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Eishockey: Der EV Bad Wörishofen feiert seinen 70. Geburtstag

Eishockey

Der EV Bad Wörishofen feiert seinen 70. Geburtstag

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    Patrick Reimer bekam sein Jugendtrikot mit der Nummer 3.
    Patrick Reimer bekam sein Jugendtrikot mit der Nummer 3. Foto: Axel Schmidt

    Viele Eishockey-Fans wissen natürlich, welche Rückennummer Patrick Reimers Trikot bei den Nürnberg Ice Tigers zierte: Die Nummer 17 hängt dort, seit Reimers Karriereende vor einem Jahr, unter dem Dach der Eishalle und hat dementsprechend Kultstatus. So ist es auch nicht verwunderlich, dass der ehemalige Nationalspieler und DEL-Rekordtorschütze beim Jubiläumsspiel des EV Bad Wörishofen ebenfalls die Nummer 17 trägt. Doch welche Nummer trug Reimer einst als Nachwuchsspieler, als er seine ersten Schritte als Eishockeyspieler beim EVW machte?

    Da dürfte es schon schwierig werden, auch für Eishockey-Nerds. Am Samstagabend aber wurde das Geheimnis gelüftet. Denn Reimer erhielt vor dem Spiel ein besonderes Andenken an seine Bad Wörishofer Zeit überreicht: sein Jugendtrikot, das er einst bei einem Turnier in Innsbruck trug. Es hat die Nummer drei. „Ich kann mich schon noch daran erinnern“, sagte Reimer nach der Partie. „Es ist wirklich eine schöne Geste. Dass sie mir das jetzt geschenkt haben, hat mich sehr gefreut.“

    Einer der älteren Legenden des EVW: Jiri Kunce.
    Einer der älteren Legenden des EVW: Jiri Kunce. Foto: Axel Schmidt

    Zuvor trat Reimer mit zahlreichen anderen EVW-Legenden wie Jiri Kunce, Robert Linke und Vorsitzender Peter Wild, gegen die aktuelle erste Mannschaft des EV Bad Wörishofen an. Ebenfalls mit dabei waren zwei aktuelle Zweitligaprofis: Leon Sivic und Max Oswald haben EVW-Wurzeln und spielen nun beim ESV Kaufbeuren in der DEL2. Zwischen den beiden Punktspielen am Wochenende hatten sie die Erlaubnis des ESVK bekommen, in Bad Wörishofen aufzulaufen - keine Selbstverständlichkeit.

    Vor rund 450 Zuschauern in der Bad Wörishofer Eisarena boten die beiden Teams eine unterhaltsame Partie, die vom ehemaligen DEL-Schiedsrichter Thomas Schurr und seiner Kollegin Melanie Kollmeder geleitet wurde. Am Ende gewann die Bezirksligamannschaft des EVW mit 8:3, doch das Ergebnis war Nebensache. Reimer, der einen Treffer erzielte, fand es „super, wie das Spiel hier angenommen wurde“.

    Große Namen beim Legendenspiel: Vom ESV Kaufbeuren kamen die aktuellen DEL2-Spieler Max Oswald (vorn) und Leon Sivic (Mitte), hinten wartet Patrick Reimer auf seinen Einsatz.
    Große Namen beim Legendenspiel: Vom ESV Kaufbeuren kamen die aktuellen DEL2-Spieler Max Oswald (vorn) und Leon Sivic (Mitte), hinten wartet Patrick Reimer auf seinen Einsatz. Foto: Axel Schmidt

    Tatsächlich hat der EV Bad Wörishofen seine Geburtstagsfeier nicht nur auf das Legendenspiel beschränkt. Schon am Feiertag zum Tag der Deutschen Einheit fand ein Jugendturnier statt, am Sonntag sollte ein weiteres Jugendturnier folgen. Den ganzen Samstag über war die Eisarena ebenfalls gut besucht. Angefangen mit dem Familienlauf für Vereinsmitglieder am Vormittag über den offiziellen, aber dennoch lockeren Empfang geladener Gäste. Hierbei durfte der EVW-Vorstand um Peter Wild, Philipp Appel und Christoph Seitz den CSU-Landtagsabgeordneten Peter Wachler ebenso begrüßen wie Landrat Alex Eder, Bürgermeister Stefan Welzel und den BLSV-Kreisvorsitzenden Benjamin Adelwarth. Auch Gründungsmitglied Walter Kostenbader war anwesend und hatte für die Nachgeborenen seine damaligen Schlittschuhe mitgebracht.

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    Es ist eine Geburtstagsparty der besonderen Art: Der EV Bad Wörishofen trommelt seine Vereinslegenden zu einem Jubiläumsspiel zusammen. Darunter auch Patrick Reimer und zwei aktuelle DEL2-Profis.

    Er dürfte Peter Wild zugestimmt haben, als dieser einen kurzen Abriss aus der EVW-Chronik vorstellte und meinte, dass der Verein mittlerweile wieder richtig familiär geworden sei. 1954 gegründet, die Anfänge auf Natureisbahnen verbracht, begann 1985 mit dem Bau der Eishalle eine neue Zeitrechnung. 1987 fand in Bad Wörishofen gar ein Länderspiel zwischen der BRD und der UdSSR statt. „Das Ergebnis weiß ich jetzt leider nicht mehr, aber es ist von einem Sieg der UdSSR auszugehen“, meinte Wild schmunzelnd.

    Der EV Bad Wörishofen spielte in dieser Zeit in der damals dritthöchsten Liga, der Oberliga. Nach und nach aber ging es sportlich abwärts. Und seit dem freiwilligen Rückzug aus der Landesliga aus finanziellen Gründen 2022 spielt der EV Bad Wörishofen in der Bezirksliga. „Wir mussten vieles ändern“, sagte Wild. „Heute läuft es gut in unserem Verein, getreu dem Motto, das wir uns gegeben haben: jung, dynamisch, regional.“

    Der EVW-Vorstand um (von links) Peter Wild, Christoph Seitz und Philipp Appel.
    Der EVW-Vorstand um (von links) Peter Wild, Christoph Seitz und Philipp Appel. Foto: Axel Schmidt

    Das zeigte sich nicht nur an der liebevollen Dekoration am Festtag, sondern auch an der großen Anzahl von Nachwuchsspielern, die das EVW-Trikot mit stolz tragen, wie man beim gemeinsamen Einlaufen am Abend beim Legendenspiel sehen durfte. Auch die Eisarena wurde erneuert: Der Eingangsbereich wurde saniert, auf der Tribüne viele der alten Holzbänke durch Schalensitze ersetzt. „Es war damals schon eines der schönsten Stadien der Region - und ist es auch heute noch“, sagte Wild. Eines, das auch in den nächsten 70 Jahren noch mit Leben gefüllt werden will.

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