Das Wasser hat sich im Unterallgäu zurückgezogen, die Einsatzkräfte können wieder etwas aufatmen. Zu tun haben sie jedoch immer noch genug. Nach Auskunft von Kreisbrandrat Alexander Möbus waren in den vergangenen Tagen im
Die Notfalleinsätze werden weniger, Arbeit gibt es nach der Flut trotzdem genug
Auch in diesen Tagen arbeiten die Kameradinnen und Kameraden noch vom frühen Morgen bis zum Abend, so Möbus, "aber nachts gönnen wir uns jetzt eine Pause". Doch auch wenn die Notfalleinsätze weniger werden, so bleibt noch genug Arbeit.
![](https://images.mgpd.de/img/102628419/crop/c1_1-w100/1978830380/792167342/1717233540712.jpg)
Fürs Aufräumen in den Häusern jedoch ist die Feuerwehr nicht zuständig, da ist Nachbarschaftshilfe gefragt. Laut Möbus organisiert zum Beispiel in Babenhausen die Gemeinde den Einsatz freiwilliger Helfer in den Häusern. "Dort ist ja praktisch jedes Haus betroffen", so Möbus. Aus anderen Gemeinden sei ihm jedoch nichts Derartiges bekannt: "Bei uns auf dem Land funktioniert die Nachbarschaftshilfe ja meist noch sehr gut", lobt er.
Lob für die gute Zusammenarbeit aller Helfer während der Flut
Viel Lob hat er auch für die gute und enge Zusammenarbeit aller Helferinnen und Helfer in der Ausnahmesituation übrig. Alles habe auf Zuruf, blitzschnell und reibungslos funktioniert. Die Zusammenarbeit mit der Einsatzleitung sei äußerst professionell gewesen. Auch aus den Nachbarlandkreisen sei viel Hilfe gekommen. Dass der Katastrophenfall ausgerufen, und auch am Montag noch nicht zurückgenommen wurde, habe für die Retter und Helfer einige Entscheidungen einfacher gemacht, erklärt Möbus.
![Alexander Möbus Alexander Möbus](https://images.mgpd.de/img/100123028/crop/c1_1-w100/699806649/1062513455/copy20of20img3526tif.jpg)
Um die entstandenen Schäden abschätzen zu können, sei es noch zu früh, sagt der Kreisbrandrat. Möbus geht jedoch von einem dreistelligen Millionenbetrag allein im Unterallgäu aus.
![Am Waldsee in Bad Wörishofen ist die Lage kritisch. Am Waldsee in Bad Wörishofen ist die Lage kritisch.](https://images.mgpd.de/img/102686175/crop/c1_1-w100/1137937608/1596991801/p1131073jpg.jpg)
Für die Stadt Mindelheim hat Bürgermeister Stepahn Winter, der auch stellvertretender Landrat ist, eine erste Zwischenbilanz gezogen. Auch er dankte allen Einsatzkräften, die teils von Freitag bis Sonntag durchgehend im Einsatz waren. Das Regenrückhaltebecken in Nassenbeuren habe zwar gehalten, der Druck des Wassers sei aber so groß gewesen, dass mehrere Bolzen an der Führungsschiene des Schiebers abgesprengt worden seien.
Die Mindelheimer Feuerwehr hat laut Winter ein Fahrzeug verloren: Der 20 Jahre alte Kommandowagen hat durch das Wasser einen irreparablen Motorschaden. Da jedoch ohnehin geplant war, das
Das Grundwasser hat in vielen Gegenden große Probleme gemacht
Die größten Probleme habe vielerorts nicht das Oberflächenwasser bereitet, so Winter, sondern das Grundwasser, das innerhalb kürzester Zeit um einen Meter angestiegen sei. Das sei insbesondere für neuere Tiefgaragen problematisch gewesen: "Hier stieg das Wasser an den Wänden hoch und lief durch die Lüftungsschächte rein, aber nicht mehr ab, weil die Tiefgaragenböden dicht sind", sagte Stephan Winter.
Für kurzzeitige, "maximale Verwirrung" habe die flächendeckende Abkochanordnung des Gesundheitsamtes fürs Trinkwasser gesorgt. Denn in Mindelheim habe es ebenso wie in Babenhausen, das sein Wasser aus einer Quelle in Weinried bezieht, das nicht vom Hochwasser betroffen war, keinen Fremdwassereintrag gegeben. Sprich: Das Wasser war völlig unbedenklich.
Zur Frage, warum der Landkreis den Katastrophenfall nicht schon früher ausgerufen habe, verwies Winter auf das Landratsamt, sagte aber, dass es erst sinnvoll sei, den Katastrophenfall auszurufen, wenn man überörtliche Hilfe braucht. Und das sei im Unterallgäu eben erst am Samstagnachmittag der Fall gewesen.