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Türkheim: Wenn sich Wohnraum und Wirtschaft in die Quere kommen

Türkheim

Wenn sich Wohnraum und Wirtschaft in die Quere kommen

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    Im Obergeschoss des Gasthauses Kreuz in Irsingen will der Eigentümer Wohnraum schaffen.
    Im Obergeschoss des Gasthauses Kreuz in Irsingen will der Eigentümer Wohnraum schaffen. Foto: Sabine Schaa-Schilbach

    Mit deutlicher Mehrheit hat der Bauausschuss des Gemeinderates Türkheim in seiner jüngsten Sitzung einen Bauantrag für den Umbau der Gaststätte Kreuz in Irsingen abgelehnt. Der Eigentümer wollte in dem Anwesen in der Dorfstraße 31 in

    Die Gemeinderätinnen und Gemeinderäte im Bauausschuss hatten offenbar die Sorge, dass sich Wohnen und Gewerbe in die Quere kommen könnten, wenn in dem Objekt eine weitere Wohneinheit entsteht, da direkt an das Gasthaus Kreuz auch das Vereinsheim Irsingen angrenzt. 

    Die Nachbarn hatten nichts gegen den Einbau der Wohnung in der Irsinger Gaststätte

    Das Grundstück befindet sich im Bereich des innerörtlichen Bebauungsplanes Irsingen. Das zweigeschoßige Hauptgebäude weist aktuell eine Dachneigung von 29 Grad auf. Der Bebauungsplan schreibt bei Neubauten die

    Der Bauherr beabsichtigt, die bestehende Dachneigung mit 29 Grad auf 38 Grad gemäß der zulässigen Mindestdachneigung des Bebauungsplanes anzuheben. Durch die steilere Dachneigung würde die bestehende Firsthöhe von 10,30 Meter auf 11,59 Meter erhöht.

    Die Wandhöhe würde nach Änderung der Dachneigung 6,50 Meter, gemäß Bebauungsplan darf die

    Die betroffenen Nachbarn hatten mit ihrer Unterschrift deutlich gemacht, dass aus ihrer Sicht nichts gegen den Bauantrag spricht. Drei notwendige Stellplätze für die neue Wohneinheit sollen entlang der südlichen Grundstücksgrenze errichtet werden. FW-Fraktionschef Josef Vogel aus Irsingen war jedoch der Meinung, dass sich die Planung besser in die umliegende Bebauung einfügen sollte. 

    Vogel sieht eine Firsthöhe mit fast zwölf Metern kritisch, da das Bestandsgebäude jetzt schon höher ist als die umliegende Bebauung. Zudem stellte Vogel auch die eingezeichneten Stellplätze entlang der südlichen Grundstücksgrenze infrage. Im Außenbereich des Gasthofes befinde sich eine Terrasse, die in den Grundrissplänen nicht dargestellt wurde. Den Parkplätzen könnte auch der notwendige Rettungsweg zum Vereinsheim im Wege stehen.

    Josef Vogel sah im Falle einer Genehmigung sogar die Existenz des bestehenden Vereinsheimes durch die Wohnnutzung gefährdet. Marcus Jakwerth (FW) erinnert an den Bauantrag in der Kirchenstraße in Türkheim, der wegen der massiven Firsthöhe abgelehnt worden war und schlug daher vor, den Bauantrag zurückzustellen. Die Gastronomie im Kreuz sei vorhanden und das Vereinsheim nebenan sei ebenfalls belebt. Dies, so Jakwerth, sollte beides auch weiterhin so bestehen bleiben.

    Bürgermeister Christian Kähler befürchtete ebenfalls Diskrepanzen zwischen Vereinsheim und Gastronomie auf der einen und die Wohnnutzung auf der anderen Seite. Auch der Bauherr gehe davon aus, dass die Gastwirtschaft eines Tages durch Wohnraum ersetzt wird.

    Gemeinderäte gehen davon aus, dass in der Gastwirtschaft in Irsingen Wohnraum entsteht

    Kähler machte deutlich, dass der Bauherr ausdrücklich darauf hinweisen wird, dass Gewerbe und Vereinsheim Bestandsgebäude darstellen und Musikproben, Veranstaltungen etc. vom Mieter hinzunehmen seien. 

    Der Antragsteller verwies seinerseits darauf, dass das Zusammenspiel zwischen Wohnen und Gewerbe auch sehr gut funktionieren könne und nannte als Beispiel die Gastwirtschaft in Wiedergeltingen in der Mindelheimer Straße.

    Stefan Gaschler (CSU) ist überzeugt, dass aus der derzeit gemischten Nutzung zukünftig eine reine Wohnnutzung entstehen werde. Gaschler glaubt sogar, dass das Vereinsheim an diesem Standort keine Zukunft haben werde. Daher sollte schon jetzt über einen alternativen Standort für das Vereinsheim nachgedacht werden. 

    Der Bauantrag wurde in der Form abgelehnt und kann jetzt nachgebessert und in der nächsten Bauausschuss-Sitzung am Dienstag, 14. Februar, erneut behandelt werden. 

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