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Türkheim: Schragl-Neubau in Türkheim nimmt eine weitere Hürde

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Schragl-Neubau in Türkheim nimmt eine weitere Hürde

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    So könnte das neue "Home of E-Mobility" des Autohauses Schragl am neuen Standort an der Anschlussstelle Türkheim/Bad Wörishofen an der A96 einmal aussehen. Jetzt wird der Bauantrag endgültig in trockene Tücher gepackt.
    So könnte das neue "Home of E-Mobility" des Autohauses Schragl am neuen Standort an der Anschlussstelle Türkheim/Bad Wörishofen an der A96 einmal aussehen. Jetzt wird der Bauantrag endgültig in trockene Tücher gepackt. Foto: Ott Architekten (Skizze)

    Fast zwei Jahre lang beschäftigt die Türkheimer Kommunalpolitik der Plan des Autohauses Schragl, direkt an der Autobahnanschlussstelle der A96 ein Zentrum für E-Mobilität zu bauen. Im April 2021 sickerten diese Pläne von Schragl-Inhaber Alfred Heiss erstmals durch und wurden von unserer Zeitung öffentlich gemacht. Bei der Konkurrenz aus der Automobilbranche in Türkheim löste (und löst) dies Schockwellen aus, im Gemeinderat Türkheim stieß das geplante "Home of E-Mobility" schon bei der ersten Präsentation hinter verschlossenen Türen auf große Zustimmung. Mit der Sitzung am Donnerstag um 19 Uhr im Sitzungsaal des Rathauses wird dann endgültig ein Strich unter die kommunalpolitische Diskussion gezogen: Der Gemeinderat wird zunächst einen sogenannten "vorhabenbezogenen Bebauungsplan" für das Grundstück an der A96 verabschieden und danach den fertigen Bauantrag akzeptieren. Für Schragl-Chef Alfred Heiß endet damit eine intensive Zeit mit vielen zeitraubenden Gesprächen – und es beginnt eine Zeit mit noch mehr Arbeit, denn Heiß und sein Unternehmen hat einen straffen Plan.

    Das Areal für das neue Autohaus an der A96 gilt als "Sahnegrundstück"

    Schon vor knapp zehn Jahren hatte der Türkheimer Gemeinderat eine Änderung des Flächennutzungsplanes für diesen Bereich vorgenommen und so die Weichen für eine gewerbliche Nutzung dieses als "Sahnegrundstück" geltenden Areals gestellt habe. Damit habe die Gemeinde eine "Willenserklärung" abgegeben, wie sich das Gewerbegebiet Unterfeld künftig entwickeln solle. Mit einem Bebauungsplan wird dann formal erst Baurecht geschaffen. Als Schragl-Inhaber Alfred Heiß seine Pläne erstmals auch öffentlich im Mai 2021 im Gemeinderat präsentierte, hatte er bereits die große Mehrheit der Kommunalpolitikerinnen und Kommunalpolitiker auf seiner Seite. Alle Fraktionen machten damals deutlich, dass sie "voll hinter diesem Projekt stehen" wie CSU-Fraktionschefin Anne Huber sagte. Heiß hatte offenbar alle Zweifel ausgeräumt und die Gemeinderäte überzeugt. Zu den Bedenken der ortsansässigen Unternehmen aus der Autobranche betonte der Schragl-Chef damals wie heute, dass er den ortsansässigen Unternehmern "nichts wegnehmen" wolle und er für seine Kollegen sogar eine Chance sehe, wenn

    Alfred Heiss
    Alfred Heiss Foto: Schragl

    In mehreren Schritten machte der Türkheimer Gemeinderat dann den bürokratischen Weg für das Millionenprojekt frei und mit einem Ja zum fertigen Bebauungsplan steht einem Baubeginn dann nichts mehr im Weg. Für Alfred Heiß ein wichtiges Signal, dem er auch unbedingt persönlich beiwohnen will und extra dafür eine Dienstreise abbrechen wird. Wie viele Millionen genau er in das neue "Home of E-Mobility" investieren wird, könne er selbst noch nicht so ganz genau sagen, solange die Tinte unter den Verträgen mit den Baufirmen nicht trocken ist. Ob es am Ende die rund 2,5 Millionen Euro sein werden, von denen in Türkheim gemunkelt wird, ließ Heiß gegenüber unserer Redaktion daher auch unbeantwortet. 

    "Grünes Allgäu GmbH" wurde eigens für den Neubau in Türkheim gegründet

    Wenn es die Wetterlage zulässt, kann es laut Heiß schon im April mit den Bauarbeiten losgehen. Und dann – einen reibungslosen Verlauf der Bauphase vorausgesetzt – könnte im August 2024 die Eröffnung des neuen Zentrums für E-Mobilität gefeiert werden. Mit diesem Tag soll dann auch der Umzug des Autohauses Schragl von seinen bisherigen Standorten in Bad Wörishofen und Mindelheim auf das Areal an der A96 abgeschlossen sein. Ob es schon Pläne für eine weitere Nutzung dieser Flächen gibt, konnte Heiß nicht sagen. Sein Unternehmen sei lediglich Mieter der Immobilien, die weitere Nutzung liege dann alleine bei der Eigentümerfamilie. 

    Für die Umsetzung des Bauprojekts wurde eigens ein Unternehmen gegründet, die "Grünes Allgäu GmbH" mit Sitz in Türkheim, die als Unternehmenszweck den "Neubau eines Dienstleistungszentrums für Mobilität auf den Grundstücken Nähe Unterfeldstraße" angibt. Dass dahinter natürlich die Unternehmerfamilie Heiß steht, bestätigte Alfred Heiß auf Anfrage unserer Redaktion gerne. Immerhin hatte er mehrfach Bedenken zurückweisen müssen, dass er gar als "Strohmann" für andere Unternehmer agiere.

    Schragl hat 120 Mitarbeiter in Mindelheim und Bad Wörishofen

    Das Autohaus Schragl besteht seit 1926, 2009 übernahm Alfred Heiß als Inhaber die Betriebe an den beiden Standorten in Mindelheim und Bad Wörishofen. Rund 120 Mitarbeiter arbeiten in den beiden Autohäusern in angemieteten Immobilien. Auch die familiäre Nachfolge sei durch seine Kinder Julia und Fabian Heiß bereits langfristig gesichert.

    Nach eigenen Angaben hat das Unternehmen rund 10.000 Kunden in der Region. Der Umsatz konnte laut Heiß in den vergangenen Jahren "konstant gesteigert" werden. Nun stehe der nächste Entwicklungsschritt für sein Unternehmen an: "Mit einem effizienten Neubau und Prozesssynergien planen wir eine weitere Steigerung der Umsatzzahlen", sagte Heiß.

    Als familiengeführtes Unternehmen "aus der Region und für die Region" will Heiß ein Technologiezentrum für E-Mobilität bauen und so ein "Alleinstellungsmerkmal" für die Region zwischen München und Lindau schaffen. Dafür sei das Grundstück direkt am Knotenpunkt der A96 als Standort optimal. 

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