Nach der Flut: Viele Haushalte in Bad Wörishofen seit Wochen ohne Telefon
Die Hochwasser-Katastrophe wirkt sich in Bad Wörishofen weiter aus. Die Flut hat mehrere Hauptkabel der Telekom beschädigt, immer noch kann nicht repariert werden. Was Betroffene jetzt wissen müssen.
Die Hochwasser-Katastrophe zum Ende der Pfingstferien liegt nun schon eine ganze Weile zurück, doch in Bad Wörishofen spüren viele Menschen die Auswirkungen immer noch - sie können weiterhin nicht telefonieren. Die Telekom bestätigte Informationen unserer Redaktion, wonach es weit reichende Probleme gibt. Fünf Hauptkabel seien von der Flut beschädigt worden, teilt das Unternehmen mit. Weitere Schäden könnten noch hinzu kommen. Es gibt Hilfe für Betroffene der verschiedenen Anbieter.
Kein Festnetzanschluss samt Telefon und Internet - für zahlreiche Menschen in Bad Wörishofen ist das seit der Flut der Pfingstferien ein Dauerzustand. Teilweise sind die Anschlüsse gestört, teils funktionieren sie überhaupt nicht mehr. Wer da als älterer, alleinstehender Mensch zuhause ist, dem sei es nicht mehr wohl, hieß es. Die Telekom bestätigte auf Nachfrage unserer Redaktion, dass es immer noch Probleme mit den Anschlüssen in Bad Wörishofen gibt.
"In Folge des Starkregens und der Hochwasserlage weisen aktuell fünf Hauptkabel Wasserschäden auf", teilte eine Unternehmenssprecherin mit. Doch damit könnte es noch nicht getan sein. "Inwieweit nachgeschaltete Verzweiger- und Querkabel ebenfalls betroffen sind, lässt sich erst nach Reparatur der Hauptkabel feststellen, wenn die Leitungen zum Kunden durchgemessen werden." Die Dauer der Arbeiten hänge davon ab, wie sich der Tiefbau aufgrund der nassen Böden durchführen lässt und die einzelnen Störungsorte angefahren werden können. Die Technikerinnen und Techniker vor Ort täten alles, damit die Tiefbauarbeiten starten können, sobald die Bodenbeschaffenheit es zulasse. Die defekten Kabel würden dann repariert. Wie lange die betroffenen Anschlussinhaber noch auf Telefon und Internet verzichten müssen, ist derzeit unklar.
So können Kundinnen und Kunden in Bad Wörishofen sogar an ein kostenloses Handy als Ersatzgerät kommen
"Aus den vorliegenden Gründen ist eine verlässliche Aussage zum Ende der Störung nicht möglich", teilt die Sprecherin mit. "Damit unsere Kundinnen und Kunden so schnell wie möglich wieder ihren Festnetzanschluss nutzen können, ziehen wir Kräfte aus ganz Bayern in das Gebiet zur Verstärkung hinzu." Die Telekom gehe derzeit davon aus, dass zirka 70 Kundenanschlüsse betroffen sind. "Wasserschäden in Erdkabeln sind tückisch, nicht alle Adern fallen zur gleichen Zeit aus, sondern Zug um Zug je nachdem wieviel Wasser bereits in das Kabel gelaufen ist", teilt die Sprecherin mit. "Die Adern, die im Wasser liegen, lösen kleine Kurzschlüsse zwischen den Adern aus und unterbrechen damit das Signal." Aus diesem Grund könne man keine genauen Angaben zur lokalen Verteilung der ausgefallenen Anschlüsse machen.
"Wir informieren unsere Kunden über die Dauer der Entstörung, sofern uns eine Störungsmeldung des Telekomkunden und alternative Kontakte vorliegen", teilt das Unternehmen mit. "Dabei bieten wir für die Dauer der Störung passende mobile Ersatzlösungen an." Dies können zum Beispiel eine kostenfreie Anrufweiterschaltung auf ein Mobilfunkgerät, das Aufbuchen von Datenvolumen oder auch ein Notfallhandy sein. Der Kundenservice sei rund um die Uhr unter der kostenfreien Rufnummer 0800/3301000 erreichbar "Leider melden nach wie vor nicht alle Kunden ihre Anschlussstörung", sagt die Sprecherin.
"Betroffenen Kunden, die einen Hausnotruf nutzen, empfehlen wir immer den jeweiligen Anbieter des Hausnotrufsystems mit ins Boot holen, damit im Falle einer Anschluss- oder Kabelstörung im Festnetz hier auf Mobilfunk via LTE ausgewichen werden kann." Caritas, AWO, DRK, Malteser, Diakonie und andere würden solche Hybrid-Hausnotruf-Lösungen anbieten. "Wir bedauern sehr, dass wir den Entstörungsprozess nicht beschleunigen können und entschuldigen uns bei unseren Kunden", teilt die Telekom mit. Als Hinweis teilt die Telekom mit, dass auch die Kunden von anderen Festnetzanbietern aufmerksam sein sollten. "Diese sollten unbedingt ihren Festnetzausfall beim jeweiligen Betreiber melden." So könnten auch sie Hilfe in Form von Ersatzlösungen vom jeweiligen Anbieter erhalten.
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