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Ski alpin: Ski-Talent Mika Ramsbacher hat große Ziele

Ski alpin

Ski-Talent Mika Ramsbacher hat große Ziele

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    Der 16-jährige Mika Ramsbacher gilt als eines der größten Allgäuer Ski-Talente. Ausgebildet wurde er bei der RG Burig Mindelheim.
    Der 16-jährige Mika Ramsbacher gilt als eines der größten Allgäuer Ski-Talente. Ausgebildet wurde er bei der RG Burig Mindelheim. Foto: Archiv Ramsbacher

    Er gilt als eines der größten Talente im Allgäuer Skiverband (ASV): der 16-jährige Mika Ramsbacher aus Pleß. Im Deutschen Schüler-Cup belegte er zuletzt – bei starker Konkurrenz – Platz fünf. Für Skisportler seines Jahrgangs (2004) gilt es nun, den nächsten Schritt zu machen, hinauf in die Jugendklasse, in der es um FIS-Punkte geht. Dafür qualifizierten sich nur je acht weibliche und männliche deutsche Sportler des Jahrgangs, darunter Mika Ramsbacher.

    Herr Ramsbacher, wie sehr beeinträchtigt Sie das Coronavirus?

    Mika Ramsbacher: Cov19 hat mich als Sportler natürlich auch stark beeinträchtigt. Die vergangene Saison wurde kurz vor Ende wegen des Lockdowns abgebrochen. Doch seit Juni dürfen Berufssportler aus Landeskadern wieder auf den Gletschern trainieren. Und somit pendle ich zwischen Schule, Krafttraining und den Gletschern hin und her.

    Wie läuft die Ski-Saison in diesem Winter für Sie?

    Ramsbacher: Die Planung für Training und Rennsaison wurde schon frühzeitig auf die Umstände angepasst. Das heißt: Wir trainieren in Gruppen, in denen wir auch reisen, im Lift und auch im Zimmer sind. Alles ist darauf abgestimmt, so wenig Kontakt wie möglich mit Personen außerhalb der Gruppe zu haben. Die ersten Rennen finden nun im Dezember statt, natürlich unter höchsten Sicherheitsauflagen.

    Wie oft sind Sie in dieser Saison schon auf Skiern gestanden?

    Ramsbacher: Wir dürfen zum Glück schon länger wieder trainieren, und durch die guten Bedingungen auf den Gletschern habe ich in dieser Saison seit Juni schon mehr als 50 Ski-Tage.

    Mika Ramsbacher
    Mika Ramsbacher

    Was haben Sie sich für diesen Ski-Winter vorgenommen? Was sind Ihre Ziele?

    Ramsbacher: Der Schritt von den Schülern in den FIS-Bereich zu den Erwachsenen ist mit Sicherheit der größte. Als 16-Jähriger gegen einen voll austrainierten Erwachsenen zu starten, macht die Geschichte schon spannend, und man muss realistisch bleiben. Mein Ziel sind die bundesweiten Top drei in meinem Jahrgang.

    Wie schlimm ist es für Sie, dass es keine normale Saison gibt?

    Ramsbacher: Es ist einfach alles anders, wir sind auf uns fokussiert und machen unser Ding. Aber, klar: Du hast viel weniger Kontakt zu anderen Sportlern, Freunden und Familienmitgliedern, die sonst einfach mal bei unserem Training oder Rennen vorbeischauen.

    Was fasziniert Sie am meisten an Ihrem Sport?

    Ramsbacher: Du musst alles auf den Punkt bringen, ein Lauf dauert 60 Sekunden, da musst Du alles abrufen, darfst keine Fehler machen, musst aber ans Limit gehen. Du hast keine zweite Chance. Es ist aber auch das Erlebnis, auf den coolsten Bergen der Alpen unterwegs zu sein.

    Was vermissen Sie aktuell am meisten?

    Ramsbacher: Dass ich mit meinen Kumpels in der Freizeit nicht Fußball spielen kann, denn das ist mein Ausgleich und mein 1b-Sport.

    Was machen Sie, um sich fit zu halten und um in Form zu bleiben?

    Ramsbacher: Wir haben ein tägliches Trainingsprogramm für Kraft und Koordination, welches wir zum einen in Oberstdorf im Internat absolvieren, zum anderen bei unseren Ski-Lehrgängen. Dort ist alles abgestimmt und vorgegeben. Da jetzt die Rennsaison beginnt, liegt der Fokus natürlich voll auf dem Skifahren.

    Haben Sie vielleicht Trainingstipps für andere Sportler in Ihrem Alter, die derzeit zum Nichtstun verurteilt sind?

    Ramsbacher: Sie können zum Beispiel mit einem kleinen Fußball im Haus jonglieren oder draußen im Hof herumkicken. Sie können aber auch einfach mal eine Runde joggen und vielleicht schon an die Beachfigur 2021 denken und Sit-ups machen.

    Wie lange fahren Sie schon Ski-Rennen und was war der größte Erfolg?

    Ramsbacher: Ski-Rennen fahre ich, seit ich zehn Jahre alt war. Mein größter Erfolg war vergangenen Winter ein Sieg im Deutschen Schülercup und die Teilnahme an der Junioren-Weltmeisterschaft in Spanien, bei der nur die sieben besten Jungs aus den deutschen Schüler-Klassen starten durften.

    Was machen Sie privat, wenn Sie nicht auf zwei Brettern bergab rasen?

    Ramsbacher: Fußball spielen und mich mit meinen Kumpels in Hindelang oder Pleß treffen. Das ist mir absolut wichtig, kommt aber natürlich bei der ganzen Reiserei zu kurz. Außerdem auch einfach privat und mit Kumpels zum Skifahren gehen.

    Haben Sie heuer mehr Zeit für die Schule als sonst?

    Ramsbacher: Die Schule hat nach wie vor Priorität, ich bin in der zehnten Klasse der Realschule Sonthofen. Die Tage, an denen ich fehle – das sind fünf, sechs pro Monat –, muss ich selbstständig nacharbeiten. Hier wird keine Rücksicht genommen, wir müssen den normalen Stoff absolvieren.

    Wenn Sie einen Wunsch frei hätten: Was würden Sie sich als Ski-Rennläufer derzeit wünschen?

    Ramsbacher: Was sich wahrscheinlich aktuell alle wünschen würden: Dass die schwierige Zeit bald vorbei geht und wir wieder ein normales Leben führen können, ohne immer Cov19 im Hinterkopf zu haben.

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