Startseite
Icon Pfeil nach unten
Mindelheim
Icon Pfeil nach unten
Lokalsport
Icon Pfeil nach unten

Tennis Tussenhausen-Mattsies: „Tennis sieht leichter aus, als es ist“

Tennis Tussenhausen-Mattsies

„Tennis sieht leichter aus, als es ist“

    • |
    Katharina Bräutigam zog mit 15 Jahren nach Unterhaching. Zur vergangenen Saison wechselte sie aber zurück zu ihren Wurzeln.
    Katharina Bräutigam zog mit 15 Jahren nach Unterhaching. Zur vergangenen Saison wechselte sie aber zurück zu ihren Wurzeln.

    Tennis – der „weiße“ Sport – hatte hierzulande seine Hochzeit in den Neunziger Jahren, als mit Boris Becker und Steffi Graf deutsche Sportler ganz weit vorne in der Weltspitze mitspielten und Traditionsturniere wie Wimbledon gewinnen konnten. Der Hype um diesen Sport hat sich schon lange wieder beruhigt, doch Tennis hat sich inzwischen als Breitensport seinen festen Platz erkämpft.

    Der Tennisclub Tussenhausen-Mattsies ist mit 140 Mitgliedern zwar ein kleiner Verein. Heuer wurde die Damenmannschaft des Vereins aber ungeschlagen Meister in der Bezirksliga und stieg damit in die Landesliga auf. Einer der wichtigen Faktoren für den Erfolg war die Rückkehr von Katharina Bräutigam zu dem Verein, in dem sie ihre Tennis-Karriere begann. Die heute 25-jährige kam bereits mit sechs Jahren durch ihre Eltern zu dem Rückschlagsport. Ab dann sollte er eine entscheidende Rolle in ihrem Leben spielen.

    Bräutigams Talent zeigte sich schnell. Nachdem sie sich in Sichtungsturnieren bewährt hatte, kam sie schnell in den Bayerischen Landeskader. Von da an musste sie täglich trainieren. Dabei hatte Bräutigam immer ihr großes Ziel vor Augen: einmal ein großes Turnier gewinnen. Dafür zog sie mit 15 nach Unterhaching, wo sich die bayerischen Talente in einem Internat ganz auf ihre Weiterentwicklung konzentrieren können.

    Verletzungen verhindern den Durchbruch für Katharina Bräutigam

    Mit der Teilnahme an einigen Weltranglistenturnieren schien sich ihr Weg in die Weltspitze fortzusetzen, doch Verletzungspech verhinderte den endgültigen Durchbruch. So entschied sich Katharina Bräutigam für ein Studium auf Lehramt in Mathematik und Sport. Tennis spielte aber weiter ein große Rolle in ihrem Leben. Für ihren Verein Grün-Weiss Luitpoldpark München stand sie in der Zweiten Bundesliga auf dem Platz. Das Studium begrenzt aber die für Training und Wettkampf vorhandene Zeit. Daher entschied sich Bräutigam zur vergangenen Saison zu ihren Wurzeln zurückzukommen und nach 13 Jahren wieder für den TC Tussenhausen-Mattsies anzutreten.

    „Tennis sieht leichter aus, als es ist“, beschreibt sie die Faszination ihres Sportes: „Es ist abwechslungsreich, technisch sehr anspruchsvoll und konditionell fordernd.“ Beim Training für Tennis helfe jede Sportart. So kann Katharina Bräutigam auch durch den Sportanteil ihres Studiums die nötige Fitness für die anstrengenden Wettkämpfe aufbauen. Dazu kommt ein spezielles Tennistraining in der Woche und am Wochenende der Wettkampf.

    Es sei aber nicht nur das Körperliche wichtig: „Im Kampf mit der Gegnerin und auch sich selbst ist die mentale Stärke sehr wichtig.“ Diese kann im Wettkampf das Zünglein an der Waage sein. „Man muss es schaffen, auch dann zu gewinnen, wenn man nicht sein bestes Tennis spielt“, sagt Bräutigam. Es gilt aber, nicht zu verzweifeln, wenn man verliert. „Natürlich macht Gewinnen mehr Spaß, aber aus Niederlagen kann man immer etwas mitnehmen.“

    Am liebsten spielt Bräutigam im Doppel mit einer Partnerin. Dann kann sie ihre Stärke vorn am Netz voll ausspielen und beide Spielerinnen unterstützen sich gegenseitig. Selbstverständlich wird die 25-Jährige in Rio auch Tennis im Fernsehen verfolgen. Vielleicht schaffen es ja ihre Idole wieder ganz weit nach oben. 2012 gewann Serena Williams die Goldmedaille und Rodger Federer musste sich nur im Finale geschlagen geben.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden