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Bogenschießen: Ein Sontheimer streift mit dem Bogen durch den Schwarzwald

Bogenschießen

Ein Sontheimer streift mit dem Bogen durch den Schwarzwald

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    Leonhart Beetz gewann bei der deutschen Meisterschaft im 3D-Bogenschießen die Silbermedaille in der Jugendklasse.
    Leonhart Beetz gewann bei der deutschen Meisterschaft im 3D-Bogenschießen die Silbermedaille in der Jugendklasse. Foto: Markus Beetz

    Es ist so etwas, wie eine historische Version des Biathlons: Statt auf Langlaufskiern geht es für den Sontheimer Leonhart Beetz in Wanderschuhen durch das Gelände, statt eines Gewehrs hat er einen Bogen dabei. Sein Sport: 3D-Bogenschießen. Zuletzt nahm der Bogenschütze des BSV Pfaffenhausen an der deutschen Meisterschaft in Villingen-Schwenningen teil.

    Nach dem sechsstündigen Wettkampf durch einen anspruchsvollen Parcours im Schwarzwald über Stock, Stein und durch Gräben, mit herausfordernden Tief- und Hochschüssen bewies Leonhart Beetz körperliche Kondition und Nervenstärke. Mit 309 Ringen belegte er in der Klasse Jugend Blankbogen den zweiten Platz, nur Malte Philipp vom SV Brochenzell (Baden-Württemberg) war mit 329 Ringen besser. Es war nicht der erste Erfolg des 14-Jährigen: Schon im Frühjahr begann die Freiluft-Saison vielversprechend. Beetz wurde Schwäbischer Vizemeister im Bogenschießen WA 3D in Kadeltshofen und im August Bayerischer Meister in Ohlstadt.

    Der Sontheimer ist auch mit dem Feldbogen aktiv

    Neben den 3D-Turnieren bestritt Leonhart Beetz auch die Disziplin „Feldbogen“. Hier wurde er ebenfalls Bayerischer Meister und landete auf der deutschen Meisterschaft WA Feldbogen in Celle bei Hannover auf dem dritten Rang.

    Das Besondere am Wettkampfmodus „WA 3D“ ist, dass die Bogenschützen hier eben nicht auf eine Zielscheibe zielen, sondern in freiem Gelände, bei jedem Wetter auf 24 Ziele in vier unterschiedlichen Größen zielen müssen. Diese Ziele sind dann Tieren nachempfunden, die in einzelnen Wertungszonen für einen Treffer unterteilt sind. Trifft ein Schütze beispielsweise das Herz eines Rehs, so erhält er zehn Ringe. Trifft er jedoch nur das Geweih oder die Hufe, so zählt dies als Fehlschuss mit null Ringen. Pro Ziel hat der Schütze zwei Pfeile zur Verfügung, die er binnen 120 Sekunden abschießen muss. Bei einem Feldbogenturnier gibt es dagegen Zielscheiben, die jedoch in bekannter oder auch unbekannter Entfernung im Gelände aufgestellt sind. So muss ein Schütze auch die Entfernungen einzuschätzen lernen, um den Pfeil ins Ziel zu bringen.

    Wandern und Zielen ist eine körperliche Herausforderung

    Und hier kommt nun der Vergleich mit dem Biathlon ins Spiel: Denn die Ziele stehen nicht etwa nebeneinander aufgereiht, sondern sind in einem Gelände verteilt, das dafür extra durchschritten werden muss. Die Anstrengung der bis zu siebenstündigen Wanderung, die je nach Wetter- und Bodenverhältnissen groß oder erträglich ist, kann dann schon einmal die Konzentration und Zielgenauigkeit beeinflussen.

    So erlebte es Leonhart Beetz in diesem Jahr: Eisige Winde im Frühjahr, hochsommerliche 36 Grad bei den deutschen Feldbogen-Meisterschaft und regnerischer Spätsommer nun im Schwarzwald bei der deutschen 3D-Meisterschaft.

    Doch genau das ist es, was Leonhart Beetz an diesem Sport gefällt: Die Kombination aus Wandern, dem konzentrierten Schießen, der Stille, dem Auseinandersetzen mit der Natur, die eigenen Grenzen erfahren, sich sammeln zu können, Fehler zu reflektieren und zu korrigieren, das ist der Reiz, was Bogenschießen für den jungen Schützen vom BSV Pfaffenhausen ausmacht.

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