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Volleyball: Das nächste Mal mit Sonnenbrille

Volleyball

Das nächste Mal mit Sonnenbrille

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    Der SVS Türkheim um Fabian Scherer verteidigte den zweiten Platz in der Bayernliga – trotz kurioser Begleitumstände beim Auswärtsspiel in Grafing.
    Der SVS Türkheim um Fabian Scherer verteidigte den zweiten Platz in der Bayernliga – trotz kurioser Begleitumstände beim Auswärtsspiel in Grafing. Foto: Andreas Lenuweit

    Die Volleyballer des SV Salamander Türkheim dürften dieser Tage die Einzigen sein, denen der Ostwind sogar in der geschützten Halle das Leben schwer machte. Denn der hatte einen nicht unerheblichen Anteil daran, dass die Türkheimer das Bayernliga-Duell bei Verfolger TSV Grafing II zwar knapp mit 3:2 für sich entscheiden konnten, aber dennoch mit einigen kuriosen Widrigkeiten zu kämpfen hatten.

    Was war geschehen? Es lief der erste Satz. Die Türkheimer – aufgrund ihrer guten Platzierung und der guten Erinnerungen aus dem 3:2-Hinspielsieg durchaus selbstbewusst angereist – hatten zu Beginn große Schwierigkeiten ins Spiel zu finden. Zum einen, weil Abwehr und Blockarbeit eher reserviert angegangen wurden und es so zu Missverständnissen im Spielaufbau kam. Und zum anderen durch die in die Halle einfallende Sonne, die den Türkheimern praktisch bei jeder Annahme und Abwehr ins Gesicht schien. Auf die Bitte, die vorhandenen Jalousien herunterzufahren, beteuerten die Gastgeber, dass dies nicht möglich sei, da aufgrund der Windverhältnisse die Jalousien automatisch nach oben fahren würden.

    Wie von Zauberhand fahren die Jalousien nach unten

    Die schlechte Leistung unter unvorteilhaften Bedingungen spiegelte sich zum Satzende deutlich wider: 25:16 für Grafing. Doch Türkheims Spielertrainer Robert Frey, der auf Außenangreifer Lukas Lohmüller und Libero Renato Mendes de Matos verzichten musste und dem stattdessen Jonas Schmitz und Philipp Holzhey zur Verfügung standen, wollte diese Umstände nicht alleine gelten lassen: „Wir können dieses Satzergebnis nicht ausschließlich auf die Sonne schieben. Wir agieren insgesamt zu unaufmerksam und die Kommunikation auf dem Feld ist katastrophal. Wir müssen jetzt aufwachen und Druck machen, um den Grafingern unser Spiel aufzwingen zu können“, appellierte Frey in der Pause an seine Mannschaft. Zudem hatte sie ja nun die Sonne im Rücken und damit einen vermeintlichen Vorteil.

    Kurioserweise aber schienen die Windverhältnisse plötzlich besser gewesen zu sein, denn nun wurden die Jalousien heruntergefahren – und die Grafinger hatten keine nachteilige Sonneneinstrahlung im Gesicht. Umso motivierter waren die Türkheimer nun und spielten sich prompt einen Vier-Punkte-Vorsprung heraus, der letztlich bis zum 21:17-Zwischenstand gehalten wurde. Dann musste André Meier das Spielfeld verlassen, nachdem er sich bei einer Abwehraktion an der Hüfte verletzt hatte. Für ihn kam Jonas Schmitz zu seinem Bayernliga-Debüt – und startete sofort mit einer optimalen Annahme und einem glücklichen Angriffspunkt. Der zweite Satz ging mit 25:19 an die Türkheimer.

    Nach dem Seitenwechsel darf die Sonne wieder scheinen

    Wieder hieß es Seitenwechsel – und wieder durften die Türkheimer die Sonne begrüßen. Wie von Zauberhand nämlich zogen die Jalousien pünktlich zu Beginn des dritten Satzes wieder nach oben – der Wind schien ein Fan der Grafinger zu sein. Die erspielten sich dann auch schnell einen ordentlichen Punktevorsprung, am Ende ging der dritte Satz mit 25:16 an die Gastgeber, auch weil den Türkheimern die Konzentration fehlte und sie sich zu viele Eigenfehler leisteten.

    Doch es zählt zu den Stärken dieser jungen Türkheimer Mannschaft, dass sie sich ebenso schnell wieder aus dem Schlamassel herausziehen können, wie sie hineingeschlittert sind. Die Moral passt jedenfalls und so ging das Team um Kapitän Fabian Scherer und den wieder fitten André Meier entschlossen in den vierten Satz, um die noch möglichen zwei Punkte zu holen. In einem ausgeglichenen Spiel stand es zwischenzeitlich 21:20, ehe Routinier Robert Frey in der Angabe mit vier starken Aufschlägen den Satz erfolgreich beendete. Der Tiebreak musste also entscheiden – zum achten Mal bereits in dieser Saison für die Türkheimer. Sechs dieser engen Begegnungen konnten sie für sich entscheiden – und auch der siebte Vergleich endete mit einem Sieg der nervenstärkeren Türkheimer, die den Grafingern beim 15:6-Sieg in diesem Satz nicht den Hauch einer Chance ließ. Der Traum vom Regionalligaaufstieg lebt also weiter.

    Eine mögliche Entscheidung um die Bayernligameisterschaft und damit den Direktaufstieg könnte am Samstag, 10. März, fallen. Dann nämlich gastieren die Türkheimer beim Tabellenführer ASV Dachau II, den sie im Hinspiel in eigener Halle bereits besiegen konnten. Ganz ohne windempfindliche Jalousien.

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