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Tischtennis: Boll und der „immer blühende Baum“ kommen nach Mindelheim

Tischtennis

Boll und der „immer blühende Baum“ kommen nach Mindelheim

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    2011 gewann Timo Boll das Auftaktturnier in Mindelheim.
    2011 gewann Timo Boll das Auftaktturnier in Mindelheim.

    Mehr Weltklasse geht kaum: Am Montag, 13. November, werden ab 19 Uhr mit Timo Boll und Dimitrij Ovtcharov nicht nur die beiden derzeit besten deutschen Tischtennisspieler in Mindelheim zu sehen sein, sondern auch gleichzeitig die Nummer vier und fünf der Weltrangliste. Seit vergangener Woche werden Ovtcharov und Boll in der Weltrangliste unter den Top-Fünf geführt. Ausschlaggebend dafür war unter anderem der EM-Titel der beiden mit der Mannschaft in diesem Jahr.

    Diesmal nun sind die beiden Gegner im Rahmen einer deutschlandweiten und beliebten Turnierserie, den Leupold-Supercup. Daneben spielen sich mit den beiden alten Schweden Jan-Ove Waldner und Jörgen Persson, dem Tschechen Petr Korbel und dem Österreicher Stefan Fegerl vier weitere Topstars hierbei binnen einer Woche quer durch Deutschland, am Ende gibt es für den Sieger ein stattliches Preisgeld in sechsstelliger Höhe.

    Vor sechs Jahren war es der Munzer-Supercup, der anlässlich des 150-jährigen Jubiläums des Gesamtvereins TSV Mindelheim in der Kreisstadt Station machte. Schon damals waren Boll, Waldner und Korbel dabei. Am Ende gewann Timo Boll das Turnier in Mindelheim. Diesmal nun ist es der 45. Geburtstag der Tischtennisabteilung selbst, der die Mindelheimer zu einer Wiederholung dieses Spektakels verleiten lässt. Schauplatz ist am Montag, 13. November, die Dreifachturnhalle des Maristenkollegs.

    Wir stellen die Protagonisten vor:

    Timo Boll Er ist seit Jahren das Aushängeschild des deutschen Tischtennissports. Mit fünf Einzeltiteln ist der 36-jährige Rekord-Europameister. Im Jahr 2003 führte er als erster – und bislang einziger Deutscher – die Weltrangliste an. Der Hesse, geboren in Erbach, holte 2011 WM-Bronze, gewann zwei Mal den Weltcup (2002, 2005) und holte mit der deutschen Nationalmannschaft unter anderem drei olympische Medaillen: Silber 2008, Bronze 2012 und 2016. Zusammen mit Dimitrij Ovtcharov bildet Boll eines der stärksten Doppel der Welt.

    In China wird Timo Boll regelrecht verehrt, spätestens seit er beim WM-Achtelfinale 2005 in Shanghai gegen den Chinesen Liu Guozheng. Als der Schiedsrichter bei Bolls Matchball einen Kantenball des Gegners übersah, korrigierte Boll diese Entscheidung – und verlor anschließend die Partie. Die chinesische Konkurrenz fürchtet den Deutschen jedoch auch ob seines Spiels. „Solange er spielt, werde ich nicht ruhig schlafen können“, sagte Chinas Nationalcoach Liu Guoliang vor einigen Jahren.

    Dimitrij Ovtcharov Sein Stern ging bei der EM 2007 auf, als der mittlerweile 29-Jährige mit ukrainischen Wurzeln mit der Mannschaft Gold und im Einzel Bronze gewann. Ein Jahr später verlor er mit der deutschen Mannschaft das Olympia-Finale gegen China. 2013 und 2015 holte er im Einzel EM-Gold. In London bei den Olympischen Spielen 2012 gewann er die Bronzemedaille und ist damit nach Jörg Roßkopf der zweite Deutsche, der eine olympische Einzelmedaille gewann. 2014 wurde Ovtcharov erstmals deutscher Einzel-Meister – durch einen Sieg im Endspiel gegen Timo Boll.

    Jan-Ove Waldner Der mittlerweile 52-jährige Schwede hat vergangenes Jahr im Februar seine aktive Karriere offiziell beendet. Doch wer ihn 2011 in Mindelheim gesehen hat, erkannte immer noch den „Mozart“ des Tischtennisspiels. Diesen Spitznamen erarbeitete sich Waldner durch seine hervorragende Technik und Taktik. Sein Talent wurde früh erkannt und gefördert. Mit 15 wurde er Tischtennisprofi, mit 16 gewann er bei einem Turnier seinen ersten Porsche – bis heute hat er angeblich keinen Führerschein. In seiner 30-jährigen Karriere gewann Waldner zahlreiche Medaillen bei Olympischen Spielen, Welt- und Europameisterschaften. 1992 wurde er Olympiasieger, 1989 und 1997 Weltmeister. In China, dem Tischtennisland Nummer eins, wird er von Millionen verehrt. Dort haben sie ihm den Ehrentitel „Lao Wa“ verliehen, was bedeutet: der immer blühende Baum.

    Jörgen Persson Auch er kann sich Weltmeister nennen. Nachdem er das WM-Finale 1989 in Dortmund noch gegen Jan-Ove Waldner verloren hatte, revanchierte er sich zwei Jahre später mit dem Finalsieg gegen seinen Freund. Mit Waldner bildete Persson über Jahre ein legendäres Doppel, das 1996 Europameister und 1997 Vizeweltmeister wurde.

    Petr Korbel Der Tscheche feierte vor sechs Jahren in Mindelheim seinen 40. Geburtstag. Wie Waldner und Persson spielte auch er lange Jahre in der deutschen Bundesliga, wurde mit Grenzau, Würzburg und Düsseldorf insgesamt fünf Mal deutscher Mannschaftsmeister. International kann er eine Bronzemedaille bei der EM 2000 vorweisen. Bei den Olympischen Spielen 1996 schrammte er als Vierter knapp am Podest vorbei.

    Stefan Fegerl Er ist der Jüngste in diesem Sextett. Der 29-jährige Österreicher holte 2015 zwei EM-Titel: im Doppel und mit der Mannschaft. In Österreich feierte er drei Landesmeisterschaften. In der Tischtennis-Weltrangliste belegt er aktuell Rang 31.

    Tickets Für dieses Tischtennis-Highlight gibt es Karten im Vorverkauf im Ticketservice der Mindelheimer Zeitung in Mindelheim (Maximilianstr. 14) und Bad Wörishofen (Gärtnerweg 7) sowie beim TSV Mindelheim unter der E-Mail Tischtennis-Grand-Prix@tsv-mindelheim.de.

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