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Unterallgäu: Amateurfußballer: „Ohne Zuschauer kann es nicht weitergehen“

Unterallgäu

Amateurfußballer: „Ohne Zuschauer kann es nicht weitergehen“

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    Leere Ränge in der Bundesliga und in den unteren Fußball-Ligen.
    Leere Ränge in der Bundesliga und in den unteren Fußball-Ligen. Foto: Wagner

    Die Fußballplätze im Unterallgäu sind wahrscheinlich noch nie in einem so guten Zustand gewesen wie derzeit. Fast alle Vereine haben die Corona-Pause zu intensiver Platzpflege genutzt. Wie aber ist die sportliche Situation, wie läuft die Vorbereitung auf den Liga-Pokal und die Punktspiele?

    In Baden-Württemberg dürfen Zuschauer zu Amateurspielen - in Bayern steht eine Entscheidung noch aus

    Kann in den bayerischen unterklassigen Ligen bald wieder vor Zuschauern gespielt werden? In Baden-Württemberg sind Sportveranstaltungen mit maximal 500 Sportlern und Besuchern seit kurzem erlaubt. Eine Entscheidung kann nur die Politik treffen. Wir haben uns vor dem angepeilten Restart des Liga-Fußballs Mitte September bei einigen Verantwortlichen erkundigt.

    Andreas Böhning vom TSV Ottobeuren sieht sein Team gut aufgestellt. In sportlicher Hinsicht sei alles okay. Spiele ohne Zuschauer sind für Böhning nicht sinnvoll. Es fehlten die Einnahmen: „Wir hätten auf unserem Kunstrasen ein Spiel des FC Augsburg gegen Türkgücü München organisieren können“, aber ohne die Fans sei ein solches Event nicht sinnvoll gewesen.

    Wenige hundert Zuschauer mit Corona-Abstand denkbar

    Dabei könnte man im Ottobeurer Stadion „locker etwa 200 Zuschauer unterbringen“. Den erforderlichen Sicherheitsabstand hätte man jederzeit gewährleisten können. Bei anderen Veranstaltungen seien ja inzwischen auch bis zu 400 Besucher erlaubt, so Böhning

    Auch Patrick Siebert vom TV Bad Grönenbach ist mit dem Stand der Vorbereitung zufrieden. In der letzten Juli-Woche sei man wieder ins Training eingestiegen. „Man sieht manchem an, dass er mehrere Monate lang nicht wirklich gegen einen Ball getreten hat“. Einige Spieler hätten im Rahmen ihres individuellen Trainings etwas mehr gemacht, andere etwas weniger. Aber die Lust auf Fußball sei bei allen wieder da.

    Liga-Pokal soll im Allgäu den Ligabetrieb reformieren

    Siebert lobt den neu eingeführten Liga-Pokal. Geisterspiele sollte es seiner Meinung nach aber nicht mehr geben, sobald es wieder um Punkte gehe. „Die Fans verstehen es schon, dass sie bei den Testspielen nicht zuschauen dürfen“, würden aber lieber heute als morgen wieder auf den Fußballplatz kommen. Ob Mitte September aber wirklich wieder Pflichtspiele ausgetragen werden können? Siebert zeigt sich skeptisch: „Man trainiert auf etwas hin, was vielleicht gar nicht kommt.“ Das sei „schon hart“ und beeinträchtige ein wenig die Motivation.

    Im Moment sei der Aufwand für die Testspiele enorm groß, die Eintrittsgelder dagegen fehlten. Gut leben könne er mit der Lösung, die für einen etwaigen Vereinswechsel von Spielern gefunden worden sei. Wie sonst in der Winterpause, dürfen Fußballer nur dann für einen neuen Verein spielen, wenn der abgebende Klub zustimmt. Ansonsten wird der Neuzugang für ein halbes Jahr gesperrt.

    Kammlacher Fußballer trainieren auf den Restart

    Manuel Ness vom TSV Kammlach sagt, seine Spieler seien fit. Dazu beigetragen habe eine „Corona-Challenge“. Dabei wurden die Kicker der Ersten und Zweiten Mannschaft in Fünfer-Gruppen aufgeteilt. Die Teams seien dann in verschiedenen Disziplinen gegeneinander angetreten. Es habe Punkte gegeben – etwa fürs Radfahren, Laufen oder Inlineskaten.

    Ein Kammlacher Spieler ragte dabei heraus. Er ist an einem Tag kurzerhand nach Reutte (Tirol) und wieder zurück nach Kammlach geradelt, um seine Freundin zu treffen und mit ihr zum Pizzaessen zu gehen. 210 Kilometer, die jede Menge Punkte gebracht haben.

    Für den Restart hat Manuel Ness eine Forderung an die Politik: „Ohne Zuschauer kann es nicht weitergehen.“ Insofern hofft er ein wenig darauf, dass auch in der Fußball-Bundesliga wieder Fans zugelassen werden: „Dann dürfen vielleicht auch wir wieder vor Publikum spielen.“

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