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Unterallgäu: Das Unterallgäu wächst und steht vor gewaltigen Herausforderungen

Unterallgäu

Das Unterallgäu wächst und steht vor gewaltigen Herausforderungen

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    Mindelheim bietet Wohnqualität - das zieht auch Menschen von außerhalb an. Der Landkreis wird in den nächsten Jahren spürbar wachsen.
    Mindelheim bietet Wohnqualität - das zieht auch Menschen von außerhalb an. Der Landkreis wird in den nächsten Jahren spürbar wachsen. Foto: Bernd Feil

    Der Landkreis Unterallgäu steht nach Berechnungen des Statistischen Landesamt aus Fürth vor einem spürbaren Bevölkerungswachstum von 7,9 Prozent bis zum Jahr 2039. Damit wächst keine Region in Bayerisch-Schwaben so stark wie das Unterallgäu. Gemeinden und Landkreis stehen vor gewaltigen Herausforderungen, sagt Landrat Alex Eder. Welche Auswirkungen hat diese Entwicklung und was muss man bereits jetzt tun?

    Grundsätzlich ist der Bevölkerungszuwachs eine sehr erfreuliche Nachricht, da er von der Attraktivität unseres Landkreises zeugt. Er ist in Eders Augen auf der anderen Seite natürlich auch eine gewaltige Herausforderung. Die hinzukommenden Landkreisbürger müssten schließlich wohnen, arbeiten, die Infrastruktur benutzen und versorgt oder gegebenenfalls betreut werden. „Diese Voraussetzungen zu schaffen, ist ein Kraftakt für die Gemeinden und auch für den Landkreis.“ Gleichzeitig müssten Gemeinden und Landkreis besonders darauf achten, dass diese Voraussetzungen auch verträglich gestaltet werden. „Schließlich wollen wir den Charakter unseres liebenswerten Unterallgäus nicht aufs Spiel setzen.“

    Der Unterallgäuer Landrat spricht von einem langwierigen Prozess

    Der Zuwachs um rund 11.500 Menschen werde glücklicherweise nicht sprunghaft geschehen, sondern sei bis 2039 prognostiziert. Alle Aufgaben müssten also nicht von heute auf morgen gelöst werden. „Dennoch ist das Schaffen der Voraussetzungen oft ein langwieriger Prozess, der frühzeitig angestoßen werden muss“, sagt Eder.

    Am Beispiel Wohnen wäre es wichtig, die Nachverdichtung oder Nutzung von innerstädtischem Leerstand zu forcieren, um nicht immer weiter „auf die grüne Wiese“ zu expandieren. Aber auch innerstädtische Verdichtung bringt Herausforderungen, beispielsweise an die Bestandskanalisation, und sei noch dazu aus steuerrechtlichen Gründen oft kaum umsetzbar. Die vielfältigen Aufgaben des Landkreises sind in beinahe allen Bereichen vom Bevölkerungswachstum betroffen. „Kurz gesagt: Wir müssen in allen Bereichen unseres Handelns die Prognose berücksichtigen und möglichst weit vorausblicken.“

    Die Einwohner im Unterallgäu werden mehr und älter

    Weil aber nicht nur die Zahl der Einwohner zunehmen wird, sondern diese im Schnitt auch um zwei Jahre älter werden, „brauchen wir mehr Betreuungsplätze für die Versorgung der Ältesten“. Eder erinnert dabei daran, dass der Landkreis das Kreis-Seniorenwohnheim Am Anger in Bad Wörishofen erweitert. Die große Herausforderung werde es sein, Pflegepersonal zu finden.

    Aber auch außerhalb der Pflege besteht Handlungsbedarf: Die Gesundheitsversorgung werde anspruchsvoller, da wir Menschen im Alter ja nicht unbedingt gesünder werden. „Für die Krankenhäuser sind wir in einem sehr zukunftsfähigen Prozess, sodass ich da zuversichtlich bin.“ Eine wichtige Aufgabe sieht der Landrat darin, weiterhin ausreichend niedergelassene Ärzte „aufs Land“ zu bekommen. Auch die Mobilität älterer Menschen, die vielleicht nicht mehr Autofahren wollen oder können, muss sichergestellt sein. „Hier sind wir mit unserem Flexibus auf einem guten Weg.“

    Seit 2009 hat der Landkreis außerdem ein seniorenpolitisches Gesamtkonzept mit dem Leitgedanken „Unsere Bürger sollen mitten unter uns alt werden“. Viele Projekte habe der Kreis seither ins Rollen gebracht, insbesondere, um es älteren Menschen zu ermöglichen, auch im Alter in ihrer vertrauten Umgebung leben zu können. „2019 haben wir das Konzept den aktuellen Gegebenheiten angepasst. Wir sind also bereits mittendrin, uns diesen Herausforderungen zu stellen“, betont Alex Eder.

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