Startseite
Icon Pfeil nach unten
Mindelheim
Icon Pfeil nach unten
Lokalsport
Icon Pfeil nach unten

Eishockey: Die Wörishofer Wölfe jubeln trotz Niederlage

Eishockey

Die Wörishofer Wölfe jubeln trotz Niederlage

    • |
    Auch das Maskottchen hatte seine Freude.
    Auch das Maskottchen hatte seine Freude. Foto: Florian Dolp

    Große Skepsis herrscht in der zweiten Pause im Block der Wölfe-Fans, bange Blicke richten sich auf die Smartphones. Wie es wohl in Kempten steht? Kein Liveticker der Welt gibt Antwort darauf. Mit 0:3 und 0:2 hat der EV Bad Wörishofen die ersten zwei Drittel an die Gäste vom EV Füssen vergeben. So spielstark wie der Spitzenreiter auftritt, gibt es bei den Wölfe-Anhängern nur noch wenig Hoffnung auf einen Heimsieg. „Jetzt müssten sie ein Tor machen“, seufzt eine Zuschauerin. „Es ist ja nicht unrealistisch, dass Kempten gegen Ulm 0:10 verliert.“

    Mit einem dicken Vorsprung von 15 Toren in der Tordifferenz gegenüber Verfolger VfE Ulm/Neu-Ulm waren die Wölfe in ihr letztes Heimspiel der Vorrunde gestartet – doch das Polster schmolz schneller dahin als ihnen lieb war. Zwar hatte das Team des EV Bad Wörishofen von Beginn an gegen die Spitzenreiter aus Füssen gut mitgespielt, aber auch viel zugelassen.

    Die individuelle Klasse der technisch deutlich besseren Füssener machte den Unterschied. Mit gleich zwei Treffern (9. und 13.) brachte Maximilian Schorer die Gäste in Führung, das dritte Tor erzielte Vincent Wiedemann für Füssen. Die Wölfe hatten zwei Großchancen, nach einem Fehler in der Füssener Verteidigung traf Peter Brückner zunächst den rechten Pfosten des Füssener Kastens, wenig später ließ Wölfe-Stürmer Florian Kaiser in einem imposanten Alleingang zwei Füssener Abwehrspieler stehen und schoß knapp links am EVF-Tor vorbei.

    Im zweiten Drittel aber ließ Füssen an seiner Favoritenrolle gar keinen Zweifel mehr und störte die Wölfe bereits im Spielaufbau in deren eigener Hälfte. Schon in der ersten Minute des zweiten Drittel gelang Ladislav Hruska aus einem Füssener Powerplay heraus das 4:0 für die Gäste, auch das 0:5 ließ da nicht mehr lang auf sich warten. Die Wörishofer Wölfe spielten weiter mutig auf das Füssener Tor, jedoch ohne Glück in der Chancenverwertung. „So viel besser sind die Füssener doch eigentlich gar nicht“, merkten die Wölfe-Fans geradezu verwundert an.

    Besser wurde es dann im dritten Drittel, dass die Wölfe mit 2:1 für sich entschieden. EVW-Manager Michael Oswald war zufrieden: „Mei, man muss realistisch bleiben: Die Füssener sind halt um Klassen besser. Im Großen und Ganzen bin ich zufrieden. Wir haben ein gutes Spiel gesehen, vor allem für die Zuschauer war es spannend, die haben ja auch ordentlich Stimmung gemacht.“

    Stürmer Florian Döring: „Wir waren heute leider nicht die clevere Mannschaft. Füssen hat viel erfahrenere Spieler und das haben wir zu spüren bekommen. Unsere Torausbeute war einfach nicht gut, wir hätten gerade die Überzahlsituationen besser nutzen müssen. Außerdem haben wir uns viele individuelle Fehler erlaubt und die wurden von Füssen kaltschnäuzig bestraft. Wir hätten uns durchaus mehr erhofft, gerade wenn man sich die Situation im Hinspiel anschaut, das wir nur 4:5 verloren haben. Da hätten wir schon eine realistische Chance auf einen Sieg gehabt.“

    EVW-Trainer Robert Linke sagte nach dem Spiel: „Füssen ist einfach eine Topmannschaft, viele von ihnen haben ja auch schon Oberliga gespielt, das merkt man einfach. Wir sind dagegen eine junge Mannschaft, für uns ging es um einiges. Wir haben uns reingehängt, konnten zwar ganz gut mitspielen, aber die Füssener machen aus wenigen Chancen Tore und wir machen aus vielen Chancen kaum welche. Gerade die Chancenverwertung haben wir eigentlich schon trainiert. Aber man kann ja auch nicht in die Spieler reinschauen.“

    Wie es in Kempten aussah, wusste Linke zunächst nicht: „Informiert bin ich nicht, habe gerade mein Handy angemacht und schau auch direkt mal nach... Wenn alles normal läuft, reicht es für uns trotzdem. Die Devils müssten ja jetzt elf Tore machen.“

    Die Sorge blieb letztlich unbegründet: Am Ende geht das Spiel zwischen dem ESC Kempten und dem VfE Ulm/Neu-Ulm 4:5 aus. Die Wörishofer Wölfe haben zwar 2:6 gegen den EV Füssen verloren, bleiben aber auf Tabellenplatz vier und sichern die Teilnahme an der Aufstiegsrunde.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden