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Fußball: FC Memmingen kommt finanziell gut durch die Pandemie

Fußball

FC Memmingen kommt finanziell gut durch die Pandemie

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    Mitglieder, Sponsoren und Fans haben den FC Memmingen in den vergangenen Monaten nicht im Regen stehen lassen. Im Gegenteil: Der Fußball-Regionalligist erfuhr eine beispiellose Solidarität und kann deshalb sogar einen Gewinn im abgelaufenen Geschäftsjahr verzeichnen.
    Mitglieder, Sponsoren und Fans haben den FC Memmingen in den vergangenen Monaten nicht im Regen stehen lassen. Im Gegenteil: Der Fußball-Regionalligist erfuhr eine beispiellose Solidarität und kann deshalb sogar einen Gewinn im abgelaufenen Geschäftsjahr verzeichnen. Foto: Olaf Schulze

    Der FC Memmingen hat trotz allem Unbill das Corona-Jahr finanziell gemeistert und kann für das abgeschlossene Geschäftsjahr sogar einen ordentlichen Gewinn ausweisen. Daran haben nicht nur Sponsoren und Fans einen großen Anteil, sondern auch der eine oder andere Profiklub.

    Der Überschuss fließt wie in den Jahren zuvor in die Rücklagen. „Durch dieses erfreuliche Ergebnis können wir dem weiteren Verlauf der Pandemie, deren Auswirkungen auf den Sportbetrieb und der Zukunft beruhigter entgegensehen“, sagt Präsident Armin Buchmann über die Bilanz zum Stichtag 30. Juni 2020. Weil die Mitgliederversammlung wegen der aktuellen Beschränkungen nicht durchgeführt werden kann, macht der Verein nun über die Medien erste Zahlen öffentlich.

    FC Memmingen verzeichnet über 40.000 Euro Gewinn

    Mit 46.808 Euro gab es demzufolge „einen so nicht erwarteten Überschuss“. Entscheidende Faktoren seien laut Buchmann gewesen: vernünftiges Wirtschaften in der Vergangenheit, in der Krise getroffene Sparmaßnahmen, Solidarität von Sponsoren, Mitgliedern und Fans sowie Hilfen von Profiklubs und des Freistaats Bayern. „Nur wenn du dir selber hilfst, darfst du Hilfe von anderen erwarten“ – unter dieser Prämisse reagierten die Verantwortlichen auf die erste staatlich verordnete Einstellung von Trainings- und Spielbetrieb.

    Ab Mitte März wurden zunächst alle Lohn- und Ehrenamtsvergütungen eingestellt. Für Buchmann und seine Vorstandskollegen sei dies der Grundstock zur nachhaltigen Absicherung gewesen. Bis dato sei auch kein Regressanspruch von Anhängern oder Werbepartnern für den bislang nur zum Teil erfüllten Spielbetrieb eingegangen. Vielmehr hätten einige Geldgeber sogar nachgelegt, um den Spielbetrieb bis kommenden Sommer zu gewährleisten. „Dies zeugt von einer besonderen sozialen Verbindung von Verein, Fans und Sponsoren“, sagt Buchmann. So sei nicht nur der Spielbetrieb der Regionalliga-Mannschaft, sondern auch die Nachwuchsarbeit von der U21 bis zu den Bambinis gesichert.

    Ein weiterer wichtiger Baustein sei das abgesagte Pokalspiel gegen den TSV 1860 München. Hier habe es nur wenige Rückforderungen gegeben, was zusammen mit dem Spieltags-Sponsoring „für Liquidität in schwieriger Zeit“ gesorgt habe. Die „Löwen“ haben als Ersatz ein Solidaritätsspiel zugesichert, wenn die Memminger Arena wieder gefüllt werden darf. Die behaltenen Karten können dann eingelöst werden. Der FCM kann unter anderem durch weiteren Ticketverkauf Einnahmen generieren.

    Großzügige Gesten aus dem Profifußball

    Als „großzügige Geste“ für die Regionalliga-Vereine wertet der FCM die Spende des FC Bayern Hilfe e.V. in Höhe von 20.000 Euro aus nicht zurückgeforderten Ticketverkäufen an Bayern-Fans. Dieses Geld sei in den gemeinnützigen Bereich des Klubs und nicht in den Geschäftsbetrieb geflossen.

    Auch eine Bonuszahlung des FC Bayern für erfüllte Pflichtspieleinsätze für den im Winter 2019 nach München gewechselten Jannik Rochelt habe sich auf dem FCM-Vereinskonto ausgewirkt. Ebenso der Wechsel von Ex-FCM-Spieler Stefan Schimmer im Sommer 2019 von der SpVgg Unterhaching zum Zweitligisten 1. FC Heidenheim. Hachings Präsident Manfred Schwabl beteiligte die Memminger mit einer freiwilligen Spende am Transfererlös, wie Buchmann berichtet: „Ein absolut unüblicher und hochanständiger Akt, der im Fußball nur noch selten vorkommt.“

    Zwar kamen Buchmann & Co. im vergangenen Geschäftsjahr nicht an Entschädigungs-Fördertöpfe heran, wie sie für die Wirtschaft oder Profivereine geschnürt wurden, doch die Verdoppelung der Übungsleiterpauschale durch den Freistaat Bayern wirkte sich beim FCM als Ausbildungsverein positiv aus. Für den Abrechnungszeitraum 2020/21 sei laut Staatsregierung mit einer weiteren Erhöhung zu rechnen.

    Trainer und Spieler werden nur bezahlt, wenn auch trainiert und gespielt wird

    Nachdem die Corona-Pandemie im Frühjahr alle unvermittelt getroffen hatte, wurde laut FCM-Boss Buchmann vorausschauend geplant, um mögliche Unwägbarkeiten zu berücksichtigen. Zum Beispiel, dass Vergütungen für Trainer und Spieler nur bezahlt würden, wenn auch trainiert und gespielt wird.

    Und so glaubt Buchmann, dass sein Klub auch das derzeitige, bis zum 30. Juni 2021 laufende, Geschäftsjahr mit schwarzen Zahlen abschließen kann. Weiter vorangetrieben wurde deshalb auch das Millionenprojekt des Vereins: ein geplantes Multifunktionsgebäude am Stadion. (ass, az)

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