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Darts: Ein Bad Wörishofer träumt vom Ally Pally

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Ein Bad Wörishofer träumt vom Ally Pally

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    Das Strahlen ins Gesicht geschrieben: Franz Rötzsch besiegt bei der PDC European Tour in Riesa den ehemaligen Weltmeister Rob Cross in einem spannenden Match mit 6:3.
    Das Strahlen ins Gesicht geschrieben: Franz Rötzsch besiegt bei der PDC European Tour in Riesa den ehemaligen Weltmeister Rob Cross in einem spannenden Match mit 6:3. Foto: Kais Bodensieck

    Franz Rötzsch ist zwar erst 25 Jahre jung, eifert aber bereits seinem Idol Gary Anderson, dem „Flying Scotsman“ nach. Während Anderson unter anderem schon zwei Weltmeistertitel hat, ist Franz Rötzsch noch ein eher Unbekannter in der Weltelite des Darts – doch das soll sich bald ändern. „Aktuell arbeite ich noch als Schreiner, doch ich will den Sport zu meinem Beruf machen, das wäre ein Traum“, sagt der Bad Wörishofener.

    Auf der PDC (Professional Darts Cooperation) European Tour schaffte Rötzsch seinen bisher größten Erfolg: In der zweiten Runde beim Turnier in Riesa schlug er nach einem Zwischenstand von 3:3 den Weltmeister von 2018, Rob Cross, am Ende mit 6:3. „Das war natürlich der größte Erfolg meiner Karriere“, sagt Rötzsch. Auch wenn für den 25-Jährigen in der dritten Runde Schluss war, setzte er mit diesem Sieg ein Ausrufezeichen.

    Dass der Dartsport in Deutschland immer populärer wird, sieht Rötzsch als gutes Zeichen. „Jeder kann Darts spielen, das ist das Wunderbare daran.“ Um allerdings oben mitzumischen, erfordert es viel Training. Zweimal pro Woche á drei bis vier Stunden verbringt Rötzsch vor der Scheibe, dazu kommen noch Turniere am Wochenende. „Ich kann mich nicht erinnern, wann ich mal ein Wochenende ohne Darts hatte“, erzählt Rötzsch lachend, fügt jedoch an: „In der Corona-Hochzeit habe ich weniger trainiert. Turniere gab es auch nur online und das ist nicht das Wahre, wenn man alleine im Zimmer steht und auf die Scheibe wirft.“

    Gegen den Ex-Weltmeister trumpft Rötzsch richtig auf

    Dennoch befinde sich Rötzsch aktuell in Topform. Gegen Rob Cross trumpfte er mit einem Drei-Dart-Durchschnitt von 103 Punkten und einer Doppelquote von 60 Prozent auf. „Echt blöd, dass wir wieder pausieren müssen. Gerade jetzt läuft es bei mir so gut“, bedauert der Allgäuer die Entscheidung über den jüngst beschlossenen Lockdown. „Doch die Gesundheit der Menschen geht vor. Da sind Events mit hunderten Zuschauern und Spielern das falsche Signal“, sagt Rötzsch weiter.

    Um seinem Ziel näherzukommen, einmal im berühmten Ally Pally in London vor tausenden Zuschauern gegen Gary Anderson zu spielen, muss Rötzsch allerdings weiter trainieren. „Ich werden mein Bestes geben, um irgendwann bei einer Weltmeisterschaft dabei zu sein“, sagt er selbstbewusst, gibt allerdings zu Bedenken, dass er noch viel an sich arbeiten müsse.

    Schon mit sechs Jahren warf Rötzsch die ersten Pfeile

    Seit seinem sechsten Lebensjahr wirft Rötzsch bereits mit den Pfeilen, mit 15 Jahren ist er dann auch in einen Verein eingetreten. „Meine Eltern waren auch im Verein und mit meinen Freunden habe ich oft gespielt. Das war dann irgendwie klar, dass ich das auch im Verein machen will.“

    Dass es allerdings so gut klappen sollte, konnte Rötzsch selbst nicht glauben. Aktuell ist der Bad Wörishofener für einige Vereine und Verbände gemeldet, unter anderem den Royal Dart Verband Allgäu (RDVA) und den Deutschen Sportautomatenbund (DSAB).

    Seine erste Teilnahme bei der PDC war im Januar. „Bei der Qualifikation darf jeder mitmachen, doch die Startgebühren sind zum Teil sehr hoch“, erzählt Rötzsch. Nur über die sogenannte Tourkarte erhält man kostenfrei Zugang zu den PDC-Events.

    Während des Lockdowns muss Rötzsch vorerst wieder bei Online-Turnieren mitmachen. „Ich hoffe, die Zeit geht schnell vorüber und wir können wieder vor Ort spielen.“ Denn eins steht fest: Soll es für ihn Franz Rötzsch in Richtung Weltspitze gehen, müssen Siege bei Präsenzturnieren her.

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