Startseite
Icon Pfeil nach unten
Mindelheim
Icon Pfeil nach unten
Lokalsport
Icon Pfeil nach unten

Eishockey: Der ESV Kaufbeuren geht mit vielen neuen Gesichtern in die Saison

Eishockey

Der ESV Kaufbeuren geht mit vielen neuen Gesichtern in die Saison

    • |
    Breit aufgestellt: Die Mannschaft und die Verantwortlichen des ESV Kaufbeuren für die kommende Saison.
    Breit aufgestellt: Die Mannschaft und die Verantwortlichen des ESV Kaufbeuren für die kommende Saison. Foto: Mathias Wild

    Die Tore haben vor der Saison 2021/22 in der DEL2 neue Halterungen für Trinkflaschen oder die Stutzen vorne Nummern bekommen. Heuer hat die ESBG auf großartige Regeländerungen verzichtet. Doch Neuerungen gibt es in der kommenden Spielzeit dennoch – beim ESV Kaufbeuren und in der Liga.

    Interessant sei das schon, aber aus der Fassung kann Florian Thomas so schnell nichts bringen. Der Stürmer spielt nämlich im neunten Jahr für den ESVK in der Liga – und ein zehntes davor war er für den SC Riessersee auf dem Eis. „Damit bin ich einer von nur zehn Spielern in der zehnjährigen Geschichte der DEL2“, berichtet der 31-Jährige.

    Die DEL2 hat sich qualitativ verändert

    Und in der Zeit habe sich die Liga gravierend verändert: „Sie ist auf alle Fälle viel schneller geworden. Die Geschwindigkeit ist inzwischen auf einem hohen Niveau“, erklärt Thomas. Nicht nur auf dem Eis, sondern auch beim Transport: Während heute der ESVK im modernen Doppeldecker zu Auswärtspartien fährt, musste früher auch mal ein Linienbus nach Crimmitschau herhalten – inklusive einer Nische für Kinderwagen. „Vormittags konnte oftmals kein Training stattfinden, weil die Hälfte der Mannschaft noch arbeiten musste“, erzählt Thomas. Er selbst hat bereits ein Studium für Wirtschaftsingenieurbau absolviert und arbeitet seit 2021 nebenbei als Unternehmensberater.

    Florian Thomas
    Florian Thomas Foto: Harald Langer

    „Alles ist professioneller geworden“, sagt Thomas. Früher gab es einen Trainer – vielleicht noch einen Co-Trainer – wenn der zum Gespräch bat, hieß das, Antreten zum Rapport. Und Trainer hat der 31-Jährige viele erlebt. Mit Marko Raita und Daniel Jun hat der ESVK jetzt ein Duo, das Thomas zur neuen Generation zählt – quasi Julian Nagelsmann statt Otto Rehagel. Trainingsstil, Taktik, Methoden und die Kommunikation seien ganz anders.

    Florian Thomas sieht sich als Mentor für die jungen Spieler

    „Das passt auch zu unserem neuen Stil: Mit vier Reihen Gas geben und das Spiel schnell machen“, erklärt Thomas. Seine Position in dem Konzept sei klar: als Dienstältester gleichsam der Mentor für den Nachwuchs sein. „In diese Rolle bin ich auch immer mehr hinein gewachsen. Meine Reihe soll funktionieren, ohne dass der Trainer Angst hat, dass wir die Hucke vollkriegen.“ Das heißt, vor allem die Nachrücker aus der DNL – wie zuletzt Leon Sivic – soll Thomas unter seine Obhut nehmen. Die Neuzugänge hingegen müssen sich selbst freischwimmen: Torwart Daniel Fießinger mache schon jetzt einen guten Eindruck, die Verteidiger Dieter Orendorz und Tomas Schmidt seien erfahren genug, und Nicolas Appendino „ist unglaublich schnell“ – der brauche nach seiner Verletzung einfach Spielpraxis.

    Bei den Stürmern ist Jacob Lagacé ein „super Spielmacher“, der auch schon scort, und bei Lere Jaaksonen sei „klar, was man bekommt“. Der Finne könne jetzt sogar weniger Druck haben, da er weniger im Fokus steht, als bei seinem ersten Engagement, meint Thomas. Sebastian Gorcik hingegen habe „ein gutes Körperspiel“, aber brauche noch Eingewöhnungszeit – denn der ESVK ist seine erste Auslandsstation.

    Thomas sieht Krefeld als Favorit

    Von den neuen Teams sei natürlich Unterschiedliches zu erwarten: Aufsteiger Eisbären Regensburg ist aufgrund der Entfernung schon mal positiv zu sehen – aber „nicht zu unterschätzen“, warnt Thomas und weist auf Vorjahresaufsteiger Selber Wölfe hin, der als klarer Letzter der regulären Saison sich in den Play-downs sofort gerettet hatte. Absteiger Krefelder Pinguine hingegen habe am Anfang vielleicht Probleme. Aber angesichts des Budgets, der namhaften Spieler, die die Pinguine aus der DEL mitbringen, sei Krefeld der Favorit in der DEL2 – ebenso wie die aufgerüsteten Kassel Huskies.

    Hinter dem Duo sei heuer alles möglich – für Kaufbeuren Platz drei bis zwölf. Ziel sei aber ganz klar mindestens der zehnte Rang, um die Play-downs zu vermeiden. „Denn dort zittern alle Vereine – vor allem die etablierten – denn es steht viel auf dem Spiel“, erklärt Thomas. „Aber wir haben viel Potenzial, also wollen wir in die Play-offs und dann ab März Spaß haben.“ Und das Ziel des Veteranen sei auch kommende Saison sowieso klar: „Wie jedes Jahr, will ich meine Rolle bestmöglich erfüllen und meine Jungs an die DEL2 heranführen.“

    Tyler Spurgeon bleibt Kapitän des ESV Kaufbeuren

    Der Saisonstart am Freitagabend (19.30 Uhr) gegen die Kassel Huskies rückt immer näher und beim ESV Kaufbeuren hat sich nun auch entschieden, wer die Allgäuer als Kapitän in die neue Spielzeit 2022/2023 führt. Wenig verwunderlich ist der alte Joker Kapitän dabei auch der Neue: Tyler Spurgeon.

    Der 36 Jahre alte Stürmer wird also die dritte Saison in Folge das „C“ auf seiner Trikotbrust tragen und fühlt sich dabei sehr geehrt: „Es ist eine große Ehre und auch ein Privileg zum Kapitän gewählt zu werden. Wir haben diese Saison viele junge, aber auch viele erfahrene Spieler im Kader, die alle auf ihre Art und Weise Führungsqualitäten haben. Wir freuen uns als Mannschaft schon sehr darauf, jeden Spieltag in den ESVK Farben Rot und Gelb, um Punkte zu kämpfen.“

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden