Architektouren 2024: Diese Türen öffnen sich am Wochenende im Unterallgäu
Unter dem Motto "Einfach (um)bauen" präsentieren sich am Wochenende bayernweit 216 besondere Architektur-Projekte. Auch im Unterallgäu machen die "Architektouren" Station.
216 Architekturprojekte öffnen an diesem Wochenende in ganz Bayern ihre Türen – und zwar zum Teil auch solche, die sonst nicht öffentlich zugänglich sind. Mit dabei bei den "Architektouren", der Leistungsschau bayerischer Architektur", sind auch vier Projekte aus dem Unterallgäu. Das Motto lautet in diesem Jahr "Einfach (um)bauen" und ist ein Hinweis darauf, dass das Bauen im Bestand künftig eine noch größere Rolle spielen wird. Das sind die Stationen:
- Türkheim: In direkter Nachbarschaft zur Kirche befindet sich das denkmalgeschützte Waaghaus. Nach einer aufwändigen Sanierung ist dort seit 2023 die Volkshochschule untergebracht und auch Vertreter der Arbeiterwohlfahrt, des Sozialverbands VdK und die Quartiersmanagerin haben dort Büros bezogen. Der zweigeschossige Giebelbau mit nach Westen abgewalmtem Satteldach wurde um 1600 als Wohnhaus mit Stall in Holzständerbauweise erbaut. Erhalten sind von diesem ursprünglichen Bauwerk nur noch ein Ständer in der Nord-Ost-Ecke der Stube sowie Deckenbalken und Unterzüge. Das Gebäude, das 1781 erstmals schriftlich erwähnt wurde, hat eine wechselvolle Baugeschichte. Um 1900 wurde in der überdachten zweigeschossigen Durchfahrt im westlichen Wirtschaftsteil die Waage eingerichtet, der das Gebäude seinen Namen verdankt und die inzwischen an anderer Stelle im Gebäude gezeigt wird. Für die Nutzung als Gemeindezentrum wurde das Bestandsgebäude nach jahrelanger kontroverser Diskussion saniert und um einen neuen Veranstaltungssaal ergänzt. Die Sanierung, die zusammen mit den Außenanlagen rund 2,6 Millionen Euro kostete, verantworteten Kern Architekten aus Mindelheim. Geöffnet ist das Waaghaus am Sonntag, 30. Juni, von 10 bis 12 Uhr.
- Ottobeuren: In Ottobeuren können Interessierte am Samstag, 29. Juni, von 10.30 bis 12 Uhr sowie von 13.15 bis 16 Uhr einen Blick in die ehemalige Klosterökonomie der Benediktinerabtei Ottobeuren werfen, in der 24 Wohnungen entstanden sind. Treffpunkt ist im Innenhof. Die Klosterökonomie wurde zwischen 1719 und 1720 errichtet. In den vergangenen Jahren war es von verschiedenen Firmen vor allem als Lager genutzt worden, ehe sich der Konvent dazu entschloss, das Gebäude zu sanieren und dort Wohnungen einzurichten. Für den Bau der 18 geförderten Sozialwohnungen und sechs weiterer Wohnungen im historischen Dachstuhl zeichnet Architektur und Städtebau Franz Arnold verantwortlich.
- Memmingen: Hier gibt es gleich zwei Stationen der Architektouren, nämlich die Aussegnungshalle am Alten Friedhof (Friedhofweg 9) und den WohnenplusTreff (Lisztstraße 2 bis 6). Kern Architekten aus Mindelheim haben die ehemalige Aussegnungshalle in einen Probesaal für die Stadtkapelle Memmingen umgebaut. Die Sanierung des feuchten, von Schimmel befallenen Gebäudes nahm eineinhalb Jahre in Anspruch und kostete 2,36 Millionen Euro. Besichtigen kann man den neuen Probensaal am Sonntag, 30. Juni, von 14 bis 16 Uhr. Der WohnenplusTreff mit Bewohnertreff und dem Büro der "Sozialen Kümmerin" öffnet am Samstag, 29. Juni, von 13 bis 15.30 Uhr und am Sonntag, 30. Juni, von 10 bis 11.30 Uhr seine Türen. Treffpunkt ist am Bewohnertreff. Bauherrin war die Siebendächer Baugenossenschaft, die Planung übernahm das Architekturbüro Helmut Schedel. Der Bereich der heutigen Lisztstraße 2, 4 und 6 sollte eigentlich als Erweiterungsfläche für den angrenzenden Waldfriedhof dienen. Da sie aber nicht benötigt wurde, veräußerte die Stadt die Fläche. Siebendächer erwarb sie und entwickelte darauf ein neues Quartier. Es entstanden vier Gebäude in drei- bis viergeschossiger Bauweise. Insgesamt gibt es 78 Wohneinheiten. (msc, baus)
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