Die Grünen im Unterallgäu hoffen auf einen Neustart der Partei nach dem überraschenden Rücktritt des Grünen-Führungsduos Ricarda Lang und Omid Nouripour sowie des gesamten Bundesvorstands „Der Rücktritt eröffnet die Chance für einen Neustart der Bundespartei“, sind die beiden Vorsitzenden des Kreisverbandes Bündnis90/Die Grünen, Johanna Hölzle (Rammingen) und Frank Muck (Mindelheim) überzeugt.
Der Rücktritt der beiden Bundesvorsitzenden verdiene „größten Respekt“, machen Hölzle und Muck auf Anfrage unserer Redaktion deutlich: „Ricarda Lang und Omid Nouripour haben unsere Partei durch schwierige Zeiten geführt, in denen Populismus, Hetze und die Verbreitung von Falschinformationen allgegenwärtig sind.“
An „Personalspekulationen“ wollen sich die Unterallgäuer Grünen nicht beteiligen
Auf dem Bundesparteitag vom 15. bis 17. November in Wiesbaden werde „ein neues, kompetentes Team“ gewählt und die Partei dann „gestärkt in das neue Jahr gehen“. Die personelle Veränderung werde „neuen Schwung für den Bundestagswahlkampf“ bringen. Die Grünen werden sicher kein Problem haben, ein geeignetes Führungsteam zu finden, sind die Unterallgäuer Kreisvorsitzenden überzeugt. An „Personalspekulationen“ wollen sie sich derzeit aber nicht beteiligen.
Die Unterallgäuer Grünen setzen auf Klimaschutz
Das Kernthema von Bündnis 90/Die Grünen sei und bleibe der Klimaschutz: „Die Hochwasserereignisse besonders in unserem Landkreis haben unmittelbar gezeigt, wie wichtig die Bekämpfung der Klimakrise ist“, so das Unterallgäuer Führungsduo der Grünen. Die Rolle der Grünen in der Ampel-Regierung sei wichtig, denn: „Grüne Stimmen in der Koalition sorgen für mehr soziale Gerechtigkeit, einen guten Übergang zu einer klimaneutralen, starken heimischen Wirtschaft und für Zusammenhalt statt Spaltung.“ Leider seien Erfolge wie das 49-Euro-Ticket, der Kulturpass, mehr BAföG und der höhere Mindestlohn nicht gut kommuniziert worden, bedauern Hölzle und Muck: „Es wurden in den vergangenen drei Jahren von allen Regierungsparteien Fehler gemacht“, sind sie überzeugt. Diese aber allein den Grünen anzulasten, werde „der Sache nicht gerecht“. Die beiden Unterallgäuer Grünen sind nach wie vor sicher, dass die Koalition bis zum Ende durchhalten werde: „Die Bundesregierung ist für vier Jahre gewählt. Bündnis 90/Die Grünen ist nach wie vor bereit, Verantwortung für dieses Land und die Menschen zu übernehmen. Der anstehende Veränderungsprozess wird unsere Partei stärken. Starke Grüne sind eine gute Nachricht für die Ampel.“
Auf die hypothetische Frage unserer Redaktion, welche Entscheidungen die beiden Unterallgäuer Grünen treffen würden, wenn sie selbst Bundesvorsitzende der Grünen wären, gab es keine Antwort.
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