Startseite
Icon Pfeil nach unten
Mindelheim
Icon Pfeil nach unten
Lokalsport
Icon Pfeil nach unten

Eishockey: Nico Sturm: Die sportlichen Weichen wurden im Allgäu gestellt

Eishockey

Nico Sturm: Die sportlichen Weichen wurden im Allgäu gestellt

    • |
    Nico Sturm (rechts) steht mit den Colorado Avalanche vor dem größten Triumph seiner Eishockey-Karriere: Der gebürtige Augsburger kann den Stanley Cup gewinnen.
    Nico Sturm (rechts) steht mit den Colorado Avalanche vor dem größten Triumph seiner Eishockey-Karriere: Der gebürtige Augsburger kann den Stanley Cup gewinnen. Foto: John Woods/Imago

    In der Nacht auf Donnerstag kämpfen die Colorado Avalanche in den Stanley Cup Finals der National Hockey League (NHL) mit den Tampa Bay Lightning wieder um den Titel. Aktuell steht es in der Finalserie 2:1 für Colorado. Bei den Avalanche spielt der inzwischen 27 Jahre alte Nico Sturm, der zuletzt in der vierten Sturmreihe seines Teams den Center gab. Er erlernte das Eishockeyspielen früher unter anderem in Kaufbeuren.

    Der gebürtige Augsburger wechselte 2009 aus der Fuggerstadt zum ESVK und absolvierte im ESVK-Nachwuchs in fünf Spielzeiten insgesamt 165 Spiele. Eineinhalb Jahre lang coachte ihn der damalige hauptamtliche Cheftrainer des ESV Kaufbeuren, Juha Nokelainen.

    Nico Sturm "hatte schon damals nur ein Ziel"

    „Nico hatte schon damals nur ein Ziel und kein anderes. Dafür hat er hart gearbeitet. Abends, wenn andere schon auf dem Heimweg waren, ist er noch einmal eine Stunde in den Kraftraum gegangen“, erinnert sich der 46 Jahre alte Übungsleiter. Nico war sich im Teenager-Alter für nichts zu schade. Als er im Anfangsjahrgang der DNL-Mannschaft war, ließ er sich ohne Murren in den Nachwuchs nach Landsberg ausleihen. „Eine gute Entscheidung, weil er dort Eiszeit bekommen hat“, sagt Nokelainen heute.

    Juha Nokelainen war einst Trainer von Nico Sturm.
    Juha Nokelainen war einst Trainer von Nico Sturm. Foto: Mathias Wild

    Dem Weg ist Sturm treu geblieben. Denn seit seinem Wechsel von Kaufbeuren nach Übersee rund um Weihnachten 2013 durchlief Sturm erst noch viele Nachwuchsligen, spielte bei Corpus Christi, den Austin oder Clarkson. Niemals aufzugeben, das ist eine der Charaktereigenschaften von Sturm. „Nico ist ein sehr ausgeglichener Mensch. Ein ganz normaler Junge, aber sehr clever auf dem Eis und auch außerhalb des Eises intelligent.“ Natürlich – dazulernen habe er damals im ESVK-Nachwuchs noch müssen. „Er war damals läuferisch noch ein bisschen eckig. Aber er hatte schon damals unglaublich gute Hände und eine gute Übersicht.“

    Eine solche Karriere kann man nie voraussagen

    Dass man schon damals sehen konnte, dass aus Sturm mal ein Stanley-Cup-Gewinner werden würde, könne man nicht sagen, gibt Nokelainen zu. Auch weil so etwas bei keinem Nachwuchsspieler mit Sicherheit vorauszuahnen sei.

    Zur Wahrheit gehöre eben auch, dass bei so einem Weg auch eine Portion Glück mitschwingt. „Man muss in Amerika zum Beispiel den richtigen Verein erwischen. Nicht zuletzt muss man auch verletzungsfrei bleiben“, zählt Nokelainen irgendwie unbeeinflussbare Faktoren mit auf.

    Schon in der Spielzeit 2013/14 aber wäre Sturm beim ESVK der Top-Stürmer der Mannschaft gewesen und einer, der ganz besondere Fähigkeiten auch defensiv in Unterzahl gehabt hätte. „Ich würde mich freuen, wenn er die Trophäe holt“, sagt Nokelainen, der noch bis 2018 Nachwuchstrainer in Kaufbeuren war. Es folgten zwei Jahre beim EV Füssen und zwei in Bietigheim-Bissingen. Seit Mai arbeitet er nun wieder beim ESVK und ist für die jüngeren Jahrgänge zuständig.

    Dort ist er sozusagen auf der Suche nach dem nächsten Nico Sturm. „Im Alter zwischen elf und 16 Jahren werden diesbezüglich die Weichen gestellt.“ Und einer der Weichensteller heißt Juha Nokelainen.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden