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Eishockey: Türkheims Trainer zum möglichen Aufstieg: „Das Potenzial ist vorhanden“

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Türkheims Trainer zum möglichen Aufstieg: „Das Potenzial ist vorhanden“

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    Seit 2019 ist Michael Fischer (vorn) Trainer des ESV Türkheim. Seitdem hat sich die Mannschaft sportlich zu einem Titelkandidat in der Bezirksliga entwickelt.
    Seit 2019 ist Michael Fischer (vorn) Trainer des ESV Türkheim. Seitdem hat sich die Mannschaft sportlich zu einem Titelkandidat in der Bezirksliga entwickelt. Foto: Andreas Lenuweit

    Herr Fischer, der ESV Türkheim führt die Bezirksligagruppe West an und steht vor der Qualifikation für die Play-offs zur Landesliga. Hand aufs Herz: Hätten Sie damit vor der Saison gerechnet?

    Michael Fischer: Ich habe gedacht, dass wir uns hinter Ravensburg und Bad Bayersoien einreihen, aber um Platz zwei kämpfen werden. Dass es so gelaufen ist, wie bisher, hat mich schon positiv überrascht. Es zeigt, dass sich hier in Türkheim einiges gut entwickelt hat. Mit dem Saisonverlauf bin ich jedenfalls sehr zufrieden. 

    Das ist der Blick des Trainers. Wie sieht es die Mannschaft. Ist die noch von sich und ihrer Stärke selbst überrascht?

    Fischer: Mittlerweile nicht mehr. Jetzt geht es eher darum, dass die Spieler auf dem Boden bleiben. Das hat man beispielsweise am vergangenen Spieltag in Ravensburg gemerkt. Nach dem Spiel (0:4, Anm. d. Red.) war die Enttäuschung schon groß. Dabei hätte uns allen klar sein müssen, dass wir keine Übermannschaft sind und nur jeden schlagen können, wenn wir Top performen. Das haben wir an dem Tag nicht geschafft.

    Das 0:4 in Ravensburg war erst die dritte Saisonniederlage. Und zudem gegen eine echte Topmannschaft, die den Aufstieg in die Landesliga als klares Ziel hat.

    Fischer: Von der spielerischen Qualität gehören die Ravensburger ganz klar nach oben. Aber, was wir in den Spielen gegen sie gemerkt haben, es ist kein eingeschworener Haufen. Wenn es nicht läuft, dann werden die undisziplinierter und kassieren unnötige Strafen.

    Der ESV Türkheim scheint das besser zu machen.

    Fischer: Ja, bei uns steht eine Mannschaft auf dem Eis, mit der es Spaß macht, zu arbeiten. Eine Sache, die wir verbessert haben, ist beispielsweise das Schlussdrittel. Hier haben wir so manche Spiele noch gewonnen.

    Das spricht für eine gute Kondition der Spieler.

    Fischer: An der Kondition liegt es nicht unbedingt. Wir hatten kein gutes Sommertraining. Aber wir wollten durchgängig mit vier Reihen spielen, damit die Jungs immer genug Zeit zum regenerieren haben. Das hat gut geklappt. Außerdem können wir damit die Intensität höher halten und sind gerade im letzten Drittel frischer als der Gegner. Konzentration und Disziplin spielen auch eine große Rolle.

    Gibt es denn einen Spieler, der sich besonders hervorgetan hat und dessen Entwicklung sinnbildlich ist für das Team?

    Fischer: Da würde ich Friedrich Keller nennen. Er hat als Verteidiger eine wahnsinnige Entwicklung genommen, ist ungemein laufstark und spielt richtig körperbetont. Er hat vor allem an seinen Defiziten im Über- und Unterzahlspiel gearbeitet und hat in dieser Saison auch schon ein paar Tore für uns geschossen. 

    Am Sonntag kann Ihre Mannschaft die Qualifikation für die Play-offs mit einem Sieg in Lindau klarmachen. Im besten Fall: Hat die Mannschaft das Potenzial für die Landesliga?

    Fischer: Erst einmal wollen wir in die Play-offs, dann wollen wir diese Spiele bestreiten. In meinen Augen hat die Mannschaft mit Sicherheit das Potenzial, in der Landesliga mitzuspielen. Aus dem Nachwuchsbereich kommen nämlich richtig gute Spieler heraus. Aber der Verein muss über einen möglichen Aufstieg entscheiden. 

    Es hängt also nicht nur an der sportlichen Qualität.

    Fischer: Eine Teilnahme an der Landesliga hängt von vielen Faktoren ab. Es geht um höhere Kosten, die der Verein dann stemmen müsste. Auch die Spieler müssten einverstanden sein, ein Aufstieg bedeutet einen Mehraufwand.

    Was man am Beispiel EV Bad Wörishofen gesehen hat: Die Wölfe sind freiwillig in die Bezirksliga zurückgegangen, weil der zeitliche und finanzielle Aufwand für die Landesliga zu groß war. Das hat dem ESV Türkheim zwei tolle Derbys beschert.

    Fischer: Oh ja, die Derbys waren schon echte Highlights. Vor allem das Heimspiel an Weihnachten: So viele Zuschauer hatten wir, glaube ich, noch nie in Türkheim. Da macht es gleich doppelt Spaß. 

    Fans, die den ESV Türkheim im Mannschaftsbus nach Lindau begleiten wollen, können sich dafür unter der Telefonnummer 0173/2347279 anmelden. Abfahrt ist am Sonntag um 14.30 Uhr am Sieben-Schwaben-Eisstadion.

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