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Ehrenamt: Das Sportheim des TSV Zaisertshofen ist sein zweites Zuhause

Ehrenamt

Das Sportheim des TSV Zaisertshofen ist sein zweites Zuhause

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    „Nach der Schule ging es für mich immer zum Fußball.“Im Hintergrund steht noch ein Bagger und verrichtet letzte Arbeiten auf dem neuen Sportgelände des TSV Zaisertshofen – natürlich ist dann auch Manfred Mayer vor Ort. Immerhin hat er sich für Heimspiele der Zaisertshofener schon einen Stammplatz auf einer Bank mit perfektem Blick auf das Fußballfeld auserkoren.  	„Ich mache das nicht für mich, sondern für den Verein.“
    „Nach der Schule ging es für mich immer zum Fußball.“Im Hintergrund steht noch ein Bagger und verrichtet letzte Arbeiten auf dem neuen Sportgelände des TSV Zaisertshofen – natürlich ist dann auch Manfred Mayer vor Ort. Immerhin hat er sich für Heimspiele der Zaisertshofener schon einen Stammplatz auf einer Bank mit perfektem Blick auf das Fußballfeld auserkoren. „Ich mache das nicht für mich, sondern für den Verein.“ Foto: Marius Scheitle

    In unserer Sommerserie wollen wir denen ein Gesicht geben, die sich in großem Maße ehrenamtlich für die zahlreichen Vereine in der Region einsetzen. Schließlich bilden sie das Rückgrat des lebendigen Vereinswesens hierzulande – und haben außerdem viel Interessantes zu berichten.

    Stolz zeigt Manfred Mayer auf den neuen Sportplatz samt Sportheim des TSV Zaisertshofen: „Ich bin wirklich sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Die Arbeit hat sich gelohnt!“ Über 600 freiwillige Arbeitsstunden hat allein Mayer investiert – im Mai nun wurde das neue Sportgelände beim letzten Spiel der vergangenen Saison endlich eingeweiht. Ein echtes Schmuckstück, das die Zaisertshofener zwischen Dezember 2016 und Pfingsten 2018 gebaut haben. Für solche Vorhaben braucht es Menschen, wie Manfred Mayer, deren Herz an ihrem Heimatverein hängt.

    Manfred Mayer half auch beim Neubau des Sportgeländes des TSV Zaisertshofen

    Dabei war es für den 70-Jährigen nicht das erste große Projekt des TSV, bei dem er tatkräftig mithalf. Sowohl beim Bau des ersten Sportheims 1975 als auch beim Bau der Gymnastikhalle 1982 war Mayer dabei – auch wenn er bescheiden hinzufügt: „Gerade beim ersten Sportheim habe ich eben ein bisschen mitgeholfen, das war aber nicht so viel.“ Mayer ist kein Mann der großen Worte. Aber er lebt den TSV Zaisertshofen. Bereits als Kind kam er durch seinen älteren Bruder mit dem Verein in Verbindung, der zwei Jahre nach seiner Geburt 1947 gegründet wurde. „Nach der Schule ging es für mich immer zum Fußball“, erzählt Mayer. Und das, obwohl der richtige Spielbetrieb in Zaisertshofen langsam anlief. Erst nach einer außerordentlichen Generalversammlung 1960 ging es richtig los mit Fußball beim TSV.

    Der junge Manfred Mayer war natürlich mittendrin. Als Torwart spielte er zunächst bei den Schülern und anschließend in der Jugend, wie damals die Altersklassen hießen. In den 1970er und 1980er Jahren wurde das Vereinsleben immer intensiver, die Jugendfußballer, die für den TSV auf Torejagd gingen, wurden immer mehr. Mayer, der sich selbst nicht als den talentiertesten Torhüter bezeichnet, übernahm 1986 den Posten des Abteilungsleiters Fußball, den er bis 1992 inne hatte. In diese Zeit fiel auch die Renovierung des alten Sportheims und der Kabinen. Von 1993 bis 2008 war Mayer dann über 15 Jahre lang erster Vorsitzender des gesamten Vereins und setzte sich in dieser Zeit auch als langjähriger Gemeinderat für den Neubau des Sportgeländes ein. Bereits 2008 wurde Mayer daher zum Ehrenvorstand des TSV Zaisertshofen gewählt, mähte danach aber weiterhin einige Jahre das Spielfeld oder war für die Getränkebestellungen zuständig. „Nachdem er als Vorsitzender aufgehört hat, hat er weiter alles mögliche drumherum freiwillig gemacht. Er hat zwar das Ehrenamt abgegeben, aber eigentlich noch mehr Stunden für den Verein investiert“, erzählt sein Nachfolger als erster Vorsitzender des TSV, Erwin Schilling.

    Manfred Mayer ist das "Mädchen für alles" beim TSV Zaisertshofen

    „Ich bin ein geselliger Mensch. Wenn man gemeinsam etwas für den Verein tut, helfe ich gerne“, beschreibt sich Mayer selbst und ergänzt: „Ich mache das nicht für mich, sondern für den Verein. Wenn ich dann sehe, wie viele junge Spieler bei dem Neubau mitgeholfen haben, freut mich das ungemein.“ Salopp als „Mädchen für alles“ beschreibt ihn hingegen Schilling: „Er sieht Arbeit, die andere nicht sehen und macht Sachen im Hintergrund, bei denen man im Nachhinein merkt, dass das notwendig war.“

    Natürlich ist nicht nur Manfred Mayer selbst, sondern die ganze Familie Mayer mit dem TSV Zaisertshofen verbunden. Sein Sohn Michael ist mittlerweile zweiter Vorsitzender. Tochter Gabi hält das Sportheim sauber und organisiert den Putzplan. Enkel Dominik Schäffler spielt in der ersten Mannschaft der Zaisertshofener. Zwei weitere Enkel sind zudem in der B-Jugend aktiv. Und natürlich halfen sie alle mit, als der Neubau des Sportgeländes Ende 2016 begann. Als gelernter Elektriker war Mayer fast jeden Tag auf der Baustelle. Der Zusammenhalt zwischen Jung und Alt in Zaisertshofen hat ihm dabei besonders imponiert. „Die Gemeinschaft gibt dem Verein Kraft“, glaubt der 70-Jährige. Seitdem er vor sechs Jahren in Rente ging, wurde es Mayer wegen all dieser Arbeit für den Verein nie langweilig. Dafür hat er sich auf dem neuen Sportgelände bereits einen Stammplatz auserkoren. Auf einer Bank mit guter Aussicht kann er die Spiele des TSV Zaisertshofen beobachten – und zufrieden auf das neue Sportgelände zeigen.

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