Startseite
Icon Pfeil nach unten
Mindelheim
Icon Pfeil nach unten
Lokalsport
Icon Pfeil nach unten

Parcours: In Ettringen ergänzen sich Schule und Sport bestens

Parcours

In Ettringen ergänzen sich Schule und Sport bestens

    • |
    Traditionelle und neue Sportgeräte werden beim Parcours kombiniert.
    Traditionelle und neue Sportgeräte werden beim Parcours kombiniert. Foto: Axel Schmidt

    Schwebebalken, Barren, Kästen, Ringe oder die gute alte Sprossenwand kennt jeder, der schon einmal in einer Turnhalle aktiv war. Wie man diese Geräte jedoch für eine Trendsportart nutzen kann, erfuhr man kürzlich in Ettringen. Dort gibt es einen emsigen Sportlehrer, der seit der Corona-Pandemie ein Projekt nach dem anderen anschiebt. Mit Erfolg.

    Chris Walter heißt der Sportlehrer der Mittelschule Ettringen. Ein ungemein engagierter noch dazu. Denn seit der Corona-Pandemie lässt er nichts unversucht, die Kinder seiner Schule trotzdem „in Bewegung bringen“, wie er es nennt. So gründete er 2019 mit einigen Mitstreitern vom TSV Ettringen die sogenannte Schul-Arbeitsgemeinschaft (SAG) Mountainbike. Mittlerweile hat sich beim TSV Ettringen die Abteilung Mountainbike daraus entwickelt, rund 60 Kinder und Jugendliche sind darin aktiv. Die Mittelschule Ettringen wird zudem als Mountainbike-Stützpunkt gelistet.

    Vorteile für Schule und Verein

    „Das ist für beide Seiten ein Vorteil“, erklärte Walter. „Der Verein kann neue Mitglieder gewinnen, die über die Schule mit dem Sport in Berührung kommen. Und die Schule kann ihr Profil um ein gutes Sportangebot erweitern.“ So gibt es neben den Mountainbikern mittlerweile je zwei Fußball- und Turn-AGs. Und seit diesem Herbst nun auch die „Schul-AG Parcours“.

    An hilfsbereiten Übungsleitern mangelt es in Ettringen nicht.
    An hilfsbereiten Übungsleitern mangelt es in Ettringen nicht. Foto: Axel Schmidt

    Das Konzept dahinter wird in der Turnhalle der Ettringer Schule an diesem Abend deutlich, als zahlreiche Kinder und Jugendliche über Bänke balancieren, über die Sprossenwände und an der Boulderwand klettern oder sich an einem Netz entlanghangeln. „Parcours bedeutet, dass man Hindernisse ohne Hilfsmittel überwindet“, erklärte Walter. „Es ist angelehnt an die Ninja Warriors, die sich im Fernsehen großer Beliebtheit erfreuen.“ Mit traditionellen Turngeräten lässt sich eben auch eine Trendsportart umsetzen.

    Ettringer Modell bekommt Lob von allen Seiten

    „Es ist toll, was sich hier entwickelt hat“, sagte Landrat Alex Eder zu der Präsentation. „Schule und Sport passen untrennbar zusammen.“ Auch der neue BLSV-Kreisvorsitzende Benjamin Adelwarth äußerte sich am Rande der Veranstaltung angetan: „Wenn es so etwas schon zu meiner Zeit gegeben hätte... Damit kriegt man Kinder dazu, Sport zu treiben.“

    Achim Engelking (links) moderierte die Fragerunde mit (weiter von links) Robert Sturm, Kerstin Schilpp, Petra Hämmerle, Chris Walter und Thomas Steiner.
    Achim Engelking (links) moderierte die Fragerunde mit (weiter von links) Robert Sturm, Kerstin Schilpp, Petra Hämmerle, Chris Walter und Thomas Steiner. Foto: Axel Schmidt

    In einer kurzen Gesprächsrunde, die von Achim Engelking (Referatsleiter „Sportnach1“ Landesstelle für Schulsport) moderiert wurde, kamen auch Ettringens Bürgermeister Robert Sturm als Schulaufwandsträger, Petra Hämmerle (2. Vorsitzende TSV Ettringen), Chris Walter, Kerstin Schilpp (stv. Geschäftsführerin und Sportdirektorin des Bayerischen Turnverbandes) und Thomas Steiner (Sportreferent Regierung von Schwaben) zu Wort. Sie alle betonten, wie wichtig die Kooperation zwischen Schule und Sportverein in Ettringen sei. „Wir sind praktisch ohne Verluste bei den Mitgliederzahlen aus der Corona-Krise gekommen“, sagte etwa Petra Hämmerle. 

    „Im April kam die Idee von einer Parcours-AG bei uns auf, im Juni stellten wir das Konzept vor und überlegten, wann es wohl die erste SAG geben wird. Und prompt meldet sie Ettringen im November an“, sagte Schilpp, die dafür auch ein Präsent mitgebracht hatte: einen Einkaufsgutschein für weitere Sportgeräte. „Es ist phänomenal, was hier auf die Beine gestellt wurde“, lobte auch Steiner, der es sich nicht nehmen ließ, danach selbst eine Runde im Parcours zu absolvieren. 

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden