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Von der Garagenfirma zum Weltchampion aus Tussenhausen
![Ein Blick auf das Betriebsgelände der Firma AIB Kunstmann in Tussenhausen. Ein Blick auf das Betriebsgelände der Firma AIB Kunstmann in Tussenhausen.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715674498059-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
Der Name ist Programm: AIB Kunstmann steht für „alles immer besser“. Die Firma aus Tussenhausen hat sich in vier Jahrzehnten zu einer Weltfirma hochgearbeitet.
![Von der Garagenfirma zum Weltchampion aus Tussenhausen](https://www.augsburger-allgemeine.de/img/incoming/crop50009311/8223057612-cv1_1-w40-owebp/johann-stoll?t=.jpg)
Die Grob-Werke aus Mindelheim kennt jeder im Allgäu als weltweit aufgestelltes Unternehmen, das auf ihrem Feld die Spitzenposition einnimmt. Aber es gibt weitere Champions im Unterallgäu. Einer von ihnen ist die Firma AIB Kunstmann aus Tussenhausen. Vor 41 Jahren in einer Buchloer Garage durch Dieter Kunstmann gegründet, hat sich das Familienunternehmen auf seinem Feld die Weltmarktführerschaft erobert. Was ist das für eine Firma?
Die Seniorchefin kommt noch fast täglich ins Büro
Kunstmann ist weltweit unterwegs. Besonders stark ist das Tussenhausener Unternehmen in Europa vertreten, den USA, in der arabischen Region, auf Malaysia und Indien, sagt Gudrun Kunstmann gegenüber dieser Redaktion. Sie teilt sich die Geschäftsführung mit ihrem Bruder Martin und Christian Brückmann. Auch die Seniorchefin und Mitgründerin der Firma, Rosemarie Kunstmann, kommt noch fast jeden Tag ins Büro. Diese familiären Strukturen sind es, die die rund 70 Beschäftigten in Tussenhausen schätzen.
![Die Geschäftsführung der Firma AIB Kunstmann aus Tussenhausen, von links Christian Brückmann, Martin Kunstmann und Gudrun Kunstmann. Die Geschäftsführung der Firma AIB Kunstmann aus Tussenhausen, von links Christian Brückmann, Martin Kunstmann und Gudrun Kunstmann.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715674498059-1/ver1-0/img/placeholder/1x1.png)
Kunstmann hat vier Standorte und beschäftigt insgesamt 250 Menschen. Neben dem Hauptsitz Tussenhausen sind das Brilon im Hochsauerland in Nordrhein-Westfalen sowie zwei Werke im tschechischen Teplice Újezdeček. Das Unternehmen ist hoch spezialisiert. Hergestellt werden hochwertige Stahlbehälter, Gestelle, Schränke und Batterieladeräume und Stationen für Industriebatterien. Einige müssen explosions- oder erdbebensicher sein. In dieser überschaubaren Nische mit nicht allzu vielen Mitbewerbern hat sich AIB Kunstmann die Weltmarktführerschaft erobert, sagt Bereichsleiter Motive Alexander Drahotta. Der Bereich Motive befasst sich mit dem Bau von Batteriebehältern aus Stahl und Kunststoff für Flurförderzeuge, Gabelstapler, führerlose Transportsysteme, Reinigungsmaschinen und der neuen Lithium-Technologie.
20.000 Tonnen Stahl hat Kunstmann im Vorjahr verarbeitet
Daneben gibt es noch die AIB Kunstmann Reserve GmbH. Sie beschäftigt sich mit der Unterbringung von Batterien in stationären Anlagen. Und die Kunstmann Metal konzentriert sich wiederum auf den Stahlbau. 20.000 Tonnen Stahl wurden 2022 verarbeitet. 45 Millionen Euro macht die Unternehmensgruppe Umsatz im Jahr.
Wenn Kunden einen Wunsch oder ein Anliegen haben, werden diese unverzüglich bedient, versichert die Chefin. Damit punktet das Unternehmen. Diese Kästen werden für Rechenzentren, Windparks, Industrieanlagen, Atomkraftwerke, beim Schiffs- und Fahrzeugbau benötigt. – im Prinzip in allen Anlagen, Maschinen und Fahrzeugen, die batteriegetrieben sind oder Notstrom benötigen.
Made in Germany hat immer noch einen guten Ruf
Die Auftragsbücher sind voll, die Geschäfte laufen gut. Wie hat Kunstmann es geschafft, diese Erfolgsgeschichte zu schreiben? Gudrun Kunstmann nennt die Qualität. „Made in Germany“ habe nach wie vor einen guten Ruf in der Welt, besonders in den USA. Es ist der Fleiß ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die auch mal samstags arbeiten oder eine Nachtschicht einlegen, wenn das notwendig ist. Die Belegschaft ist „Multikulti“, sagt Kunstmann, die froh ist über jeden, der anpackt, egal, woher er kommt.
Es sind aber auch die kurzen Wege und schnellen Entscheidungen. Wenn jemand einen guten Verbesserungsvorschlag hat, wird der schnell umgesetzt, sagt die Chefin. Flache Hierarchien und Wertschätzung nennt Drahotta als Geheimnis. Es herrscht eine familiäre Atmosphäre. Zum guten Betriebsklima trägt auch das alljährliche Sommerfest bei. Jetzt Anfang Dezember wird gleich noch einmal gefeiert. Das Unternehmen holt seine 40-Jahr-Feier nach, die wegen Corona auf heuer verschoben werden musste.
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