Zwischen Genie und Wahnsinn pendelten die Volleyballer des SVS Türkheim an ihrem ersten Heimspieltag. Gelungene und überraschende Spielzüge wechselten mit manchmal fast stümperhaften Fehlern. Am Ende überwog aber das Genie und die Türkheimer holten sich mit einem nie gefährdeten 3:0-Erfolg über den SV Esting den ersten Dreier in der noch jungen Saison.
Über 100 Zuschauer kamen zur Heimpremiere des Bayernligateams und obwohl Routinier Robert Frey aufgrund seiner Achillessehnenprobleme pausierte, wollten die Türkheimer Spieler um Kapitän Andreas Schmitz unbedingt den Holperstart der letzten Saison vermeiden. Doch der erste Satz sollte sich zu einem wahren Krimi entwickeln. Gelungene Schnellangriffe über Andreas Schmitz und Daniel Schneider setzten die Gäste gewaltig unter Druck.
Relativ schnell erspielte man sich einen 18:14-Vorsprung, doch dann verschätzte sich der ansonsten zuverlässige Libero Christian Dempf und ließ zwei Bälle ins Feld fallen. Esting bekam nun Oberwasser und punktete seinerseits mit schnellem ersten Tempo, gegen das der Türkheimer Block nicht immer gut aussah. So hatten die Gäste beim Stand von 24:23 Satzball, der aber abgewehrt werden konnte. Es dauerte bis zum Spielstand von 29:28, bis der erlösende Satzball durch einen Doppelblock erkämpft werden konnte.
Ein hartes Stück Arbeit war auch der zweite Satz. Obwohl der stark verbesserte Jannik Birkholz als Zuspieler geschickt die Fäden zog, taten sich die Türkheimer Angreifer lange Zeit sehr schwer gegen den gegnerischen Block. Spielertrainer Julian Birkholz holte zwar einige Punkte, konnte sich aber nicht immer gegen den guten Block der Estinger durchsetzen. Auch Christian Pohl erzielte im Angriff nicht immer die Durchschlagskraft, die Wirkung beim Gegner zeigte. So war eine kompakte Mannschaftsleistung vonnöten, um den zweiten Satz mit 25:21 zu gewinnen. Im dritten Satz ließen die Türkheimer nichts mehr anbrennen.
Jetzt kam auch Fabian Scherer besser zur Geltung, der nun die Punkte machte, die er zuvor übermotiviert „versemmelt“ hatte. Man erspielte sich eine 18:12 Führung, die nicht mehr aus der Hand gegeben wurde. Groß war der Jubel von Spielern und Zuschauern, als der Matchball zum 25:19 versenkt worden war. Spielertrainer Julian Birkholz zeigte sich nach Spielende mehr als erleichtert: „Endlich mal glatte drei Punkte und das schon im ersten Heimspiel.“ Er sah aber auch die Schwachpunkte, an denen noch einiges gearbeitet werden muss.