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Fußball, Relegation I: Geplatzter Aufstiegstraum

Fußball, Relegation I

Geplatzter Aufstiegstraum

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    Untröstlich war Sebastian Wurm (unten) nach seinem Fehlschuss.
    Untröstlich war Sebastian Wurm (unten) nach seinem Fehlschuss.

    Bedernau Vom strahlenden zum tragischen Helden binnen drei Tagen: Diesen bitteren Werdegang musste am Freitagabend Sebastian Wurm erleben. Der Stürmer des SV Schöneberg, der noch im ersten Aufstiegsspiel mit seinem Tor in der Verlängerung für den Sieg des SVS gegen den TV Sontheim gesorgt hatte, verschoss diesmal den entscheidenden Elfmeter gegen den TV Boos. In einem spannenden und für die schlechten Witterungsbedingungen guten Entscheidungsspiel um den Aufstieg in die Kreisliga hatte schließlich der TV Boos im Elfmeterschießen die besseren Nerven und gewann schließlich mit 7:6.

    Rund 650 Zuschauer kamen trotz Dauerregens zu diesem letzten und entscheidenden Spiel um den Aufstieg in die Kreisliga Mitte nach Bedernau. Hier standen sich mit dem SV Schöneberg und dem TV Boos zwei Vizemeister aus den Kreisklassen gegenüber. Schöneberg allerdings mit dem kleinen Nachteil, unter der Woche gegen Sontheim über 120 Minuten gespielt haben zu müssen. Doch das merkte man der Mannschaft von Trainer Hermann Mack zunächst nicht an. Wie schon gegen Sontheim gingen die Schöneberger forsch ans Werk und ließen Boos kaum zur Entfaltung kommen.

    Schöneberger Führung schon nach sechs Minuten

    Nach nur sechs Minuten belohnten sich die Schöneberger auch gleich mit dem Führungstreffer und ließen den lautstarken Booser Anhang kurzzeitig verstummen. Ein Freistoß von Christoph Lachenmayer aus etwa 25 Metern segelte ins Tor, auch weil Boos’ Keeper Andreas Schnell auf dem nassen Untergrund wegrutschte und so den Ball verpasste. Fünf Minuten später hatte Mathias Wucher die Chance zum 2:0, scheiterte jedoch. Ab diesem Zeitpunkt kam Boos – und insbesondere die Offensive um die agilen Marco Gröner und Bernd Betz – in Fahrt. Allerdings zunächst ohne Erfolg.

    Knapper war es auf der Gegenseite, als Schlitzohr Lachenmayer einen Eckball direkt an den kurzen Pfosten setzte (25.). In der 39. Minute hatte Boos durch Rico Dietrich die beste Ausgleichschance, als dieser eine Flanke am Tor vorbei schob.

    In der zweiten Halbzeit waren gerade vier Minuten gespielt, als ein schneller Angriff des TV Boos über rechts seinen Abnehmer in Torjäger Gröner fand. Er brauchte die scharfe Hereingabe von Betz nur noch über die Linie drücken. Von da an hatte der TV Boos etwas mehr vom Spiel. Doch entscheidend durchsetzen konnten sich Gröner und Co. auch nicht mehr. Vielmehr kam Schöneberg, angeführt von Turban-Wucher – er hatte sich nach einer Stunde eine Kopfverletzung bei einem Zweikampf zugezogen –, zu seinen Chancen. So musste nach einem Eckball Betz auf der Linie retten.

    Doch es blieb schließlich beim 1:1 nach 90 Minuten, sodass es erneut in die Verlängerung ging. Hier ging Boos durch einen schulbuchmäßigen Kopfball von Gröner nach 96 Minuten in Führung. Doch mit dem schönsten Angriff glich Schöneberg nur sechs Minuten später zum 2:2 aus: Roland Zellhuber legte den Ball im Strafraum per Hacke auf Wucher ab und dessen satter Schuss landete im langen Eck.

    Oliver Rödl vergibt den Matchball in der 118. Minute

    In der zweiten Hälfte der Verlängerung merkte man beiden Mannschaften den Kräfteverschleiß an. Und doch hätte Schöneberg das bessere Ende für sich haben können, doch in der 118. Minute setzte Oliver Rödl eine perfekte Hereingabe von Florian Lampert aus sieben Metern über das Tor. So musste die Entscheidung im Elfmeterschießen fallen.

    Es ging gut los für den SVS: Boos’ Josef Mayer setzte den Ball in die Wolken. Doch auch Dominik Gaßner scheiterte mit seinem Versuch. Als Lachenmayer dann auch noch verschoss, schien sich das Blatt gewendet zu haben. Dominik Lepschy hatte die Chance, für Boos alles klar zu machen, scheiterte aber an Schönebergs Keeper Tobias Vater. Erst der 14. Elfmeter brachte das Ende: Ausgerechnet Sebastian Wurm verschoss – und ließ den Booser Anhang jubeln.

    „So zu verlieren ist immer bitter“, sagte Hermann Mack. „Aber ich bin stolz auf meine Mannschaft. Sie hat unglaublich gefightet.“

    SV Schöneberg Vater, M. Lampert, C. Lampert, A. Singer, M. Singer, Gaßner, Deinhardt, Wucher, Lachenmayer, S. Wurm, Rödl (F. Lampert, Zellhuber, Rampp, Schneider)

    TV Boos Schnell, J. Mayer, C. Betz, Hömer, F. Mayer, Kartheininger, D. Gröner, B. Betz, M. Gröner, Lepschy, Dietrich (Zettler, Steidele, Rabus, Knopf)

    Tore 1:0 Christoph Lachenmayer (6.), 1:1 Marco Gröner (49.), 1:2 Marco Gröner (96.), 2:2 Mathias Wucher (102.) – Elfmeterschießen J. Mayer verschießt, 3:2 Zellhuber, 3:3 Dietrich, Schnell hält gegen Gaßner, 3:4 M. Gröner, 4:4 M. Singer, 4:5 B. Betz, Lachenmayer verschießt, Vater hält gegen Lepschy, 5:5 Rödl, 5:6 D. Gröner, 6:6 Deinhardt, 6:7 Kartheininger, S. Wurm verschießt

    Zuschauer 650

    Schiedsrichter Florian Neiber

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