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Neuer B12-Anschluss in Kürze nutzbar
![Ein Blick von oben auf das Mega-Straßenbauprojekt. Mit dem Anschluss der neuen B16 an die B12 (von links nach rechts unten) ist der Bau der neuen Ortsumfahrungen beendet. Ein Blick von oben auf das Mega-Straßenbauprojekt. Mit dem Anschluss der neuen B16 an die B12 (von links nach rechts unten) ist der Bau der neuen Ortsumfahrungen beendet.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715674144167-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
In Kürze sollen Autofahrer die neue B12-Auffahrt nutzen können. Bund und Landkreis haben nicht nur den Verkehrsfluss im Blick.
Vor genau zehn Jahren hat der Landkreis Ostallgäu den Bau der Ortsumfahrungen von Marktoberdorf und Bertoldshofen auf den Weg gebracht. Nun steht mit dem Anschluss der Umgehungen an die B12 der Abschluss des Mega-Projektes kurz bevor. In wenigen Wochen soll dort, wo momentan noch Bagger arbeiten, der Verkehr rollen. Und das auf dem schnellstmöglichen Weg.
Die neue Anschlussstelle soll der Durchgangsverkehr entlastet werden
Mit der neuen Anschlussstelle, die B16 und B12 verbindet, versprechen sich Bund und Landkreis nämlich eine Entlastung des Durchgangsverkehrs. Das i-Tüpfelchen: Bei den Bauarbeiten wurden nicht nur die Straßen in den Blick genommen, sondern auch die angrenzende Geltnach. Sie wurde renaturiert und naturschutzfachlich aufgewertet. Was das genau bedeutet, erklärt Baudirektor Michael Neupert vom Staatlichen Bauamt Kempten bei einem Ortstermin am Flussufer.
Bei Straßenbauprojekten liegt es in der Natur der Sache, dass in die Landschaft eingegriffen wird. Notwendig ist daher immer ein sogenannter ökologischer Ausgleich. So auch beim Bau der neuen Ortsumfahrungen von Marktoberdorf und Bertoldshofen über die B16 und B472. Das Staatliche Bauamt Kempten hat hierfür eine Fläche eingeplant, die durch den Rückbau der Kreisstraße OAL 5 neben der neu gebauten B16 frei geworden ist. Michael Neupert, Bereichsleiter im Straßenbau, benennt die Eckdaten des Projektes mit 800 Metern Länge, 30 Metern Breite und insgesamt 2,4 Hektar Fläche.
Ursprünglich sei gar nicht geplant gewesen, die Geltnach mit einzubeziehen, sagt Neupert. Der Fluss sollte in seinem Kanal bleiben. Nach Austausch mit den beteiligten Behörden, Straßenbauamt und Wasserwirtschaftsamt kam aber die Idee auf, die Ausgleichsmaßnahme auf die Geltnach zu erweitern. Die Ausgleichsfläche wurde mit dem Fluss zusammengelegt.
1000 Meter Stahlseil verarbeitet, um die Bäume am Ufer zu sichern
Im Frühjahr 2022 wurde mit den Arbeiten begonnen, im Sommer 2023 waren sie abgeschlossen. Gearbeitet wurde in drei Abschnitten. Aus dem Kanal ist nun ein mäandrierender Wasserlauf geworden - mit einer reichhaltigen Vegetation drumherum. Laut Planungsleiter Michael Rieg wurden allein 1000 Meter Stahlseil verarbeitet, um die Baumstämme zu sichern, die das Ufer schmücken.
Neupert spricht von einem wahren Gemeinschaftsprojekt, das dank der guten Zusammenarbeit zwischen den zuständigen Behörden, dem Staatlichen Bauamt Kempten, dem Landratsamt, dem Wasserwirtschaftsamt, der Naturschutzbehörde am Landratsamt, der Baufirma Hubert Schmid und dem Fischereiverein Marktoberdorf gelingen konnte.
„Der Erfolg ist sichtbar“ - nicht nur auf der Straße, sondern auch in der Natur, sagt Landrätin Maria Rita Zinnecker. Sie bezeichnet die neuen Ortsumfahrungen mit dem Tunnel Bertoldshofen - zu dem sie auch als ehemalige Tunnelpatin einen besonderen Bezug hat - und dem Anschluss an die B12 als „großen Gewinn für die Infrastruktur rund um Marktoberdorf“.
Bundestagsabgeordneter Stephan Stracke: "Es ist wirklich beeindruckend"
Zinnecker ist zusammen mit dem Bundestagsabgeordnetem Stephan Stracke, Landtagsabgeordnetem Andreas Kaufmann, Biessenhofens Bürgermeister Wolfgang Eurisch sowie Vertreterinnen und Vertretern der Baufirma Hubert Schmid zur Besichtigung gekommen. Aus den Bauplänen von einst ist Realität geworden. „Es ist wirklich beeindruckend. Der Bund investiert für die Maßnahme viel Geld, nämlich 500.000 Euro, um der Geltnach einen völlig neuen Charakter zu geben“, sagt Stracke.
Neupert führt die Gruppe vom Flussufer auf die Baustelle. Der Asphalt ist frisch. Kommende Woche stehen die letzten Arbeiten an: Straßenbankett, Schutzplanken, Markierungen, Straßenschilder. Die Rampen von und zur B12 werden fertiggestellt. Sie sollen Ende Mai, Anfang Juni in Betrieb gehen, informiert Planungsleiter Rieg.
Zudem soll das Herz der fünf Millionen Euro teuren Anschlussstelle, der neue Kreisverkehr am Gewerbegebiet Altdorf, mit dem bestehenden Altdorfer Kreisel verbunden werden. Dafür wird es bis Ende Juni immer wieder wechselseitige Sperrungen geben. Zunächst nördlich des neuen Kreisverkehrs bis zur Einmündung des Gewerbegebiets. In der letzten Phase dann von der Einmündung des Gewerbegebiets bis zum Kreisel Altdorf, sagt Rieg. So bleibt der Gewerbepark stets erreichbar. Bis Ende Juli sollen die Arbeiten komplett beendet sein.
Der Pendlerparkplatz am Altdorfer Kreisel wird nicht vergrößert
Der Pendlerparkplatz am Altdorfer Kreisel wird im Zuge der Bauarbeiten übrigens nicht vergrößert - obwohl er oft zugeparkt ist, wie Bürgermeister Wolfgang Eurisch anmerkt. „Wir konnten darauf bei den Planungen jedoch keinen Einfluss nehmen“, sagt Rieg. „Es war nicht möglich, Grunderwerb zu tätigen.“
Damit geht im Landkreis ein Großprojekt zu Ende. Und dann? Dann steht schon bald der vierspurige Ausbau der B12 an. Auch den hatte das Bauamt bei den Arbeiten im Blick. Schließlich soll der neue Anschluss nicht mit den Plänen der ausgebauten Bundesstraße kollidieren.
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