Im Frühjahr hat das erste Mal ein Storchenpaar ein Nest in Hausen gebaut und das – wieder einmal – auf einem Strommast. Da der hölzerne Mast jedoch marode und die Gefahr eines Kurzschlusses durch Berührung mit den Flügeln groß war, hat die LEW den Mast ausgetauscht und unter Anleitung von Anton Burnhauser wurde eine neue, sichere Nisthilfe darauf befestigt.
Die Metallkörbe für die Nester auf Strommasten werden von den LEW zum Teil in eigenen Werkstätten gefertigt. Sie haben einen Durchmesser von 1,10 Metern und wiegen rund 80 bis 100 Kilogramm. Für solche Installationen sind sieben bis acht Mitarbeiter sowie große Fahrzeuge und Maschinen im Einsatz. Die Gesamtkosten pro Nest liegen dabei nicht selten im fünfstelligen Bereich. Die LEW finanziert die Maßnahmen aus einem Fördertopf, der sich aus unterschiedlichen Ökostromprodukten speist.
Doch zurück zu Anton Burnhauser, der sich beim „Weißstorch-Betreuer-Netzwerk Schwaben“ engagiert. Da er für ganz Schwaben zuständig ist, wo mittlerweile etwa 360 Storchenpaare brüten, hofft er „Kümmerer und Ansprechpartner“, idealerweise einen für jeden Landkreis oder zumindest einen für zwei bis drei Landkreise zu finden, die ihn unterstützen. „Ich habe das Ganze mit der Höheren Naturschutzbehörde der Regierung von Schwaben eingefädelt, weil sie für die artenschutzrechtlichen Ausnahmegenehmigungen zuständig ist, wenn an Storchennestern etwas gemacht werden muss“, erklärte Burnhauser. Im Januar/Februar 2025 sei eine gemeinsame Fortbildung von der Regierung von Schwaben zusammen mit den Lechwerken (LEW) geplant. „Mit den LEW ist abgesprochen, dass sie sich bei dieser Fortbildungsmaßnahme engagiert. Die Fachleute dort haben das nötige Know-how, wo den Leuten aus dem Naturschutzbereich oft die praktische Erfahrung fehlt“, so der Storchenberater.
Die Jungstörche zieht es aus dem Unterallgäu in den Süden, mancher Altstorch bliebt hier
Im Spätherbst ist die ideale Zeit, marode Nester auszubessern oder unerwünschte Nester zu entfernen, da die Weißstörche nur während der Brut- und Aufzuchtphase in den Nestern sitzen. Jetzt im Winter ist es ruhiger geworden. „Überwinternde Störche halten sich bei uns überall dort auf, wo auf engem Raum viele Störche nisten“, erklärt Burnhauser. Störche, deren Nest sich weiter entfernt befindet, gesellen sich im Winter zu diesen Koloniestörchen, die Tiere versammeln sich, sind gemeinsam auf Schlafplätzen oder bei der Futtersuche zu beobachten. „Generell lässt sich sagen, dass im Schnitt im Winter in ganz Schwaben etwa ein Viertel der Weißstörche hierbleiben, tendenziell im Süden etwas weniger als in Nordschwaben, wo es milder ist“, so Burnhauser weiter. Bei geschlossener Schneedecke würden die Überwinterer erst einmal ausharren und abwarten. Dauern dann Schneelage und Frostperiode länger, würden sie in mildere Regionen abziehen. „Es sind übrigens alles Altstörche, die hierbleiben. Die Jungen ziehen schon Ende des Sommers allesamt nach Südwesten ab“, ergänzt er.
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