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Stetten: Stetten braucht einen neuen Bürgermeister

Stetten

Stetten braucht einen neuen Bürgermeister

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    Stettens Bürgermeister Uwe Gelhardt gibt sein Amt am 30. September ab.
    Stettens Bürgermeister Uwe Gelhardt gibt sein Amt am 30. September ab. Foto: Sandra Baumberger

    Die Tagesordnung für die nächste Sitzung des Stettener Gemeinderats am Donnerstag, 19. September, um 19.30 Uhr im Dorfgemeinschaftshaus umfasst nur drei Punkte. Doch der erste hat es in sich: „Feststellungsbeschluss Amtsniederlegung – Erster Bürgermeister Uwe Gelhardt“ lautet er und bedeutet nichts anders, als dass Stetten sich einen neuen Bürgermeister suchen muss. Denn Gelhardt hört – für viele überraschend – rund eineinhalb Jahre vor der nächsten Kommunalwahl auf.

    Ausschlaggebend für diese Entscheidung, die ihn bereits seit Längerem beschäftigt habe, seien persönliche Gründe, sagt der 57-Jährige im Gespräch mit unserer Redaktion. Näher dazu äußern möchte er sich nicht, betont aber, dass ihm die Arbeit Spaß gemacht habe. Er habe jedoch feststellen müssen, dass das Amt eines ehrenamtlichen Bürgermeisters nicht mit einem parallel ausgeübten Beruf vereinbar sei. „Es ist einfach zu viel. Das ist kein Nebenjob“, sagt Gelhardt.

    Uwe Gelhardt ist noch bis zum 30. September Bürgermeister von Stetten

    Besonders eindrücklich hat er das während des Baus des Dorfgemeinschaftshauses zu spüren bekommen, das diesen Sommer eingeweiht wurde. In den zwei Jahren des Baus habe er seine Berufstätigkeit ruhen lassen, um die zahlreichen Termine vor Ort wahrnehmen zu können. Gelhardt spricht von 60- bis 70-Stunden-Wochen. Um seine Gesundheit nichts aufs Spiel zu setzen, ziehe er nun die Reißleine. Bis 30. September ist er noch im Amt, am 1. Oktober kehrt er dann nach mehreren Jahren im EDV-Bereich in den Maschinenbau zurück. Gelhardt hatte das Bürgermeisteramt nach dem überraschenden Tod seines Vorgängers Richard Linzing im April 2019 als damaliger Zweiter Bürgermeister zunächst kommissarisch übernommen. Im Juli war er dann zum Ersten Bürgermeister gewählt worden.

    Der Erisrieder ist nicht der erste Stettener Bürgermeister, der vorzeitig aus dem Amt scheidet: Siegfried Jakob hatte 2015 nach rund einem Jahr aus gesundheitlichen Gründen aufgehört. Ihm folgte Richard Linzing nach. Wann der Nachfolger von Gelhardt gewählt wird, steht indes noch nicht fest. Der Termin für die Wahl, die im Dezember oder im Januar stattfinden könnte, hängt nämlich auch damit zusammen, ob der Gemeinderat es weiterhin bei einem ehrenamtlichen Bürgermeister belässt oder sich in den nächsten Wochen dafür entscheidet, einen hauptamtlichen Bürgermeister zu installieren. Aus Sicht Gelhardts wäre Letzteres die richtige Entscheidung. Denn Stetten sei zwar Teil der Verwaltungsgemeinschaft Dirlewang, diese sei aber eben auch noch für die Gemeinden Apfeltrach und Unteregg zuständig. Hinzu komme: „Entscheiden muss der Bürgermeister vor Ort.“

    Auch seinem Nachfolger werde die Arbeit nicht ausgehen: Die Schule muss saniert werden und wie die Gemeinde künftig die Ganztagsbetreuung von Grundschülern organisiert, auf die Eltern ab 2026 einen gesetzlichen Anspruch haben, ist auch noch nicht geklärt. „Ehrenamtlich wird das schwierig“, glaubt Gelhardt. Bis ein Nachfolger gefunden ist, übernimmt der bisherige Zweite Bürgermeister Ewald Fischer die Amtsgeschäfte.

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