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Eishockey: Der ESV Türkheim beendet die Saison als Vierter

Eishockey

Der ESV Türkheim beendet die Saison als Vierter

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    Der ESV Türkheim um Trainer Michael Fischer (stehend) blickt auf eine durchwachsene Bezirksligasaison zurück.
    Der ESV Türkheim um Trainer Michael Fischer (stehend) blickt auf eine durchwachsene Bezirksligasaison zurück. Foto: Andreas Lenuweit

    „Hätte, hätte, Fahrradkette“ – der beliebte Spruch aus dem Bereich des Wunschdenkens trifft auf die abgelaufene Bezirksligasaison der Türkheimer Eishockeymannschaft zu, wie die Faust aufs Auge. Es war ein Festival des Konjunktivs. Beispiele gefällig?

    Es hätte mit dem dritten Platz in der Abschlusstabelle klappen können, hätten die Türkheimer im letzten Spiel der Saison gegen die EG Woodstocks Augsburg nur ihre teilweise hochkarätigen Torchancen genutzt. Dass es am Ende nach der 3:5-Niederlage nur zum vierten Platz gereicht hat, lag jedoch nicht nur an diesem einen Spiel.

    Denn dieses vermaledeite „hätte“ zog sich schon durch die ganze Spielzeit der Türkheimer, die durchaus mit dem Anspruch gestartet waren, ein Wörtchen um die Play-off-Plätze mitreden zu wollen. Dafür aber hätten die Türkheimer vom Verletzungspech ebenso verschont bleiben müssen, wie von diversen Terminüberschneidungen zwischen Spielplan, Beruf und Studium. Sind sie aber nicht. Immer wieder fehlten Trainer Michael Fischer wichtige Spieler, sodass er die Reihen umstellen und teilweise mit Nachwuchsspielern auffüllen musste.

    Häufig musste Türkheims Trainer die Reihen umstellen

    Nicht immer war das so von Erfolg gekrönt, wie vergangene Woche, als der 17-jährige Leon Schmolke gleich in seinem ersten Einsatz im Bezirksligateam sein erstes Tor erzielte. Und schließlich waren ja auch noch Gegner auf dem Eis gestanden. Allen voran die beiden Topteams: der ERC Sonthofen, der 13 seiner 14 Punktspiele gewann, und die SG Königsbrunn, die auf zwölf Siege kam. Dahinter war die Liga – bis auf den abgeschlagenen 1. EC Senden – relativ ausgeglichen. Jeder konnte jeden schlagen, was auch geschah. So kassierten die Türkheimer unerwartete Niederlagen gegen den HC Maustadt, den ESV Buchloe 1b oder eben gegen die EG Woodstocks Augsburg.

    Entsprechend bedient war Trainer Michael Fischer nach dem letzten Saisonspiel: „Bevor sich die Jungs in die Off-Ice-Saison verabschieden werden, wird diese nicht einfache Saison mit der Mannschaft noch aufgearbeitet. Wir müssen die Fehler und das Tief, worin sich einige Spieler befunden haben, analysieren, die Erfahrung mitnehmen, um in der kommenden Saison stärker zurückkommen.“

    Schließlich waren der vor der Partie gegen Augsburg ausgegebene Heimsieg und das damit verbundene Erreichen von Rang drei im Prinzip das Minimalziel dessen, was man sich vor der Spielzeit vorgenommen hatte. Im ersten Drittel waren die Türkheimer noch nicht so dominant wie gewünscht. Im Spielaufbau wie beim Torabschluss tat sich die Mannschaft von Trainer Fischer schwer.

    Die Partie gegen Augsburg ist ein Spiegelbild der ganzen Saison

    Es war ein Spiegelbild der gesamten Saison: Die Türkheimer hatten die Mehrzahl an Chancen, die Tore aber erzielten die Gegner. Mit einer 2:0-Führung gingen die Augsburger in die erste Drittelpause. „Das erste Drittel haben wir nicht schlecht gespielt, aber die Tore hat der Gegner gemacht. Vorausgegangen waren Unachtsamkeiten im Spielaufbau und mangelnde Aggressivität in der eigenen Zone“, analysierte Fischer.

    Im Mitteldrittel zog Augsburg sogar auf 3:0 davon (24.). Doch auch das ist eine der Tugenden, die den ESV Türkheim auszeichnete: Er gab sich nicht auf. Mit einem Doppelschlag in der 26. und 27. Spielminute kam der ESVT wieder ran. Moritz Hanslbauer und Benedikt Scheitle erzielten die Tore, die beide Andreas Pross vorbereitete. Es folgte ein Wiedersehen mit einem ungern gesehenen Gegenspieler: dem Pfosten. Maximilian Döring und Moritz Lerchner scheiterten am Gestänge, wie schon in den Spielen zuvor öfter.

    In sieben von 14 Spielen gingen die Türkheimer als Sieger vom Eis.
    In sieben von 14 Spielen gingen die Türkheimer als Sieger vom Eis. Foto: Andreas Lenuweit

    Im Schlussdrittel klappte es besser und Pross glich nur Sekunden nach dem Wiederbeginn zum 3:3 aus. Was folgte, war ein Anrennen der Hausherren, die jedoch beste Chancen vergaben. So kam es, wie es kommen musste: Augsburg gelang die erneute Führung (48.) und – als Türkheims Trainer Fischer seinen Torhüter Michael Bernthaler für einen sechsten Stürmer vom Eis nahm – der 5:3-Endstand per Empty-net-Goal.

    Der ESV Türkheim wird die Saison aufarbeiten

    „Im zweiten Drittel haben wir gezeigt, was wir können und dann einen Drei-Tore-Rückstand egalisiert. Das war ein sehr gutes Drittel von allen Reihen. Im Schlussdrittel waren wir an der Führung näher dran als die Augsburger, aber das nächste Tor machte leider wieder Augsburg“, sagte Fischer. „Wenn man so hochwertige Chancen, wie wir sie wieder hatten, nicht nutzt, dann wird es schwer gegen bissigere und effektivere Gegner, die nicht viele Chancen benötigen, um zu siegen.“

    Kurzum: Mit etwas mehr Abschlussglück hätten die Türkheimer dieses Spiel gewinnen können. Dann hätten sie die Saison als Dritter abgeschlossen. Hätten zwar auch die Play-offs verpasst, aber hätten sich als „Best of the rest“ in die Spielpause verabschieden können. Wem das nun zuviel „hätte“ war, der kann die Saison auch aus dem Blickwinkel eines Lothar Matthäus betrachten: „Wäre, wäre, Fahrradkette“.

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