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Unterallgäu: Das Landratsamt benötigt mehr Personal

Unterallgäu

Das Landratsamt benötigt mehr Personal

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    In verschiedenen Abteilungen des Landratsamts sollen zusätzliche Stellen geschaffen werden.
    In verschiedenen Abteilungen des Landratsamts sollen zusätzliche Stellen geschaffen werden. Foto: Sandra Baumberger

    Am Unterallgäuer Landratsamt sollen in verschiedenen Abteilungen insgesamt fast 14 neue Stellen geschaffen werden. Dem hat der Ausschuss für Personal und Soziales in seiner jüngsten Sitzung geschlossen zugestimmt. Am meisten zusätzliches Personal wird demnach im Jugendamt benötigt.

    Wie Abteilungsleiterin Christine Keller in der Sitzung erläuterte, braucht das Jugendamt mehr Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, um das Mehr an Fällen abarbeiten zu können, konkret geht es um 9,64 zusätzliche Stellen. Als Beispiel nannte Keller unter anderem den Bereich der Vormundschaften: Einer Vollzeitkraft seien rund 30 Vormundschaften bzw. Ergänzungspflegschaften zumutbar. Am Unterallgäuer Jugendamt waren zuletzt aber zwei Vollzeitkräfte für 80 Vormundschaften und Ergänzungspflegschaften zuständig, durch die Zuweisung weiterer unbegleiteter minderjähriger Geflüchteter werden es bis Ende des Jahres voraussichtlich 90 sein. Da mit einem weiteren Anstieg der Fallzahlen zu rechnen sei, sollen hier 1,5 zusätzliche Stellen geschaffen werden.

    Im Jugendamt haben bereits mehrere Mitarbeiter wegen Überlastung gekündigt

    Am größten ist der Bedarf jedoch mit 4,64 zusätzlichen Stellen im Bereich des Allgemeinen Sozialdiensts, der sich laut Keller seit September 2023 in einer dauerhaften Überlastungssituation befinde. Auslöser dafür sei unter anderem der sprunghafte Anstieg der Meldungen über mögliche Kindeswohlgefährdungen insbesondere in den großen Asylunterkünften in Bad Wörishofen und Mindelheim gewesen. Mehrere Mitarbeiter hätten wegen Überlastung gekündigt, so die Jugendamtsleiterin.

    Mit verschiedenen Maßnahmen wie der Einschränkung der telefonischen Erreichbarkeit, einer Priorisierung der Terminanfragen und einer zügigen Nachbesetzung freier Stellen sei es zwar gelungen, Zeitressourcen für die schnelle Bearbeitung von Gefährdungsmeldungen zu schaffen, es bestünden aber immer noch erhebliche Rückstände und ein hohes Fallaufkommen. Deren Bearbeitung werde aufgrund hochstrittiger Elternkonflikte, sogenannter Systemsprenger, also Kindern, für die noch keine geeignete Hilfsmaßnahme gefunden wurde und deshalb häufig Einrichtungen wechseln, und knapper Unterbringungsplätze immer aufwendiger. Der Krisenmodus könne deshalb beim aktuellen Personalstand in absehbarer Zeit nicht beendet werden.

    Um bei der Digitalisierung voranzukommen, soll eine neue Stelle geschaffen werden

    Personell eng geht es auch im Bereich der Digitalisierung zu: Wie Personalchefin Ingrid Arnold erläuterte, müssen laut dem Onlinezugangsgesetz Verwaltungsleistungen, die Bund, Länder und Kommunen für Unternehmen anbieten, bis spätestens 2028 voll digitalisiert sein sollen. Mit dem derzeitigen Personalstand sei jedoch selbst bei einer ambitionierten Hochrechnung erst Ende 2029 mit einer kompletten Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes zu rechnen. Um sie schneller bewerkstelligen zu können, soll auch hier eine neue Stelle geschaffen werden.

    Weitere 1,5 Stellen entfallen auf Beratungskräfte für den Pflegestützpunkt, für den sich der Ausschuss im vergangenen Jahr entschieden hat, sowie eine halbe Stelle im Sachgebiet für Naturschutz und Landschaftspflege. Eine zusätzliche Kraft soll das Hochbauamt unter anderem bei der Projektsteuerung für anstehende größere Baumaßnahmen unterstützen. Als Beispiele wurden der Erweiterungsbau des Landratsamtes, der Neubau der Berufsschule Mindelheim im Bereich Fahrzeugtechnik, der Neubau eines Schülerwohnheims, einer Schulsportturnhalle am Berufsschulzentrum und ein Erweiterungsbau für die beruflichen Schulen in Bad Wörishofen sowie eine etwaige Generalsanierung des Kreis-Seniorenheims in Türkheim genannt.

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