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Spiel der Woche: Der Ribéry der B-Klasse

Spiel der Woche

Der Ribéry der B-Klasse

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    Drin das Ding: Tihomir Rusev (links) stand trotz oder gerade wegen seiner geringen Körpergröße bei diesem Eckball der SpVgg Wiedergeltingen goldrichtig und köpfte das 1:0 für seine Mannschaft.
    Drin das Ding: Tihomir Rusev (links) stand trotz oder gerade wegen seiner geringen Körpergröße bei diesem Eckball der SpVgg Wiedergeltingen goldrichtig und köpfte das 1:0 für seine Mannschaft. Foto: Foto: Axel Schmidt

    Wiedergeltingen Wäre Uli Hoeneß auf der Bank der SpVgg Wiedergeltingen gesessen, ihm wäre irgendwann einmal sein Kopf wieder derart hochrot angeschwollen, dass man Angst um seine Gesundheit hätte haben müssen. Dabei hätte das jedoch gar nichts mit dem Auftreten „seiner“ Mannschaft zu tun gehabt. Vielmehr damit, dass sein bester Spieler vom Gegner immer wieder hart rangenommen wurde.

    Hoeneß hätte, wie einst im Falle von Franck Ribéry, gefordert, die Stars der Zunft besser zu schützen. Wiedergeltingens Ribéry an diesem Tag im Spiel gegen den FSV Kirchdorf hieß Tihomir Rusev. Nicht nur wegen seiner Körpergröße und den lila Fußballschuhen ähnelte er dem Bayern-Star zu dessen besseren Zeiten. Er war auch der gefährlichste Offensivspieler der Wiedergeltinger an diesem Tag.

    Den Führungstreffer erzielte er dabei sogar per Kopf – weil sich bei der ersten Ecke für die Spielvereinigung kein Kirchdorfer für Rusev verantwortlich gefühlt hatte. Der lief einfach mutterseelenallein in den Strafraum, musste nicht einmal hochspringen, sondern ließ den Ball von seiner Stirn ins Tor klatschen. Das 2:0 war da schon spektakulärer: Eine Flanke von der rechten Seite versuchte er, per Fallrückzieher ins Tor zu wuchten. Zwar hatte die Ausführung kleinere Mängel – Rusev schoss sich selbst noch etwas an – doch die artistische Einlage erfüllte ihren Zweck. Kirchdorfs Torhüter Roland Berchtold stand auf dem falschen Fuß und musste den Ball passieren lassen.

    Weil der FSV Kirchdorf bis dahin noch keine gefährliche Torchance hatte, war das Spiel eigentlich schon gelaufen. Zu dominant präsentierte die SpVgg Wiedergeltingen auf eigenem Platz. Deutlich war die Handschrift des neuen Trainers Peter Kolba zu spüren: Ballbesitz und dessen Sicherung ist das oberste Prinzip. Was für den neutralen Zuschauer auf den ersten Blick etwas langweilig aussehen mag, hat durchaus System. Denn selbst Freistöße, die aus der gegnerischen Hälfte erst einmal den Weg zurück zum eigenen Keeper finden, können einen Gegner zermürben.

    Das mussten die Kirchdorfer leidvoll erfahren. Sie hatten weder das Mittel noch die Kraft, die Wiedergeltinger Ballstafetten in deren Hälfte zu unterbrechen. Ließen sie sich dann doch einmal zu weit herauslocken, schalteten die Wiedergeltinger blitzschnell um. So geschehen beim 3:0 durch Florian Hienle und auf eine perfekte Art und Weise beim 4:0 erneut durch Rusev. Mit zwei, drei Ballkontakten war das Mittelfeld überbrückt und Rusev bekam den Ball perfekt in den Lauf gespielt, sodass er im Abschluss keine Probleme hatte.

    Erst als Rusev den Platz verlassen hatte, durfte Kirchdorf etwas mitspielen. Doch die Chancen waren rar gesät und wurden leichtfertig vergeben.

    SpVgg Wiedergeltingen Rascher, A. Graf, J. Graf, Carstens, Richter, Pölzl, Seitz, Nissen, A. Blaha, Toprek, Rusev

    FSV Kirchdorf Berchtold, S. Hoegg, Maurer, Holzmann, Dein, Fleschutz, Wolfegg, Vogler, Nett, Dreer,

    Tore 1:0 (14.), 2:0 (30.) Tihomir Rusev; 3:0 (62.) Florian Hienle; 4:0 (68.) Rusev

    Schiedsrichter Stephan Botschafter (TSV Landsberg)

    Zuschauer 60

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