Wer sich für den Beruf des Journalisten entscheidet, ist naturgemäß eher dem Wort, denn der Zahl zugetan. Von daher verwundert es überhaupt nicht, dass der Autor dieser Zeilen bei den kniffligen Aufgaben, die von den Schulsiegern der Mathematik-Meisterschaft im Landkreis Unterallgäu und der Stadt Memmingen abverlangt wurden, auf gänzlich verlorenem Posten stand.
Doch auch Marc Michels, Dritter Bürgermeister der Marktgemeinde Ottobeuren und selbst Lehrer für Mathematik und Sport, staunte: „An Problemstellungen wie diesen haben sogar Siebt- und Achtklässler am Gymnasium ordentlich zu knabbern.“ Für die Teilnehmer dieser zweiten Austragungsrunde hingegen waren die Herausforderungen ein Klacks – und das, obwohl sie erst die vierte Klasse besuchen.
Der Mathe-Wettbewerb im Unterallgäu fand nach einer fünfjährigen Pause statt
Nach fünfjähriger Pause freute sich der Schulamtsbezirk, heuer wieder die kreisweit besten Rechnerinnen und Rechner küren zu dürfen. 30 Kinder kamen dabei an der Grundschule Ottobeuren zusammen, um nach dem Unterricht ihr Können unter Beweis zu stellen. Es galt, Flächeninhalte zu berechnen, Symbole in Zahlen zu übertragen und andere Rätsel strukturiert zu lösen. „Einige Aufgaben waren recht einfach“, sagte die zehnjährige Johanna Schwarzmüller aus Ottobeuren. Klar, dass sie in Mathe Bestnoten vorzeigen kann – ihre Lieblingsfächer aber sind Kunst und Werken.
Während die Jury die eingereichten Lösungen auswertete, konnten sich die Kids und ihre Eltern an der Miniphänomenta vergnügen. Mehrere Stationen luden hier zum Experimentieren, Forschen und Staunen ein, sodass die Wartezeit wie im Flug verging. Wie knapp das Ergebnis letztlich ausfiel, betonte Schulleiter Franz Grabenbauer bei der von ihm charmant moderierten Preisverleihung: „Für die Ermittlung der Sieger war sogar ein Stechen nötig“, verriet er.
Die drei Erstplatzierten, je ein Mädchen und ein Junge, dürfen sich nun am 16. Dezember in Kirchheim mit den Siegern des Ost- und Oberallgäus sowie aus Kempten und Lindau in der Endrunde messen und um den Allgäu-Titel rechnen. Als Verlierer freilich ging niemand nach Hause: Die Sparkasse Schwaben-Bodensee steuerte Preise, vom Stift bis zum Knobelspiel, bei. Und, was noch viel wichtiger war: Jedes Kind erhielt einen Gutschein für einmal hausaufgabenfrei.
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