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Monaco/Marktoberdorf: Kevin Volland zieht es irgendwann zurück ins Allgäu

Monaco/Marktoberdorf

Kevin Volland zieht es irgendwann zurück ins Allgäu

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    Kevin Volland steht aktuell noch beim französischen Erstligisten AS Monaco unter Vertrag. An der Côte d’Azur fühlt sich der Allgäuer wohl, will aber mittelfristig wieder zurück in die Heimat. Foto: imago images
    Kevin Volland steht aktuell noch beim französischen Erstligisten AS Monaco unter Vertrag. An der Côte d’Azur fühlt sich der Allgäuer wohl, will aber mittelfristig wieder zurück in die Heimat. Foto: imago images Foto: IMAGO/MANDOGA MEDIA

    Der Blick auf die Rascasse, diese Partyhochburg, ist auch nicht so schlecht. Monaco im Frühling, kann man mal machen. Fußballprofi Kevin Volland steht auf seiner Terrasse. Die zum zweiten Mal gebrochene Rippe schmerzt, weshalb die Reha sehr anstrengend ist. Bloß nicht zu viel belasten. Mit inzwischen 30 Jahren will der Allgäuer jetzt noch genauer in seinen Körper hineinhören. Schließlich hat er noch einiges vor. Im Fußball und im Allgäu. Später. Irgendwann. 

    „Wir werden ganz sicher zurückkommen in die Heimat. Da sind wir uns innerhalb der Familie einig, meine Frau, meine Kinder und ich.“ Kevin Volland hat in Monaco alles, was er braucht. Aber an seine Heimat, das Ostallgäu, kommt selbst das glamouröse Monte Carlo nicht heran. Eine wunderschöne Erfahrung sei das, aber der Lebensmittelpunkt werde sich sicher wieder verlagern. Zurück zur Familie, zu den Freunden, dem gewohnten Umfeld. Bodenständig seien die Menschen dort im Allgäu. „Die Welt ist da einfach noch richtig in Ordnung, das möchten wir unseren Kindern ermöglichen“, sagt Volland. 

    Mit 15 hat er Marktoberdorf verlassen, ist ausgezogen, um die Fußballwelt zu sehen und zu erobern. 2007 ging es zum TSV 1860 München, erst zu den Junioren, dann zu den Profis. Volland schießt in 57 Spielen 19 Tore. Hoffenheim holt ihn, nach fünf Jahren bei den Löwen. Auch dort setzt er sich durch und etabliert sich in der Fußball-Bundesliga. Nach vier Jahren zieht er weiter, nach Leverkusen. Mit diesem Klub spielt er sogar in der Champions und Europa League und arbeitet sich hoch zum stellvertretenden Mannschaftskapitän. Nebenbei durchläuft er alle deutschen Nachwuchs-Nationalmannschaften. 

    Für die Nationalmannschaft macht sich Kevin Volland keine allzu großen Hoffnungen mehr

    Für den damaligen Bundestrainer der A-Nationalmannschaft Jogi Löw ist der Allgäuer hingegen selten ein Thema. 2014 fällt er bei der finalen Nominierung für die Weltmeisterschaft in Brasilien durch den Rost. Dennoch steht er auch in den folgenden zwei Jahren immer wieder im Kader. Sein erstes Länderspieltor erzielt der Marktoberdorfer Mitte November 2016. Anschließend passt er erneut über vier Jahre nicht mehr in Löws Konzept. Die Rückkehr dann zur EM 2021. Nach einer starken Saison bei AS Monaco. Seitdem hat er keine Einladung mehr erhalten. 

    Heute schätzt der Hobby-Gitarrist seine Perspektive realistisch ein und macht sich keine allzu großen Hoffnungen mehr. Bis Sommer 2024 läuft noch sein Vertrag beim französischen Erstligisten. In den vergangenen Jahren verbrachte er jede freie Minute in seiner Heimat, was von München aus noch ein Katzensprung war und von Hoffenheim aus einigermaßen erträglich. Von Leverkusen hingegen schon ein wenig komplizierter und aus Richtung Monaco natürlich nicht mehr ganz so einfach.

    Privat sind für den Allgäu-Liebhaber Volland viele Dinge schon geklärt. Die Heimat-Region bezeichnet er als „einen der schönsten Flecken in Deutschland“. Die Badeseen, Radwege, Wandermöglichkeiten, Hüttenbesuche. Ein echter Traum sei das Allgäu. „Wenn ich zum Fußball gehe und meinem Heimatverein zuschaue, dann kann ich das in aller Ruhe tun“, sagt er. „Es ist für die Zuschauer dort absolut keine Sensation, wenn ich im Stadion bin. Ich werde auch nicht permanent angesprochen.“ Kevin Volland mag das sehr. Ruhe, Normalität, entspannt leben. Er ist ein bodenständiger Mensch, eben ein gebürtiger Allgäuer – der sich einiges bezüglich Zukunftsplanung vorstellen kann. Zum Beispiel, eine Fußballschule aufzubauen … oder einsteigen in die Immobilien-Branche. Vielleicht macht der Mann aber auch ein kleines Café auf: „Dieses Getränk ist eine meiner großen Leidenschaften“, verrät Volland.

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