Während in München die European Championships liefen und die deutschen Sportfans verzückten, waren zwei Tussenhausener bei einer anderen Europameisterschaft im Einsatz: In Villablino/Spanien wurde die Masters-EM im Inline Alpin Sport ausgetragen.
Patrick Stimpfle aus Tussenhausen war mit seiner Mannschaft mit dem Ziel an den Start gegangen, unter die besten drei zu kommen. Daraus wurde nichts, es wurde nämlich viel besser: Patrick Stimpfle kam mit zwei EM-Titeln nach Hause zurück.
Den Auftakt der Wettkämpfe machte zunächst das fünfte Weltcup-Rennen, bei dem Patrick Stimpfle mit einem Platz unter den Top Ten liebäugelte. Doch im ersten Durchgang reichte es nach zwei kleinen Fahrfehlern und muskulären Problemen aufgrund eines Sturzes im letzten Europacup-Rennen nur zu Rang 24. Etwas angefressen startete Stimpfle im zweiten Durchgang mit Vollgas – und schob sich dank der drittbesten Laufzeit letztlich doch noch auf Rang zehn. Die EM-Rennen konnten also kommen.
Ein erstes Highlight ist der Parallelslalom bei Nacht
Los ging es mit dem Nacht-Parallelslalom, für den zunächst die Qualifikationsläufe im K.o.-Modus bestanden werden mussten. Bis zum Halbfinale war Stimpfle in den Rennen immer klar in Führung, dann wurde es enger. Doch auch gegen den Italiener Marco Melzi behielt der Tussenhausener die Nerven und gewann seine beiden Läufe.
Im Finale standen sich nun die beiden besten Masters-Rennläufer der Saison gegenüber: Patrick Stimpfle und Tomas Brochaska (Tschechien). Um 22.30 Uhr startet der erste Lauf und Stimpfle, der seine Technik voll ausspielen konnte, kam mit einem guten Vorsprung ins Ziel. Das gab das nötige Selbstvertrauen, das Stimpfle auch den zweiten Lauf und damit erstmals den EM-Titel gewinnen ließ.
Tags darauf wurde dann der Slalom ausgefahren. Auf dem knapp 40 Tore gesteckten Lauf war Patrick Stimpfle nicht mehr so nervös, jedoch machte seine Schulter Probleme. Wieder ging es schließlich gegen den Tschechen Tomas Brochaska – und wieder hieß der Sieger am Ende Patrick Stimpfle. Vor den Augen seiner Frau Ruth und seinem Vater, der extra mit nach Spanien gereist ist, gewann Patrick seinen zweiten Europameistertitel.
Bruder Francis Stimpfle hatte nach einem siebten Platz im Weltcuprennen bei den EM-Rennen weniger Glück: Er schied, wie sein Teamkollege Jannis Rump, im Achtelfinale aus. Tamina Rump stürzte im Sechzehntelfinale und schied ebenfalls vorzeitig aus. (mz)