Die Voraussetzungen waren bestens für das erste Heimspiel des Aufsteigers in dieser Bezirksliga-Saison: Der FC Bad Wörishofen empfing bei bestem Wetter vor großer Kulisse den TSV Babenhausen, um dem Auftaktsieg möglichst gleich den nächsten Dreier folgen zu lassen.
Einen ersten taktischen Erfolg verbuchte Bad Wörishofens Trainer Thomas Hartmann gleich zu Beginn. „Dass sie uns so hoch angehen, haben wir nicht erwartet. Da haben sie uns überrascht“, gab Babenhausens Trainer Manuel Hust nach der Partie zu. In der Tat legte der Aufsteiger ein immenses Tempo vor und störte den Spielaufbau der Gäste tief in deren Hälfte.
Bad Wörishofens Abwehrchef erzielt die Führung
Das erste Tor sollte dann auch nicht lange auf sich warten lassen. Allerdings ging dem Treffer von Abwehrchef Maximilian Ackermann weder ein erzwungener Fehler im Babenhauser Spielaufbau noch ein besonders schöner Pass oder dergleichen voraus. Es war ein schnöder Eckball, den die Gäste nicht aus dem Strafraum klären konnten, und den Ackermann letztlich über die Linie drückte (11.).
Wenig später hätte sich der Bad Wörishofer Innenverteidiger beinahe einen Assist zum 2:0 gutschreiben lassen können. Sein Befreiungsschlag landete bei Luis Wanninger, der von der linken Seite Richtung Tor zog, den Ball aber dann aus 16 Metern knapp am kurzen Pfosten vorbeisetzte.
Besser lief es dann wenig später über die rechte Angriffsseite der Hausherren. Dennis Schießl behauptete den Ball im Zweikampf und steckte diesen auf den startenden Adrian Bartsch durch. Der ließ seinen Gegenspieler stehen und schoss den Ball aus halbrechter Position ins kurze Eck zum 2:0 für den FCW (25.). Bis dato war in der Offensive vom TSV Babenhausen nichts zu sehen. Was auch daran gelegen haben mag, dass Manuel Hust noch auf einige Spieler verletzt oder urlaubsbedingt verzichten musste. Beispielsweise fehlte mit Fatih Ademi der Toptorjäger der Babenhausener.
Zwei Tore binnen einer Minute wegen Abseits aberkannt
„Nach 25 Minuten haben wir die Partie dann besser in den Griff bekommen“, sagte Hust. Kurios wurde es dann in der 38. Spielminute: Zunächst pfiff Schiedsrichter Luca Riedl einen Babenhausener Treffer wegen Abseitsstellung ab. Im Gegenzug war es dann Adrian Bartsch, dessen vermeintliches Tor zum 3:0 zurückgepfiffen wurde - ebenfalls wegen einer Abseitsstellung. So blieb es bei der letztlich verdienten 2:0-Pausenführung des FC Bad Wörishofen.
Nach dem Seitenwechsel gab der TSV Babenhausen dann den Ton an. „Es war nur eine Frage der Zeit, bis wir die Tore erzielten“, sagte Hust. „Wir haben die Zweikämpfe nicht mehr so gewonnen und sind etwas zu passiv geworden“, sagte sein Gegenüber Thomas Hartmann. Zwar waren es nicht unbedingt gut herausgespielte und strukturierte Angriffe, die da auf das von Daniel Berchtold gehütete FCW-Tor zurollten. Doch die Gäste waren merklich am Drücker.
Nach einer knappen Stunde war es dann soweit: Der agile Maxim Pölcher brachte einen flachen Pass quer durch den Strafraum auf Patrick Stahl, der den Ball überlegt in den Winkel setzte und so auf 2:1 verkürzte. Kurz darauf hätte Maximilian Gast den alten Abstand wieder herstellen können, doch seinen Schuss parierte Babenhausens Keeper Marius Staiger. „Wir haben es verpasst, den dritten Treffer zu machen“, sagte Hartmann. Dann wäre die Partie wohl entschieden gewesen. So aber wurden es, wie von einigen Zuschauern prophezeit, „lange 20 Minuten“ bis zum Abpfiff.
Bad Wörishofens Joker hat den Siegtreffer auf dem Fuß
Nach einem unnötigen Foul im rechten Halbfeld segelte der anschließende Freistoß der Babenhausener zunächst gefahrlos in den Strafraum. Doch weil der Ball nicht geklärt wurde, kam Babenhausens Daniel Silva Gonzales an die Kugel und traf aus 16 Metern zum 2:2-Ausgleich. Doch der FCW ließ den Kopf nicht hängen und versuchte weiter, doch noch den Siegtreffer zu erzielen.
Und mit etwas Glück wäre dieser in der Nachspielzeit auch gelungen. Nach einem Ballgewinn im Mittelfeld und einer schnellen Seitenverlagerung war der eingewechselte Moritz Radewaldt auf und davon. Er ließ noch einen Gegenspieler im Strafraum aussteigen, zielte dann aber von rechts zu genau: Sein Schuss prallte an die Unterkante der Latte. „Das wäre es gewesen“, sagte Hartmann. „Klar, wenn man 2:0 führt, dann will man auch gewinnen. Aber ich bin zufrieden.“ Auch Manuel Hust sprach von einem gewonnenen Punkt: „Wenn man ein 0:2 aufholt, dann nehmen wir den Punkt gerne mit. Wir können damit gut leben.“
So haben sie gespielt:
FC Bad Wörishofen Berchtold, Hajra (77. Radewaldt), Ackermann, Sachon, Seemüller (74. Bektas), Ohmann, Krammer, Schießl, Wanninger (62. Argintaru), Bartsch, Gast (89. Urbin)
TSV Babenhausen Staiger, Pfister (62. Bauer), Hauser, N. Graf (85. Escher), Gonzalez, Stahl, Pölcher, Münzhuber (46. S. Graf), Müller (74. Schüly), Hammer, Moroz
Tore 1:0 Maximilian Ackermann (11.), 2:0 Adrian Bartsch (25.), 2:1 Patrick Stahl (59.), 2:2 Daniel Silva Gonzalez (69.)
Zuschauer 300
Schiedsrichter Luca Riedl
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