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Fußball: Mario Götzes Jugendtrainer erinnert sich an dessen ersten Schritte

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Mario Götzes Jugendtrainer erinnert sich an dessen ersten Schritte

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    2014 schoss Mario Götze die deutsche Fußballnationalmannschaft zum WM-Titel. Acht Jahre später steht er erneut im DFB-Kader.
    2014 schoss Mario Götze die deutsche Fußballnationalmannschaft zum WM-Titel. Acht Jahre später steht er erneut im DFB-Kader.

    26 Jahre ist es her, da entdeckte Mario Götze als vierjähriger Knirps beim Ostallgäuer Dorfverein SC Ronsberg seine Leidenschaft für den Fußball. Nun, einen WM-Titel, fünf Deutsche Meistertitel sowie zahlreiche Rückschläge später, fährt der 30-jährige Mittelfeldspieler von Eintracht Frankfurt überraschend mit zur Fußball-Weltmeisterschaft. Sein erster Jugendtrainer, Michael Schmalholz (44), erzählt, wie die Karriere des Weltklasse-Spielers im Allgäu begann und was er seinem ehemaligen Schützling in Katar zutraut.

    Herr Schmalholz, wie haben Sie Mario Götze in jungen Jahren beim SC Ronsberg erlebt?

    Michael Schmalholz: Eigentlich war Mario damals noch zu jung für die F-Jugend. Doch sein zwei Jahre älterer Bruder Fabian kickte im Team und Mario wollte unbedingt mitmachen. Er hatte von Beginn an Talent, nie Angst und einen guten Blick für seine Mitspieler. So wie heute auch.

    Wie lang haben Sie ihn trainiert?

    Schmalholz: Gemeinsam mit Helmut Albat etwa zwei Jahre. In der ersten Saison hat er noch nicht in den Punktspielen mitgespielt, später dann schon. Da war aber noch nicht abzusehen, dass seine Karriere mal so eine rasante Entwicklung nehmen würde.

    Dann kam der Umzug der Familie nach Dortmund. Wie haben Sie seine weiteren Schritte verfolgt?

    Schmalholz: Kontakt war in den folgenden Jahren immer da. Meine Eltern und Marios Großeltern waren in Ronsberg direkte Nachbarn. Da hat man über den Gartenzaun immer die neuesten Entwicklungen erfahren – etwa seinen Wechsel in die Jugend des BVB. Ab und zu war Mario auch zu Besuch in Ronsberg. Mittlerweile sind seine Großeltern aber leider verstorben.

    Mario Götze (links) als Jugendspieler des SC Ronsberg.
    Mario Götze (links) als Jugendspieler des SC Ronsberg. Foto: SC Ronsberg

    Wann hatten Sie zuletzt persönlich Kontakt zu Götze?

    Schmalholz: 2013, nach seinem Wechsel von Borussia Dortmund zum FC Bayern München, war ich bei einem Training der Bayern. Da hat er sich ein paar Minuten Zeit genommen.

    Das absolute Karriere-Highlight folgte ein Jahr später in der 113. Minute des WM-Finals gegen Argentinien. Wie haben Sie diesen Moment erlebt?

    Schmalholz: Alle im Ort haben sich wahnsinnig gefreut, waren stolz auf Mario. Sein Opa hatte vor dem Finale sogar noch gesagt: „Wenn er eingewechselt wird, schießt er ein Tor“.

    Michael Schalholz (oben) trainierte Mario Götze einst.
    Michael Schalholz (oben) trainierte Mario Götze einst. Foto: Erwin Hafner

    Danach folgten schwierige Jahre für Ihren ehemaligen Schützling. Wie bewerten Sie diese Phase seiner Karriere?

    Schmalholz: Meiner Meinung nach ist er zu früh zum FC Bayern gewechselt. Dort wurde er dann irgendwann fallengelassen. Anschließend folgten viele Verletzungen – auch als er wieder beim BVB war. Da leidet man natürlich mit.

    Im Herbst 2020 entschied sich Götze für den Wechsel in die Niederlande zur PSV Eindhoven. Hat sich dieser sportliche Rückschritt gelohnt?

    Schmalholz: Offensichtlich. Bei Eindhoven und seit dieser Saison bei Frankfurt hat er wieder Vertrauen vom Trainer und zeigt wieder das, was er wirklich kann.

    Nun hat ihn Bundestrainer Hansi Flick etwas überraschend für die WM in Katar nominiert. Haben Sie damit gerechnet?

    Schmalholz: Ehrlich gesagt nicht, aber mich freut es sehr. Am Tag der Bekanntgabe des Kaders habe ich richtig mitgefiebert. Es ist einfach cool, dass er wieder dabei ist.

    Wie kann er dem deutschen Team bei der WM helfen?

    Schmalholz: Mario kann für die Mannschaft sehr wertvoll werden. Er hat auf dem Platz den Rundumblick, den hatte er schon immer. Er sieht Räume, die andere nicht sehen und er ist wieder richtig fit. Außerdem weiß Flick, wie er mit Mario umgehen muss, denn er ist ein sehr sensibler Spieler. Stammspieler wird er wohl nicht sein. Ich lasse mich aber auch gerne eines Besseren belehren.

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