Startseite
Icon Pfeil nach unten
Mindelheim
Icon Pfeil nach unten

Unterallgäu: So schmeckt der Steckerlfisch wie auf der Wies‘n

Unterallgäu

So schmeckt der Steckerlfisch wie auf der Wies‘n

    • |
    • |
    Rudi Kawan zeigt, wie man fürs Oktoberfest daheim leckeren Steckerlfisch zubereitet.
    Rudi Kawan zeigt, wie man fürs Oktoberfest daheim leckeren Steckerlfisch zubereitet. Foto: Sandra Baumberger

    Wer sagt eigentlich, dass man das Oktoberfest nur auf der Münchner Theresienwiese feiern kann? Nachahmer gibt es inzwischen schließlich weltweit. Weshalb also nicht ein bisschen Oktoberfest-Stimmung nach Hause holen? In einer kleinen Serie zeigen wir, wie‘s geht.

    Fürs Oktoberfest daheim muss es ja nicht gleich der Ochs am Spieß sein. Ein Steckerlfisch ist etwas handlicher, ruckzuck zubereitet und mindestens genauso gut – wenn man wie Rudi Kawan weiß, worauf es ankommt. Zusammen mit einem Freund verkauft der passionierte Fischer seit mehreren Jahren Steckerlfische auf dem Mindelheimer Frundsbergfest und auch bei Festen des Fischereivereins Pfaffenhausen. Den Grill, in dem 120 Fische auf einmal brutzeln können, haben die beiden selbst gebaut. Doch auch mehrere Nummern kleiner kann sich das Ergebnis sehen und vor allem schmecken lassen.

    Am anspruchsvollsten ist es, den Fisch auf den Stock zu spießen, der ihn zum Steckerlfisch macht

    In einer Feuerschale im Garten hat Rudi Kawan ein Feuer entzündet. Während es ein bisschen herunterbrennt, damit die Fische später nicht in den Flammen, sondern nur über der Glut brutzeln, bereitet er schon mal die Fische vor. Geeignet sind Forelle, Renke, Weißfische, Saiblinge und auch die Makrelen, für die sich der 59-Jährige heute entschieden hat. Den Salzwasserfisch hat er freilich nicht im Unterallgäu geangelt, sondern bei einem örtlichen Forellenhof gekauft. Ausgenommen sind die Fische schon, deshalb kann er sie gleich mit einer Mischung aus Salz, Pfeffer und Paprika einreiben.

    Während man den Steckerlfisch grillt, öffnet sich dessen Bauchseite.
    Während man den Steckerlfisch grillt, öffnet sich dessen Bauchseite. Foto: Sandra Baumberger

    Jetzt kommt der anspruchsvollste Teil der Zubereitung: Der Fisch muss auf den namensgebenden Stock. Dieser sollte etwa einen Zentimeter stark und 90 Zentimeter lang sein. Damit der Stock später am Grill nicht zu brennen beginnt, legt man ihn zuvor in Wasser. Spitz muss er vorne auch sein, damit man den Fisch aufspießen kann. Dazu hält man ihn mit einer Hand fest und fädelt den Stab durchs offene Maul. Auf halber Länge des Fischs sticht man in dessen Seite, aber keinesfalls durch diese hindurch. „Sonst hält er nicht mehr auf dem Stock“, erklärt Rudi Kawan. Am After lässt man den Stab wieder austreten.

    In 15 bis 20 Minuten ist der Steckerlfisch über der Glut gar

    Jetzt kann man den Fisch in einem Winkel von 30 bis 45 Grad über die Glut halten – oder sich diese Arbeit von einer v-förmigen Halterung abnehmen lassen, die man vor dem Grill in die Erde steckt. In diesem Fall zahlt sich ein Stab mit quadratischem Querschnitt aus: Ihn kann man in der Halterung wenden, ohne dass er sich wie ein runder Stock immer wieder zurückdreht.

    Schon nach 15 bis 20 Minuten ist der Steckerlfisch gar – und mit etwas Zitrone und Weißbrot dazu ein Genuss.
    Schon nach 15 bis 20 Minuten ist der Steckerlfisch gar – und mit etwas Zitrone und Weißbrot dazu ein Genuss. Foto: Sandra Baumberger

    Wichtig ist nun, den Fisch regelmäßig zu drehen und die Temperatur im Blick zu behalten. Wird er außen ein bisschen schwarz, ist das jedoch nicht weiter schlimm. Die Haut wird schließlich nicht mitgegessen. Bis der Fisch gar ist, dauert es zwischen 15 und 20 Minuten. Einen Hinweis darauf, ob man ihn bereits genießen kann, geben die Augen: Sind sie ganz weiß geworden, ist der Fisch durchgebraten.

    Eine Drehbewegung genügt, um den Fisch vom Stock zu schieben. Dabei sollte man jedoch nicht vergessen, dass der Fisch richtig heiß ist.
    Eine Drehbewegung genügt, um den Fisch vom Stock zu schieben. Dabei sollte man jedoch nicht vergessen, dass der Fisch richtig heiß ist. Foto: Sandra Baumberger

    Um den fertigen Fisch vom Stock zu kriegen, muss man diesen nur ein wenig drehen. Aber Achtung: Der Fisch ist richtig heiß, deshalb am besten Ofenhandschuhe tragen. Liegt der Fisch erst einmal auf dem Teller, kann man den Kopf ab- und die Rückenseite aufschneiden, um die Gräten zu entfernen. Und dann heißt es nur noch: Guten Appetit. Zum Fisch passen Weißbrot und Brezen – und natürlich ein kühles Bier. Wie man das richtig zapft, hat Brauereichef Hans Roth hier erklärt.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare

    Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.

    Registrieren sie sich

    Sie haben ein Konto? Hier anmelden