Es waren wilde Zeiten am Ende der abgelaufenen Saison: Das schlimme Hochwasser hat den letzten Spieltag in vielen Ligen regelrecht ins Wasser fallen lassen. Die ausgefallenen Partien wurden am Ende gar nicht mehr nachgeholt, sofern sie für die Abschlusstabelle keine Relevanz mehr hatten.
Ein Spiel, das ausgefallen und nicht mehr ausgetragen wurde, war die Partie in der A-Klasse Allgäu 2 zwischen dem SV Bedernau und dem SV Schlingen. Beide Mannschaften standen bereits vor dem letzten Spieltag als Aufsteiger in die Kreisklasse Allgäu 2 fest. Es sollte also nur noch darum gehen, wer als Meister aufsteigt. Doch daraus wurde nichts.
In der Abschlusstabelle wird der SV Bedernau vom Bayerischen Fußballverband (BFV) als Meister ausgewiesen. Doch bei der Spielgruppentagung vor Beginn der neuen Saison wurde dann kurioserweise dem SV Schlingen die Meisterurkunde überreicht. „Es war damals ein besonderes Saisonende und ist letztlich etwas unglücklich gelaufen“, sagt Florian Dorn. Der Abteilungsleiter des SV Bedernau hegt deshalb keinen Groll, sagt aber auch: „Es ist noch nicht ganz geklärt.“ Zwar war es für den Aufstieg unerheblich, eine Meisterurkunde im Sportheim macht sich aber natürlich trotzdem ganz gut.
In Schlingen freut man sich indessen über den Titel, der per Urkunde auch offiziell schwarz auf weiß vorliegt. „Wir hatten damals nach dem letzten Spieltag einen Urlaub mit dem Team geplant und wollten danach die Partie in Bedernau nachholen“, erzählt Schlingens Abteilungsleiter Peter Knie. „Das wollte dann Bedernau nicht, sodass es zu diesem Spiel nicht mehr gekommen ist.“
Am kommenden Sonntag nun treffen die beiden Aufsteiger in der Kreisklasse aufeinander, zum verspäteten Meistergipfel also. Auf dem Papier scheint der gastgebende SV Schlingen leicht favorisiert, immerhin stehen die Schlingener mit 13 Punkten auf Rang sechs und damit zwei Plätze und zwei Punkte besser als der SV Bedernau. „Wenn uns jemand vorher gesagt hätte, dass wir als Aufsteiger jetzt so gut dastehen, hätte ich das sofort unterschrieben“, sagt Knie. Sein Kollege aus Bedernau sieht es ähnlich: „Wir sind bis jetzt ganz zufrieden“, sagt Florian Dorn. „Unser Hauptziel ist der Klassenerhalt. Wenn es so weitergeht, wie bisher, wäre ich auf jeden Fall zufrieden“, so der Bedernauer Abteilungsleiter.
Eine Liga höher, in der Kreisliga Allgäu Nord, treffen am Samstag im Spiel der Woche der TSV Mindelheim und der SV Oberegg aufeinander. Beide Mannschaften haben derzeit einen Lauf, sind so etwas wie die Teams der Stunde. Die Mindelheimer haben sich mit 14 Punkten aus den vergangenen sechs Spielen auf Platz zwei geschoben - und wollen diesen Spitzenplatz hinter Tabellenführer FC Heimertingen auch behalten.
Noch eindrucksvoller ist die Serie des SV Oberegg, vor allem, wenn man den schwachen Saisonstart vor Augen hat. Die Mannschaft von Spielertrainer Christian Faulstich musste bis zum sechsten Spieltag warten, ehe der erste Sieg gelang. Das Gute: Diesem ersten Saisonsieg folgten bislang lauter weitere Dreier. Mit fünf Siegen in Serie hat sich der SV Oberegg aus der Abstiegszone auf Platz sechs vorgearbeitet. „Die Situation ist heuer fast vergleichbar mit der im vergangenen Jahr im Winter. Damals waren wir zur Winterpause praktisch abgestiegen, haben uns aber noch auf Platz sechs gekämpft“, sagt Faulstich. „Das hat uns vielleicht jetzt geholfen.“
Auf das Spiel in Mindelheim freue er sich: „Von der Formkurve her ist es das Topspiel. Und wir haben wenig zu verlieren“, sagt Faulstich. Aufpassen müsse der SV Oberegg auf Mindelheims Spielertrainer Patrick Eckers. „Der ist zwar schon älter, aber kann halt immer noch super Pässe spielen.“
Der FC Bad Wörishofen muss zum Tabellenführer
In der Bezirksliga Süd ist der FC Bad Wörishofen in jener Talsohle angekommen, die man als Aufsteiger zwar befürchtet (und einkalkuliert) hat, aber dennoch möglichst lange hinauszögern wollte. Nun aber sind die Wörishofer bereits seit sieben Spielen ohne Sieg. Unter der Woche verlor die Mannschaft von Trainer Thomas Hartmann das Nachholspiel in Kaufbeuren mit 0:2. „Die ersten 20 Minuten haben wir verschlafen, doch nach dem 0:1 waren wir die klar bessere Mannschaft“, hadert Hartmann mit der Chancenverwertung seiner Elf. „Spielerisch war ich mit den 70 Minuten danach zufrieden, aber wir haben halt die Tore nicht gemacht.“
Am Samstag geht es für den FCW nun zum derzeit stärksten Team der Liga: Beim ungeschlagenen Tabellenführer SSV Niedersonthofen rechnen sich die Kneippstädter nur Außenseiterchancen aus. „Bei unserem Nicht-Lauf gerade ist es vielleicht ganz gut, dass wir gegen ein Team von ganz oben ran müssen. Da haben wir keinen Druck“, sagt Hartmann. Er beschreibt den Gegner als „abgezockte Truppe“. Hartmann: „Die machen aus dem Nichts ein, zwei Tore und gewinnen das Spiel dann. So war es gegen Kaufbeuren, so war es gegen Kammlach.“
Der TSV Kammlach empfängt am Sonntag (14 Uhr) das Schlusslicht. Der SV Türkgücü Königsbrunn wartet immer noch auf den ersten Saisonsieg und hat sich Ende September von Trainer Paolo Maiolo getrennt. Seitdem hat Bujar Bytyqi das Sagen - und führte Königsbrunn prompt zu zwei Unentschieden gegen die SpVgg Kaufbeuren und den TSV Bobingen. Die Kammlacher, die ihrerseits seit fünf Spielen sieglos sind, sollten also gewarnt sein.
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