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Unterallgäu: Historische Spendenaktion: Was die Kartei der Not den Hochwasseropfern zahlte

Unterallgäu

Historische Spendenaktion: Was die Kartei der Not den Hochwasseropfern zahlte

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    Das Hochwasser überflutete in Dirlewang Straßen und drang in Keller ein. Hilfe gab es durch eine örtliche Spendenaktion und die Kartei der Not
    Das Hochwasser überflutete in Dirlewang Straßen und drang in Keller ein. Hilfe gab es durch eine örtliche Spendenaktion und die Kartei der Not Foto: Sabine Adelwarth

    Nach dem verheerenden Hochwasser, das Anfang Juni die Region getroffen hat, war die Spendenbereitschaft groß. Dirlewang war ein Ort im Unterallgäu, den es besonders erwischt hat. Rasch haben die Brüder Simon und Matthias Scharpf, Inhaber der gleichnamigen Firma, eine Spendenaktion ins Leben gerufen, bei der binnen kürzester Zeit 200.000 Euro zusammenkamen. Auch die Kartei der Not, das Leserhilfswerk unserer Zeitung, hat Menschen unbürokratisch geholfen, bei denen das Hochwasser Schäden hinterlassen hat. Nun hat sie Zahlen dazu veröffentlicht.

    Bereits am Sonntag des Hochwasserwochenendes hatte sich das Team der Stiftung der Kartei der Not überlegt, wie man vorgehen könnte, am Montag fiel die Entscheidung der Vorsitzenden. Am Dienstag wurden alle Gemeinden, Städte und Landkreise angeschrieben, sodass bereits am Mittwoch geholfen werden konnte. „Schneller geht es nicht, denke ich“, sagt Arnd Hansen, der Geschäftsführer der Kartei der Not, rückblickend.

    3,6 Millionen Euro für die Betroffenen des Hochwassers

    Bis Anfang August gingen 1427 Anträge bei der Kartei der Not ein. 1340 Mal konnte die Stiftung Soforthilfe leisten, mit einem Gesamtvolumen über 3.656.125 Euro wurden insgesamt 3550 Menschen unterstützt. „Das entspricht einer durchschnittlichen Hilfe pro Haushalt über 2728,45 Euro“, bilanziert Hansen.

    Die Dimension der Hilfeleistung kann in seinen Augen durchaus historisch genannt werden. „Die Kartei der Not hat in ihrer Geschichte noch nie so viele Anträge in so kurzer Zeit bewilligt, noch nie so viele Haushalte in so kurzer Zeit unterstützt und noch nie so viel Geld dafür eingesetzt.“ Bei den Schäden sei das zwar in keiner Weise ausreichend für die Betroffenen, aber zumindest der Versuch, dem Ausmaß dieser fürchterlichen Fluten etwas entgegenzustellen, so Hansen. Einmalig sei auch die Zahl der Spenden gewesen: Allein im Juni und Juli seien mehr als eine Million Euro zusammengekommen.

    In und um Mindelheim wurden 67.350 Euro ausbezahlt

    Im östlichen Landkreis Unterallgäu, dem Verbreitungsgebiet der Mindelheimer Zeitung, seien 24 Anträge bearbeitet worden, wie Hansen aufführt. 67.350 Euro wurden an Menschen in dieser Region ausgeschüttet. In Dirlewang wurde elfmal Hilfe geleistet, insgesamt wurden 32.250 Euro für Betroffene in der Marktgemeinde ausbezahlt, so Hansen.

    Hinzu kommen 116.250 Euro für Betroffene im Gebiet der Memminger Zeitung (westlicher Landkreis) und 355.900 Euro für die Menschen im Bereich der Illertisser Zeitung – auch Babenhausen, das von den Wassermassen schwer getroffen wurde, fällt in dieses Gebiet.

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