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Strompreis in Bad Wörishofen sinkt, dafür wird das Trinkwasser teurer

Bad Wörishofen

Trinkwasser wird teurer, der Strom wird billiger

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    In Bad Wörishofen gilt künftig ein höherer Trinkwasserpreis.
    In Bad Wörishofen gilt künftig ein höherer Trinkwasserpreis. Foto: Felix Kästle/dpa (Symbolbild)

    In Bad Wörishofen steigt der Trinkwasserpreis. Das hat der Stadtrat am Montagabend beschlossen. Stadtwerke-Chef Peter Humboldt hatte aber auch gute Nachrichten dabei. Denn durch die günstige Beschaffungsstrategie der Stadtwerke Bad Wörishofen sei es möglich, die Strompreise zum Jahresbeginn 2025 zu senken.

    „Die Stadtwerke Bad Wörishofen haben ihre Kunden trotz der extremen Preisschwankungen während der Energiekrise und der damit verbundenen Unsicherheiten sicher und zu fairen Konditionen versorgt“, teilen die Stadtwerke mit. Nach der Preissenkung Anfang 2024 senke man nun erneut die Strompreise in der Grundversorgung und bei dem Sonderprodukt „Ökostrom RE“. Zum 1. Januar 2025 werde der Preis um 2,38 Cent brutto pro Kilowattstunde reduziert. Bei einem Jahresverbrauch von beispielsweise 3500 Kilowattstunden ergebe sich so eine Einsparung von rund 83 Euro pro Jahr brutto oder rund sechs Prozent.

    „Die Stadtwerke können diese Strompreissenkungen trotz einer Erhöhung des Kostenblocks der gesetzlichen Umlagen durch eine günstige Beschaffungsstrategie und gesunkene Großhandelspreise in den beiden Tarifen realisieren“, erläutert Humboldt. Der günstigere Stromtarif gilt für alle, die Kunden bei den Stadtwerken sind und dort die Grundversorgung oder das Sonderprodukt „Ökostrom RE“ nutzen.

    Das sind die Mehr- und Minderkosten für Strom und Trinkwasser in Bad Wörishofen

    Die neuen Trinkwassergebühren dagegen gelten für alle Bürgerinnen und Bürger. Nach einer Neukalkulation, wie sie alle vier Jahre gemacht wird, steigen die Wassergebühren. Grund dafür seien zum Beispiel nötige Investitionen, höhere Materialkosten, Fremdkosten, Personalkosten und auch höhere Zinsen, erläuterte Humboldt am Montagabend im Stadtrat. Zudem habe man eine Unterdeckung in den Jahren 2021 bis 2024 festgestellt.

    Als Folge steigen die Wassergebühren von derzeit 79 Cent auf 1,14 Euro plus Steuern pro Kubikmeter Wasser. Bayernweit liege er im Schnitt bei 1,66 Euro. „1000 Liter Trinkwasser kosten damit in Bad Wörishofen 1,22 Euro“, so Humboldt. Dazu kommen die Abwassergebühren. Auch die Grundgebühren steigen. Wer beispielsweise 120 Kubikmeter, also 120.000 Liter, Trinkwasser pro Jahr verbraucht, zahle künftig etwa 62 Euro mehr pro Jahr, so Humboldt.

    Geändert wurde am Montagabend auch die Zahl der jährlichen Abschläge. Derzeit sind es elf plus eine Schlussrechnung. Dabei werden dann auch die Nachzahlungen fällig. Künftig gibt es für alle Angebote der Stadtwerke von Wasser über Strom bis Gas und auch für Einspeisungen zwölf Abschlagszahlungen pro Jahr. Damit sollen die Kosten für die Bürgerinnen und Bürger entzerrt werden. Die Jahresrechnung gibt es wie bisher am Anfang des Folgejahres. Durch die Erhöhung des Grundpreises werde die Kostenstruktur „ein bisschen gerechter“, sagte Joachim Nägele (FW). Besitzer von Zweit- oder Ferienwohnungen würden künftig ein bisschen mehr bezahlen, Großverbraucher ein bisschen weniger, schilderte er.

    Bad Wörishofen verbraucht pro Jahr 1,6 Millionen Kubikmeter Trinkwasser

    Ottilia Trommer (CSU) gab bekannt, dass Bad Wörishofen pro Jahr rund 1,6 Millionen Kubikmeter Wasser verbrauche. „Haben wir das?“, wollte sie von Humboldt wissen. Oder müsse man neue Brunnen bohren? Der Werkleiter berichtete, dass man sich „für die Zukunft schon gut aufstellen“ müsse. Als Beispiel nannte er die Pläne der Stadtwerke für den Bereich Stockheimer Wegäcker. Dort soll das Trinkwasserschutzgebiet ausgeweitet werden, die Stadtwerke wollen so mehr Trinkwasser fördern. Heuer werde vielleicht auch noch die zweite Quelle des Brunnens in Eggenthal saniert, wo ein Großteil des Bad Wörishofer Trinkwassers herkommt. Man habe in der jüngeren Vergangenheit viel in die Trinkwasserversorgung investiert, erinnerte Bürgermeister Stefan Welzel (CSU). „Das muss es uns wert sein“, sagte er zu den neuen Preisen. Diese wurden vom Stadtrat einstimmig beschlossen.

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