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Türkheim: Schragl-Neubau in Türkheim legt einen Gang zu

Türkheim

Schragl-Neubau in Türkheim legt einen Gang zu

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    Schragl-Chef
    Schragl-Chef Foto: oH

    Für das rund 30.000 Quadratmeter große „Sahnegrundstück“ an der A96 Anschlussstelle Bad Wörishofen/Türkheim suchte die Gemeinde

    Vor allem die Mitbewerber aus der Autobranche sahen ihre wirtschaftliche Existenz in Gefahr, sollte Schragl-Inhaber Alfred Heiß dort wie angekündigt ein Technologiezentrum für E-Mobilität bauen.

    Jetzt wird das Bauvorhaben konkret und der Türkheimer Marktrat wird am Donnerstag, 7. April, um 19 Uhr, im Sieben-Schwaben-Saal (Oberjägerstraße 7) in öffentlicher Sitzung über die Billigung des Vorentwurfs für den Bebauungsplan „Gewerbegebiet Unterfeld 7“ diskutieren. Dabei soll auch entschieden werden, ob eine weitere Abbiegespur auf der Unterfeldstraße gebaut werden soll. Und wenn alles glatt läuft, könnten schon im Herbst die Bagger anrollen, hofft Heiß. Im Idealfall wäre dann eine Eröffnung im kommenden Sommer denkbar.

    Das ist der Knackpunkt an dem Grundstück an der Autobahn bei Türkheim

    In der Vergangenheit lagen dem Türkheimer Gemeinderat schon eine ganze Reihe von Plänen vor, die auf dem Grundstück an der A 96 hätten verwirklicht werden sollen. Knackpunkt: Nicht die Gemeinde ist Eigentümer des Grundstücks, sondern ein lokales Immobilienunternehmen.

    Und der Türkheimer Gemeinderat hatte sich schon vor langer Zeit entschlossen, grundsätzlich nur dann eine Gewerbenutzung zu ermöglichen, wenn ihr das Gelände selber gehört. Also hätte der Grundstückseigentümer das Areal erst an die Marktgemeinde verkaufen müssen – doch dann wäre wohl nur ein weit geringerer Erlös zu erzielen. Mit seinem Konzept konnte Schragl-Inhaber Alfred Heiß die Mehrheit der Türkheimer Gemeinderätinnen und Gemeinderäte überzeugen. In einer nicht-öffentlichen Sitzung stellte er seine Pläne vor. Das renommierte Autohaus will als familiengeführtes Unternehmen „aus der Region und für die Region“ dort ein Technologiezentrum für E-Mobilität bauen und so ein „Alleinstellungsmerkmal“ für die Region zwischen München und Lindau schaffen.

    Dafür sei das Grundstück direkt am Knotenpunkt der A 96 als Standort optimal, ist Alfred Heiß überzeugt.

    Das Autohaus Schragl betreut mittlerweile rund 10.000 Kundinnen und Kunden

    Das Autohaus Schragl besteht seit 1926, 2009 übernahm Alfred Heiß als Inhaber die Betriebe an den beiden Standorten in Mindelheim und Bad Wörishofen. Rund 120 Mitarbeiter arbeiten in den beiden Autohäusern, allerdings in angemieteten Immobilien, so Heiß. Auch die familiäre Nachfolge sei durch seine Kinder Julia und Fabian Heiß bereits langfristig gesichert.

    Auf Anfrage unserer Redaktion gab das Unternehmen an, rund 10.000 Kunden in der Region zu betreuen. Der Umsatz konnte laut Heiß in den vergangenen Jahren „konstant gesteigert“ werden. Nun stehe der nächste Entwicklungsschritt für sein Unternehmen an: „Mit einem effizienten Neubau und Prozesssynergien planen wir eine weitere Steigerung der Umsatzzahlen“, blickte Heiß schon vor einem Jahr mit Optimismus in die Zukunft.

    Alfred Heiß will ein "nachhaltiges Mobilitätszentrum" für das Unterallgäu schaffen

    Das Ziel sei ein „nachhaltiges Mobilitätszentrum für das Unterallgäu“, so Heiß. Um dies zu erreichen, plane sein Unternehmen, die beiden bisherigen Schragl-Standorte Bad Wörishofen und Mindelheim am möglichen neuen Standort in Türkheim zu „bündeln“. Dies werde dann mit dem Leuchtturmprojekt „Home of Mobility“ zu einem Kompetenzzentrum für nachhaltige Mobilität werden.

    Teile des Gemeinderates und vor allem die Mitbewerber aus der Automobilbranche am Standort Türkheim waren von diesen Plänen zunächst alles andere als begeistert. Mit „großer Bestürzung“ habe man beiläufig erfahren müssen, dass die Firma Autohaus Schragl eine Neuansiedlung eines Autohauses mit Werkstatt in Türkheim in erheblicher Größe beabsichtigt.

    Das könnte die wirtschaftliche Existenz der Unternehmer gefährden, hieß es in einem Schreiben ans Rathaus. Bei einem „Runden Tisch“ gelang es Heiß dann aber offenbar, die Bedenken seiner Kollegen vor Ort auszuräumen. Die kritischen Stimmen sind seither verstummt – sowohl im Gemeinderat wie auch bei den betroffenen Mitbewerbern.

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