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Türkheim/Irsingen: So kommen Bauherren an die Schnäppchen-Bauplätze in Türkheim

Türkheim/Irsingen

So kommen Bauherren an die Schnäppchen-Bauplätze in Türkheim

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    In Türkheim wurden mehrere Baugebiete ausgewiesen, um dem enormen Bedarf nach Bauplätzen nachzukommen.  im Nu waren die meisten Bauplätze vergeben, wie hier im Baugebiet "Südlich der Ramminger Straße", wo schon die allermeisten Häuser im Bau sind. Jetzt werden noch mal sechs Grundstücke von der Gemeinde zum vergleichsweise günstigen Preis verkauft.
    In Türkheim wurden mehrere Baugebiete ausgewiesen, um dem enormen Bedarf nach Bauplätzen nachzukommen. im Nu waren die meisten Bauplätze vergeben, wie hier im Baugebiet "Südlich der Ramminger Straße", wo schon die allermeisten Häuser im Bau sind. Jetzt werden noch mal sechs Grundstücke von der Gemeinde zum vergleichsweise günstigen Preis verkauft. Foto: Sabine Schaa-schilbach

    Wer schon länger von seinem Traumhaus in Irsingen oder Türkheim träumt, hat jetzt eine gute Gelegenheit, sich diesen Traum zu erfüllen. Um eines der sechs Grundstücke zu ergattern, die von der Gemeinde Türkheim unverändert zum "Schnäppchenpreis" verkauft werden, müssen aber bestimmte Voraussetzungen erfüllt werden. Zumindest im Vergleich mit den Preisen auf dem freien Immobilienmarkt sind die Grundstückspreise, die jetzt von der Gemeinde aufgerufen werden, nahezu unschlagbar günstig. 

    "Insgesamt können wir derzeit sechs Bauplätze anbieten, davon vier in Irsingen", freut sich Kämmerer Claus-Dieter Hiemer. Die Bauplatzpreise wurden nicht erhöht, die Grundstücke kosten unverändert rund 230 Euro pro Quadratmeter in Türkheim und rund 180 Euro pro Quadratmeter in Irsingen. Dieser Preis gilt für bereits erschlossene Grundstücke. Wer Interesse hat, kann sich laut Hiemer bis spätestens Freitag, 15. Juni, bewerben und seine Unterlagen bei der Gemeinde Türkheim einreichen. Danach erfolge "kurzfristig die Auswertung, sodass die Grundstücksvergabe planmäßig noch vor der Sommerpause erfolgen könnte", verspricht Hiemer.

    In der Hochphase drängelten sich mehr als 150 Bewerber um einen Bauplatz in Türkheim

    Nachdem der Marktrat noch einige kleinere redaktionelle Änderungen bei den Vergaberichtlinien zum Verkauf von Baugrundstücken beraten hatte, ist ab sofort "alles Wichtige" auf der Homepage der Gemeinde unter tuerkheim.de unter der Rubrik "Aktuelles & Informationen“/Bauwesen/Baugrundstücke" zu finden. Interessentinnen und Interessenten finden dort nicht nur die Vergaberichtlinien, sondern auch Bewerbungsformulare, Lagepläne, Bebauungspläne und weitere Informationen. Es gibt laut Hiemer entgegen der "Gerüchteküche" derzeit auch keine Warteliste oder gar bereits erfolgte Zusagen: "Seit dem Ende der letzten Bewerbungsfrist wurde keine Bewerbung mehr angenommen." In der Hochphase drängelten sich mehr als 150 Bewerber um einen Bauplatz in Türkheim.

    In Türkheim sind drei Baugebiete und in Irsingen ein Baugebiet entstanden, um dem enormen Andrang an Bauherren gerecht zu werden: Türkheim-Bahnhof, Nördlich Laternenweg und Südlich der Ramminger Straße in Türkheim und westlich der Stockheimer Straße in Irsingen. Insgesamt entstanden so rund 110 Bauplätze, die nach dem 50:50-Modell zwischen Gemeinde und bisherigen Grundstückseigentümern aufgeteilt wurden. 56 Bauplätze konnten so von der Gemeinde Türkheim angeboten werden (40 in Türkheim, 13 in Irsingen und drei in Türkheim-Bahnhof). Zu haben sind derzeit eben noch die eingangs erwähnten sechs Grundstücke.

    Türkheim hat bei Richtlinien für Vergabe der Bauplätze nachgebessert

    Schon einmal wurden nach der ersten Vergaberunde die Vergaberichtlinien der Gemeinde Türkheim nachgebessert, denn es habe sich gezeigt, dass die Angaben zu den Vermögensverhältnissen der Bewerber nicht ausreichend gewesen seien, um eine möglichst gerechte Verteilung sicherstellen zu können. Zunächst habe die Gemeinde laut Hiemer "bewusst auf eine Einkommens- und Vermögensprüfung verzichtet" und festgelegt, dass "wir zum Verkehrswert und damit nicht vergünstigt verkaufen wollen". Die explodierenden Preise bei Bauplätzen am freien Markt in Türkheim in den vergangenen Monaten hätten dann aber dazu geführt, dass "wir bei unverändertem Verkaufspreis von 230 Euro ,gefühlt’ unter Wert verkaufen würden", so Hiemer. 

    Den Preis wolle die Gemeinde Türkheim halten, dürfe das aber nur, wenn "wir eine kommunale Aufgabe erfüllen", so Hiemer, der als Beispiele die Ansiedlung junger Familien und soziale Kriterien nennt. Auch eine "Bedürftigkeitsprüfung" müsse dann vorgenommen werden und es müsse geprüft werden, ob der Bewerber aufgrund seiner finanziellen Verhältnisse einen vergünstigten Bauplatz von der Gemeinde "braucht" oder er sich eventuell doch einen Bauplatz am freien Markt leisten kann.

    Gut für Bauherren: Türkheim will die Preise für Bauplätze halten

    Die Alternative zur Einkommens- und Vermögensprüfung wären deutlich höhere Verkaufspreise gewesen, so Hiemer: "Damit wir eben nicht Gefahr laufen, unter Wert zu verkaufen." Daher wurden die Richtlinien damals deutlich nachgeschärft mit dem klaren Ziel, dass dann auch Bewerberinnen und Bewerber eine Chance haben, die nicht über "überdurchschnittliche Mittel" verfügen. Problematisch bei den aktuellen Entwicklungen seien jedoch die in den Richtlinien enthaltenen Einkommens- und Vermögensgrenzen, mit denen es aufgrund der im vergangenen Jahr eingetretenen Baukosten- und Zinssteigerungen für die Bewerber schwierig wird, Finanzierungsbestätigungen in der benötigten Größenordnung zu bekommen.

    Hiemer: "Aber wir sind mit den festgelegten Grenzen ohnehin schon an das laut EU-Recht und Bayerischem Gemeindetag vertretbare Maximum gegangen. Die Alternative hierzu wären deutlich höhere Verkaufspreise von 350 Euro pro Quadratmeter oder noch höher gewesen. Und das wollte die Gemeinde Türkheim ja nicht", betont Kämmerer Claus-Dieter Hiemer. 

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