A und O – heute läuft das alles digital, die Printwerbung ist nur noch Beiwerk. In dem von Ihnen gelobten Artikel wird auch der Umsatzrückgang beschrieben. Man möchte so gern, dass allein die Energiekosten verantwortlich sind. Aber so ist es nicht. Das weiß auch die Branche und steuert nun gegen.
UPM war ein Kunde von meinem ehemaligen Arbeitgeber und da war schon vor Corona im Gespräch das UPM die Kapazitäten runterfahren wird
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