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Sport im Unterallgäu: Vereine und Verbände stellen Spielbetrieb ein

Sport im Unterallgäu

Vereine und Verbände stellen Spielbetrieb ein

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    Die Eishockey-Utensilien werden in dieser Spielzeit nicht mehr benötigt.
    Die Eishockey-Utensilien werden in dieser Spielzeit nicht mehr benötigt. Foto: Julian Leitenstorfer

    Absage der Eishockey-Meisterschaften sowie der Aussetzung der Fußball-Bundesliga – im Profisport haben die großen Verbände auf das Coronavirus reagiert. Mittlerweile werden auch in sämtlichen Amateursportbereichen Wettbewerbe abgesagt. Ein Überblick:

    Fußball

    Eben erst hat die zweite Saisonhälfte für die höherklassigen Kicker begonnen, schon haben Regionalligisten und Co. wieder Pause. So teilte der Bayerische Fußball-Verband (BFV) gestern mit, dass der komplette Spielbetrieb für mindestens zwei Wochen bis einschließlich 23. März im ganzen Freistaat ausgesetzt wird. „Ohne heute zu wissen oder auch nur ansatzweise abschätzen zu können, wie sich die Lage weiterhin entwickelt, ist es für den Moment geplant, die jetzt in den Amateurklassen abgesagten Partien nachzuholen“, heißt es in der offiziellen Mitteilung des Verbandes.

    Für die Vereine ab der Kreisklasse betrifft das noch nicht den Punktspiel-, wohl aber den Trainings- und Testspielbetrieb.

    Der BFV rät seinen rund 4600 Vereinen dazu, außerdem den Trainingsbetrieb bis auf Weiteres einzustellen: „Verbieten können wir es nicht, wir appellieren hier aber an die Vernunft der Verantwortlichen“, heißt es. Schließlich sei es „schwerlich nachvollziehbar, wenn Schulen und Kitas in Bayern geschlossen sind, im Verein aber das Training fortgesetzt würde“. Auch der TSV Mindelheim hat den Trainingsbetrieb im Junioren- wie Seniorenbereich bis einschließlich 27. März vorerst eingestellt. „Wir stehen als Verein hier in einer sozialen Verantwortung und Vorbildfunktion und dementsprechend halten wir uns an die momentan empfohlenen Verhaltensrichtlinien“, sagt Jugendleiter Roman Feger.

    Handball

    Der TSV Mindelheim war als einer der ersten Vereine betroffen: Weil die Diözese Augsburg die schulischen Hallen für den Vereinssport gesperrt hat, darunter die Dreifachsporthalle des Maristenkollegs, hätten sämtliche Handballmannschaften des TSV Mindelheim weder trainieren noch Heimspiele austragen können. Nun hat der Bayerische Handballverband entschieden, alle Veranstaltungen, Sitzungen und Maßnahmen abzusagen. Diese Entscheidung, heißt es in einer Mitteilung des BHV, sei „nach intensiver Absprache zwischen Handball-Landesverbänden, Sportfachverbänden und Spitzenverbänden getroffen“ worden. Der Spielbetrieb im Kinder- und Jugendbereich wird für diese Saison komplett eingestellt. Bei den Erwachsenen ist zunächst einmal eine Pause geplant. Spätestens zum 19. April soll über eine mögliche Wiederaufnahme des Spielbetriebs entschieden werden.

    Volleyball

    Ähnlich reagierte der Deutsche Volleyballverband (DVV): „Das Präsidium des DVV und der Vorstand der VBL haben beschlossen den laufenden Spielbetrieb in den 2. Bundesligen, Dritten Ligen sowie Regionalligen [...] vorzeitig zu beenden. Darunter zählen auch alle Veranstaltungen der Deutschen Volleyball-Jugend (DVJ) und im Seniorenbereich“, heißt es in der offiziellen Mitteilung am Donnerstag. Der Bayerische Volleyballverband (BVV) schließt sich dieser Entscheidung an und beendet ebenfalls den Spielbetrieb in allen Bereichen (Erwachsene, Jugend, Senioren, BFS) mit sofortiger Wirkung.

    Betroffen davon sind die Mannschaften des SVS Türkheim, allen voran die Regionalliga-Männer. Die könnten letztlich sogar Nutznießer dieser Entscheidung sein. Denn sportlich wäre der Abstieg aus der Regionalliga wohl kaum mehr zu verhindern gewesen. „Die Chance ist im Prinzip nur noch rechnerisch da“, sagt Kapitän Fabian Scherer. Im besten Falle hätten die Türkheimer den direkten Abstieg vermeiden können und an einem Relegationsturnier teilnehmen müssen. Aber dazu hätte man Schützenhilfe und einen eigenen glatten Heimsieg gegen den bereits als Meister feststehenden VGF Marktredwitz benötigt. „Wir hoffen, dass die gleichen Regelungen kommen, wie etwa beim Eishockey“, sagt Scherer. Sprich: Es gibt weder Auf- noch Absteiger.

    Eishockey

    Die DEL hatte bereits die Meisterschaft vor den Play-offs in der DEL und der DEL2 abgesagt. Der Deutsche Eishockey-Bund (DEB) hat mittlerweile auch den Spielbetrieb in sämtlichen Jugend-, Frauen- und Herren-Ligen eingestellt. Besonders bitter ist das für den ECDC Memmingen, dessen Männermannschaft in der Oberliga Süd eben die beste Saison der Vereinsgeschichte absolviert hat und mit guten Chancen in die Play-offs gegen die Saale Bulls aus Halle angetreten wären. Auch für die Indians-Frauen ist die Saison kurz vor dem Höhepunkt beendet. Sie standen bereits erneut in der Endrunde um die deutsche Meisterschaft und haben in der Finalserie bereits das erste Spiel absolviert (2:4 gegen ESC Planegg).

    Schießen

    Zu einer „drastischen, aber konsequenten Maßnahme“ sah sich der Deutsche Schützenbund (DSB) veranlasst. Das DSB-Präsidium erklärte gestern, dass alle deutschen Meisterschaften und weitere sportliche Veranstaltungen des DSB auf Bundesebene für das Jahr 2020 abgesagt werden. Damit nehme man den Landesverbänden den Druck, die zur Qualifikation vorgeschalteten Meisterschaften durchführen zu müssen. So fallen etwa die Bezirksmeisterschaften der Sportschützen in ganz Bayern aus. Das hat der Bayerische Sportschützenbund (BSSB) zusammen mit den Bezirken entschieden.

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