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Türkheim: Stefanie Santa hat in 40 Jahren in Türkheim fast 1000 Menschen gepflegt

Türkheim

Stefanie Santa hat in 40 Jahren in Türkheim fast 1000 Menschen gepflegt

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    Schon 40 Jahre lang hilft Pflegedienstleiterin Stefanie Santa im Kreis-Seniorenwohnheim St. Martin in Türkheim Menschen in ihrem Lebensabend.
    Schon 40 Jahre lang hilft Pflegedienstleiterin Stefanie Santa im Kreis-Seniorenwohnheim St. Martin in Türkheim Menschen in ihrem Lebensabend. Foto: Franz Issing

    Wenn die 115 Bewohnerinnen und Bewohner des Kreis-Seniorenheimes St. Martin am Samstag mit ihren Angehörigen und zahlreichen Ehrengästen das 40-jährige Bestehen ihres Altersdomizils feiern, lassen sie sicher auch die Pflegedienstleiterin Stefanie Santa hochleben - die sich ebenfalls seit vier Jahrzehnten dort um die Menschen kümmert. Im Laufe der Jahre hat Santa in Türkheim nahezu 1000 Menschen gepflegt.

    „Als junge Frau konnte ich mir nicht vorstellen, einmal in der Altenpflege zu arbeiten“, erzählt Santa. Doch nach reiflicher Überlegung folgte sie dem Beispiel ihrer Mutter, die schon bis zur Rente als Stationshelferin in St. Martin tätig war und entschloss sich, einen sozialen Beruf zu ergreifen. Als Hauswirtschafterin in Küche und Speisesaal des Türkheimer Seniorenheimes sammelte sie erste Erfahrungen in der Betreuung und Pflege. Zwei Jahre leitete sie danach die Wäscherei des Hauses und absolvierte 1991 eine Ausbildung zur Altenpflegerin. Nach einer Weiterbildung 1995 durfte sie sich Wohnbereichsleiterin nennen. Im Jahre 2015 übernahm Stefanie Santa schließlich die Pflegedienstleitung.

    Eigentlich wollte Stefanie Santa nicht im Pflegebereich arbeiten - doch dann kam es anders

    „In all den Jahren habe ich immer wieder erfahren, wie schön es ist, mit alten Menschen zu arbeiten und wie viel Dank von ihnen zurückkommt“, bemerkt sie. Was Santa bei der Ausübung ihres Berufes missfällt, ist die, wie sie sagt „ausufernde Bürokratie“, welche die Pflege und Betreuung stark einschränke. „Früher hatte man dafür einfach mehr Zeit, heute muss man zu viel dokumentieren, sich gegen alles absichern und sich ständig rechtfertigen“, klagt sie.

    Und was sich nach Meinung der Pflegedienstleiterin noch geändert hat, ist das Klientel der Heimbewohner.„Derzeit beherbergen wir nur schwer pflegebedürftige und stark demente Menschen“, verrät sie und nennt auch die Ursache für diese Entwicklung. „Weil die Kosten für einen Pflegeplatz sehr hoch sind, können sich bedürftige Senioren den nicht mehr leisten und bleiben so lange wie möglich zuhause.“ Was Stefanie Santa noch bedauert:. „Früher konnte man die Heimbewohner noch mit geistig fördernden Mitmach-Aktionen beschäftigen, was heute aufgrund zunehmender Demenzerkrankungen nicht mehr möglich ist“.

    Die Kosten für einen Pflegeplatz können sich längst nicht mehr alle leisten

    Altenpflege erfordert viel Kraft und Einfühlungsvermögen. Stefanie Santa kann davon ein Lied singen. „Wir sind immer bemüht, das frühere Leben unserer Bewohner mit ihrem neuen zu vereinbaren und achten dabei auch auf ihre Gewohnheiten und Befindlichkeiten bei der Belegung der Zimmer“, informiert Santa. Das geht nicht immer ohne Probleme über die Bühne und gipfelt mitunter in lustigen Episoden. So erzählt die Pflegedienstleiterin von einer Bewohnerin, die als Journalistin tätig war, gute Kontakte zu prominenten Leuten pflegte und immer erzählte, welche Anekdoten sie mit ihnen erlebt hatte und auch die Wände ihres Zimmers mit deren Porträts schmückte.

    „Leben aus und in der Vergangenheit ist aus dem Berufsbild Altenpflege nicht mehr wegzudenken“. Eine Erfahrung, die Stefanie Santa lehrte, wenn immer möglich, darauf einzugehen. So auch bei einer Bewohnerin, die in ihrem früheren Leben in einem Kino gearbeitet hatte und dort für den Verkauf von Popcorn zuständig war. Nach ihrem Einzug in St. Martin lief die demente Senioren ständig aus dem Haus und wollte Popcorn verkaufen.

    Das Gebäude (der Westflügel) selbst war früher Kreiskrankenhaus und wurde vor 40 Jahren zu einem Seniorenwohnheim umfunktioniert und um den Ostflügel erweitert. Im Jahr 2016 wurde der Westflügel generalsaniert. Das Heim bietet Platz für 133 pflegebedürftige Menschen, die in drei Wohnbereichen namens „Schlosspark“, „Sieben Schwaben“ und „Ludwigstor“ von 130 Mitarbeitenden in Teil- oder Vollzeit betreut und versorgt werden.

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