Routiniert und überlegen spulte der FC Memmingen das Freundschaftsspiel, deklariert als Ablösespiel für Ex-Spieler Roland Wohnlich, gegen den SC Unterrieden ab. Wohnlichs neues Team zog sich mit viel Engagement, trotz der acht Gegentore, achtbar aus der Affäre.
Nach 13 Jahren FC Memmingen – von der D-Jugend bis zum Regionalligakader – führte Wohnlichs Weg nun zurück zu seinem Heimatverein Unterrieden als Spielertrainer. Nach einem gemeinsamen Foto sowie einem Geschenk für den Heimkehrer rollte dann der Ball.
Die Hauptperson muss von der Seitenlinie zusehen
Da war es natürlich besonders bitter, dass ausgerechnet Roland Wohnlich selbst auf dem Platz nicht eingreifen konnte. Eine Verletzung zwang ihn an die Seitenlinie, wo er nicht weniger aktiv war. Agil und sehr kommunikativ coachte er sein Team gegen den Bayernligisten, der bereits in zehn Tagen das erste Punktspiel absolvieren wird. Dementsprechend aktiv starteten die Gäste in die Partie. Mit enorm hohem Tempo und höchst aggressivem Pressing drückte der FC Memmingen den Gastgeber in dessen Hälfte. Die Dreierkette der Gäste bewegte sich meist auf Höhe der Mittellinie.
Bei diesem Angriffswirbel war es fraglich, wie lange das Abwehrbollwerk des SC Unterrieden wohl halten würde. Die Antwort gab es nach sieben Minuten. Mit einem trockenen Schuss von der Strafraumgrenze aus in den linken oberen Winkel eröffnete Lukas Bettrich den Torreigen. Wiederum sieben Minuten später legte Memmingen mit einem Flachschuss ins lange Eck gleich das 0:2 nach.
Unterriedens Torhüter kann sich mehrmals auszeichnen
Spiele gegen höherklassige Teams sind gerade für Torhüter ja oft recht dankbar, gibt es doch ausreichend Gelegenheit, sich auszuzeichnen. Und so war es auch hier. Mit tollen Paraden half Unterriedens Keeper Alexander Beck maßgeblich mit, das Ergebnis letztlich einstellig zu halten. Wobei er sein Glanzstück bereits in der 17. Minute ablieferte. Bei einem von Matthias Moser platziert geschossenen Foulelfmeter tauchte der Goalie in die richtige Ecke und entschärfte den Strafstoß. Auch seine Vorderleute warfen alles in die Waagschale, was möglich war. Zudem rettete Fortuna bei drei Lattentreffern der Memminger. Dennoch schraubten die Maustädter bis zur Pause ihre Trefferbilanz auf fünf Tore hoch, wobei der lauffreudige Mittelfeldantreiber Matthias Moser sein Elfmeter-Missgeschick mit einem Tor wieder ausglich.
Im zweiten Abschnitt stürmte der FC Memmingen wieder nahezu auf ein Tor, allerdings war dessen Angriffsschwung nicht mehr ganz so vehement wie in der ersten Hälfte. Den Gastgebern gelang es nun häufiger, den Ball in den eigenen Reihen zu halten. Eine zwingende Tormöglichkeit war ihnen jedoch nicht vergönnt. Letztlich wurden die Memminger ihrer Favoritenrolle gerecht und gingen beim Abpfiff, nach drei weiteren Treffern, als 8:0-Sieger vom Platz.
Unterriedens Coach Roland Wohnlich war dennoch zufrieden: „Mein Team hat sich wirklich achtbar geschlagen und ist nicht auseinandergebrochen. Das war nicht leicht gegen einen so starken Gegner, der schon seit Wochen im Training ist und ein paar Klassen höher spielt.“
So haben sie gespielt:
SC Unterrieden Beck, J. Wohnlich, Bartenschlager, Müller, M. Wohnlich, Matthias Wilhelm, Dikkaya, L. Nägele, Markus Wilhelm, M. Weinmann, T. Weinmann, Boos, Sirch, Capan, P. Nägele,
FC Memmingen Beinhofer, Bettrich, Schug, Trifinopoulos, Remiger, Moser, Yel, Agbodemegbe, Lutz, Maier, Mihajlovic, Volkmer
Tore 0:1 Lukas Bettrich (7.), 0:2 David Remiger (14.), 0:3 Flemming Schug (23.), 0:4 Matthias Moser (27.), 0:5 David Remiger (38.), 0:6 k.A. (50.), 0:7 Chistos Trifinopoulos (71.), 0:8 Kutay Yel (80.) Bes. Vorkommnis Torhüter Alexander Beck (Unterrieden) hält Foulelfmeter (17.) Zuschauer 450 Schiedsrichter Daniel Weber