Es war angekündigt als das große Spitzenspiel in der Herren-Bezirksliga. Von einer Vorentscheidung um den Titel: Die beiden ungeschlagenen Tennismannschaften des TTC Bad Wörishofen und des TC Augsburg-Siebentisch standen sich bei bestem Wetter auf der Tennisanlage im Kurpark gegenüber.
Und dann das: Statt mit der besten Aufstellung anzutreten, verzichtete der TTC Bad Wörishofen auf die Dienste seiner Topspieler. Für Martin Mair, Philipp Jelinek, Florian Kiefer und Benjamin Schmid standen Nicolas Steiner, Thomas Karl, Thomas Bogatu und Maximilian Seiderer auf dem Platz. Einzig Mannschaftsführer Jürgen Müller und Philipp Merbeler blieben aus der Stammmanschaft übrig.
Dementsprechend verlief das Spiel: Nur ein einziger Satzgewinn (Thomas Bogatu) in den sechs Einzeln bedeutete die frühe Niederlage. Die drei Doppelpartien wurden gar nicht erst ausgespielt. Nur, warum schenkte der TTC dieses Spiel her?
„Wir hätten gegen Augsburg ohnehin nur mit einem dritten Ausländer eine Chance gehabt“, sagt Jürgen Müller. Das hätte bedeutet, dass die Topspieler Mair (Südtirol), Jelinek und Kiefer (beide Österreich) antreten hätten müssen. Und deren Anfahrt kostet Geld. Das wollte sich der TTC sparen, zumal Müller das Saisonziel mit dem Klassenerhalt definiert: „Wir haben kein Interesse hochzugehen. Wir holen unsere Ausländer lieber gegen Gegner, gegen die wir gewinnen können, um am Ende nicht abzusteigen.“
Weil zeitgleich die zweite Mannschaft kein Spiel hatte, war die Entscheidung also schnell gefällt: für den zweiten Anzug – und für die Niederlage.