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Unterallgäu: Der Landkreis Unterallgäu plant beim Regionalwerk mit

Unterallgäu

Der Landkreis Unterallgäu plant beim Regionalwerk mit

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    Die Gemeinden, die sich zu einem Unterallgäuer Regionalwerk zusammenschließen, könnten die Energieerzeugung selbst in die Hand nehmen.
    Die Gemeinden, die sich zu einem Unterallgäuer Regionalwerk zusammenschließen, könnten die Energieerzeugung selbst in die Hand nehmen. Foto: Patrick Pleul, dpa (Symbolbild)

    28 Gemeinden haben sich bereits dazu entschieden, sich an der Geschäftsplanung für ein mögliches Unterallgäuer Regionalwerk zu beteiligen, nun ist auch der Landkreis mit im Boot: Die Mitglieder des Ausschusses für Umwelt und Klimaschutz haben einstimmig beschlossen, dafür bis zu 10.000 Euro zur Verfügung zu stellen. Ob dann tatsächlich ein Regionalwerk gegründet wird, steht damit aber noch nicht fest. 

    Darüber entscheiden die Gemeinden und der Landkreis später auf Grundlage der Ergebnisse der Geschäftsplanung. "Ich finde, man sollte den ersten Schritt vor dem zweiten machen", sagte Landrat Alex Eder, der dafür plädierte "auch als Landkreis mit am Tisch zu sitzen", wenn das Regionalwerk geplant wird. Denn zum einen gebe es bei den potenziellen Projekten auch Schnittstellen mit Landkreisthemen, und zum anderen sei es ein schönes Zeichen, wenn sich der Landkreis als Initiator des Regionalwerks auch an dessen Planung beteilige. 

    Manche Gemeinden wollen dem Regionalwerk eventuell später beitreten

    Dass sich dazu auch bereits 28 Gemeinden entschlossen haben, bezeichnete er als "richtig starkes Signal". Mitmachen wollen demnach bislang Apfeltrach, Babenhausen, Bad Grönenbach, Benningen, Böhen, Boos, Breitenbrunn, Buxheim, Eppishausen, Erkheim, Hawangen, Heimertingen, Kettershausen, Kirchhaslach, Legau, Markt Rettenbach, Markt Wald, Memmingerberg, Niederrieden, Ottobeuren, Pfaffenhausen, Salgen, Sontheim, Türkheim, Tussenhausen, Westerheim, Wiedergeltingen und Winterrieden. 

    Wie Klimaschutzmanagerin Sandra ten Bulte in der Sitzung betonte, bedeute das aber nicht, dass sich die übrigen Gemeinden nicht für das Regionalwerk interessieren. Einzelne hätten um eine Verlängerung der Frist gebeten, andere signalisierten, dass sie wie beispielsweise Kammlach vielleicht zu einem späteren Zeitpunkt einsteigen wollen. Das, so Eder, solle auf jeden Fall möglich sein: "Die Türen sollten niemals geschlossen werden", sagte er. Ein paar weitere Gemeinden sind laut ten Bulte eigenen Angaben zufolge schon sehr engagiert und versprechen sich von einem Regionalwerk gegenwärtig keinen Mehrwert. Dazu zählten beispielsweise Mindelheim oder auch Ettringen. 

    Kreisrat Andreas Blank findet die Idee eines Regionalwerks "genial"

    Bei den Mitgliedern des Ausschusses für Umwelt und Klimaschutz stieß die Beteiligung des Landkreises auf breite Zustimmung. Andreas Blank (Grüne) bezeichnete die Idee eines Regionalwerks als "grundsätzlich genial". Christian Fröhlich (ödp/BfU) hob besonders dessen Gemeinwohlorientierung hervor: Die Kommunen sollten die Energieversorgung nicht Investoren überlassen, findet er. Gerhard Trunzer (CSU) sprach sich zwar ebenfalls für eine Beteiligung des Landkreises aus, sieht aber auch die Gefahr, dass sich das Regionalwerk zu einem "Wasserkopf" entwickeln könnte. Bei manchen Projekten könne es leichter sein, wenn Nachbargemeinden einen Zweckverband bilden, um sie gemeinsam anzugehen, glaubt er. 

    Wie ten Bulte noch einmal zusammenfasste, ist das die zentrale Idee des Regionalwerks: Mehrere Gemeinden schließen sich zu einem Unternehmen zusammen, um gemeinsam Projekte umzusetzen. Das würde die einzelnen Gemeindeverwaltungen entlasten beziehungsweise Projekte ermöglichen, für die es ihnen allein an Kapazitäten oder Know-how fehlt. 

    Das Regionalwerk könnte sich um die Energieerzeugung kümmern

    Der Fokus sollte dabei zunächst auf dem Geschäftsfeld "Energie" liegen, erklärte die Klimaschutzmanagerin. Die Gemeinden könnten einen Teil der Energieerzeugung mit einem Regionalwerk in die eigene Hand nehmen und Photovoltaik- und Windkraftanlagen oder Wärmenetze bauen und betreiben. Damit könnten sie die Energiewende aktiv mitgestalten, die Versorgungssicherheit und Bezahlbarkeit sicherstellen, selbst über Projekte entscheiden und – statt externer Investoren – selbst auch von den Einnahmen profitieren und diese gemeinwohlorientiert einsetzen. 

    "Längerfristig wäre es zudem denkbar, dass sich das Regionalwerk weiteren Aufgabenfeldern widmet, die für mehrere Gemeinden gebündelt werden können", so ten Bulte. Beispiele hierfür sind die EDV-Ausstattung von Schulen, die Obdachlosenunterbringung, die Straßenbeleuchtung oder der Breitbandausbau. Diese Aufgaben könnten dann durch wirtschaftliche Geschäftsfelder wie die Energieerzeugung querfinanziert werden.

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