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Leichtathletik: Warmisrieder schrammt knapp an WM-Medaille vorbei

Leichtathletik

Warmisrieder schrammt knapp an WM-Medaille vorbei

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    Christoph Bischlager vertrat die deutschen Farben bei der Gehörlosen-Hallen-WM in Estland. Eine Medaille war ihm dabei nicht vergönnt.
    Christoph Bischlager vertrat die deutschen Farben bei der Gehörlosen-Hallen-WM in Estland. Eine Medaille war ihm dabei nicht vergönnt. Foto: Archiv Bischlager

    Er hatte eine WM-Medaille vor Augen, doch dann sorgte eine unverständliche Entscheidung des Schiedsgerichts dafür, dass Christoph Bischlager mit leeren Händen nach Hause fuhr. Doch der gehörlose Leichtathlet aus Warmisried blickt bereits wieder nach vorn.

    Dabei hätte Bischlager allen Grund dazu gehabt, sich zu ärgern. Bei der Premiere der Hallen-Weltmeisterschaft für gehörlose Leichtathleten in Tallinn/Estland, zu der Bischlager als einer von zwei Leichtathleten vom Deutschen Gehörlosen-Sportverband (DGS) entsandt wurde, war der Warmisrieder als Kugelstoßer im Einsatz.

    Eine neue Technik erlernt

    In seiner Paradedisziplin hatte sich Bischlager seit Herbst eine andere Technik angewöhnt. Vom sogenannten Angleiten stellte er auf den Drehstoß um. Diese Umstellung machte sich zunächst noch bemerkbar. Denn bei den deutschen Senioren-Hallen-Meisterschaften in Halle/Saale war Bischlager im Kugelstoßen und Diskuswurf als Titelverteidiger in der Klasse M35 an den Start gegangen – und musste diesmal mit dem dritten Platz vorlieb nehmen. Seine 14,15 Meter wurden von Steffen Fricke (VfB Germania Halberstadt/14,20 Meter) und Dominik Lewin (LV 90 Erzgebirge/15,64 Meter) geschlagen.

    Im Diskuswurf wurde er ebenfalls Dritter. Mit seiner Weite von 41,96 Metern musste er sich zwar erneut hinter Sieger Lewin und Fricke einreihen, hatte aber dennoch die Norm für die Europameisterschaften der Gehörlosen in Wattenscheid im Sommer sicher.

    In Tallinn dann sollte Bischlager ursprünglich gegen zehn Athleten antreten. Allerdings hatten einige Athleten offenbar Probleme mit dem Visum, sodass letztlich nur sechs Kugelstoßer antraten. Bischlager, der sich mit seiner neuen Technik und einer Bestweite von 14,83 Metern durchaus Medaillenchancen ausgerechnet hat, zeigte einen ordentlichen Wettkampf, wenngleich er seine Bestweite nicht erreichte. Er erreichte mit einer Weite von 14,51 Metern den fünften Platz hinter Mikhail Filyushkin aus Russland mit 14,75 Metern. Erster Hallenweltmeisters der Gehörlosen wurde Vytenis Ivaskevicius aus Litauen mit einer Weite von 16,88 Metern, Vizeweltmeister wurde Denis Khakimov aus Russland mit 16,14 Metern. Bronze ging an Mindaugas Jurksa (Litauen) mit 15,91 Metern.

    Deutsches Team legt Protest ein

    Allerdings legte das deutsche Team Protest ein. Der Grund: „Zwei Athleten sind zu spät im Call-Room erschienen“, sagt Bischlager. Normalerweise ziehe das laut Reglement eine Disqualifikation vom Wettbewerb nach sich, so Bischlager. Doch stattdessen wurden die säumigen Athleten mit einer Gelben Karte verwarnt. „Das entsprach nicht den Regeln. Diese Entscheidung war nicht akzeptabel“, sagt Bischlager, der mit seiner Leistung durchaus zufrieden war. „Ich bin mit der Drehstoßtechnik fast an meiner Bestleistung dran. Das ist noch ausbaufähig bis Sommer“, sagt er.

    Aktuell ist Bischlager in Polen im Einsatz. Als Gehörloser nimmt er an den Hallen-Weltmeisterschaften der hörenden Senioren in Torun teil. Dort tritt er im Kugelstoßen und im Diskuswurf an.

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